Welcher Camping-Typ bist Du?
Der mobile Urlaub hat viele Gesichter
Ob im Wohnwagen oder Luxuscaravan: Jede dieser Varianten verspricht auf jeden Fall eine Menge Unabhängigkeit und das wirkt sich oft auch auf den Erholungseffekt aus. Wir haben uns ein paar dieser Ideen angesehen.
Die großen Sommerferien stehen vor der Tür und auf uns warten die schönsten Wochen des Jahres. Es geht an die Nordsee, die Ostsee, in die Berge oder mit dem Flieger nach Mallorca. Der Sommer 2022 ist da und wir wünschen uns eine Auszeit. Jeder Mensch tickt beim Urlaub jedoch anders. Aktiv oder nicht? Kulturprogramm oder Pool? Letztlich ist eines dabei entscheidend: Ihr müsst Euch wohlfühlen und deshalb solltet Ihr einfach so verreisen, wie es Euch Spaß macht.
Immer unterwegs
Dein Zuhause ist der Stellplatz am Meer, im Wald oder am See, möglichst wild. Im Morgennebel öffnest Du die Heckklappe Deines Campingbusses, um Dir fröstelnd den ersten Kaffee am ausziehbaren Herd zu kochen. Dein Campingerlebnis ist spartanisch, pur und echt. So richtig wohl fühlst Du Dich in Ländern, in denen das Wildcampen – also das Aufschlagen eines Zeltes oder Abstellen eines Wohnmobils – erlaubt ist, so wie in Schweden, Finnland und Norwegen, in den baltischen Republiken Estland, Lettland und Litauen oder in Schottland. Wichtig: Welche Regeln genau vor Ort gelten, prüfst Du natürlich immer vorab. Dann steht dem Sonnenuntergang am Lagerfeuer nichts im Weg.
Abgekoppelt
Das Leben auf dem Campingplatz ist schön – besonders seit Du sechs bist und schwimmen kannst. Kaum steht der Wohnwagen auf dem zugewiesenen Platz, bist Du schon verabredet. Nach fünf Minuten kennst Du alles und jeden auf dem Platz, weißt die Vornamen jedes Hundes und wo die besten Spielmöglichkeiten zu finden sind. Während Deine Eltern noch das Vorzelt aufbauen und einrichten, bist Du für diese Woche schon ausgebucht. „Macht nichts“, denken Deine Eltern, während sie entspannt im Liegestuhl versinken, ein Gläschen Wein in der Hand und ein gutes Buch auf dem Schoß. Wenn Du Dich losreißen lässt, macht Ihr vielleicht ein paar Ausflüge – der Wohnwagen bleibt aufgebaut stehen, rein und raus braucht ja kein Mensch. Das Leben auf dem Campingplatz ist schön.

Im Wohnmobil
Ein bisschen Komfort, aber noch nah dran am Camperleben: Das Wohnmobil ist der Traum vieler Menschen: Die Erfüllung des Reisetraums als Rentner oder die Möglichkeit, als junge Familie unabhängig unterwegs zu sein. Das Wohnmobil ist das Bindeglied zwischen Campingbus und Wohnwagen. Es bietet mehr Bequemlichkeit als die Mobile in Bulligröße – selbstverständlich gehören Toilette und vielleicht sogar eine Dusche zur Ausstattung, außerdem die Möglichkeit, zu kochen und die Erreichbarkeit des Bettes ohne akrobatische Verrenkungen oder größere Umbauten. Die Bequemlichkeit und den Platz eines Wohnwagens bezahlst Du aber nicht mit einem Dauerplatz auf der rechten Spur zwischen Lkw, die zu überholen meist eine mäßig gute Idee ist. Die höhere Mobilität und Reisegeschwindigkeit bezahlst Du aber gerne damit, dass Du Dich nur auf einem Campingplatz dauerhaft niederlassen kannst, auf dem der nächste Supermarkt zu Fuß oder per Rad erreichbar ist. Sonst heißt es nämlich jedes Mal: Campingmöbel rein, Markise einfahren, Geschirr wegpacken, Türen und Ladung sichern – nur um eben mal Brötchen zu holen. Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile.
Der Minimalist
Ein Rucksack, ein Ultraleichtzelt, die Isomatte und ein Schlafsack. Ein kleiner Kocher und ein Topf, Wechselkleidung und eine Zahnbürste – viel mehr braucht der Minimalist nicht. Zu Fuß oder mit dem Rad erkundest Du die Welt, kein Berg ist zu hoch, kein Tal zu tief, als das Du nicht drüber oder durch müsstest. Das, was Du brauchst, hast Du bei Dir. Ob Lappland oder Schwarzwald, Du bist ausgerüstet, alleine über die Runden zu kommen. Ganz klar, Deine Tripps sind Entspannung pur: Weiter weg von der Zivilisation und dichter dran an die Natur kann man nicht kommen. Schade, dass wildes Campen nicht überall erlaubt ist. Was aber viele nicht wissen: Auch in Ländern wie Dänemark, Niederlande oder Belgien gibt es Möglichkeiten, außerhalb von Campingplätzen zu campieren. Und dort, wo das nicht erlaubt ist, gibt es immer noch die Möglichkeit, beim nächsten Bauernhof zu fragen, ob die Wiese hinterm Haus vielleicht für eine Nacht zu haben ist.
Der Busfahrer
Wenn Du von Deinem Campingbus sprichst, dann meinst Du genau das: Einen Campingbus. Und zwar so einen, für den man einen Lkw-Führerschein braucht. Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, Lieferwagen von VW, Ford und Co. als Busse zu bezeichnen? Dein Bus ist eher ein Mehrfamilienhaus auf Rädern – wie könnte man auch seine Urlaubszeit damit verbringen, auf engstem Raum genervt ertragen zu müssen, die Dolby-Surroundanlage leise zu drehen, nur weil die Mitreisenden im selben Zimmer nächtigen müssen? Ja sicher, mit dem Trümmer mit den ausfahrbaren Seitenwänden ist das französische Dorf an der Côte d’Azur, das kleine Nest in der Toskana und der Tunnel auf dem Weg dorthin nicht befahrbar – aber hey, dafür ist ja der Kleinwagen in der Heckgarage an Bord. Abgesehen davon ist für jemanden, der einen üppigen dreistelligen Betrag für so ein Gefährt ausgeben kann, sicher auch mal ein Taxi drin. Etwas schwer Markantes in der wohnmobilen Oberklasse ist übrigens die Toilettenanlage, in der die Überreste zu Asche verbrannt werden. Ansonsten gibt es in so einem Gerät natürlich auch sonst nichts, was es nicht gibt. Auf manchen Campingplätzen müssen solche Dickschiffe auf Lkw-Basis übrigens leider draußen bleiben: Sie sind schlicht zu groß.