Weihnachtsfeiern 2020: Im kleinen Rahmen, auf Abstand und trotzdem mit ganz viel Spaß.
Gemütliches zum Fest
Weihnachtsfeiern im Coronajahr? Warum nicht? Zwar steht schon jetzt fest, dass 2020 nicht der Brüller war, doch das Fest der Liebe sollte trotzdem gefeiert werden. Selbstverständlich gelten aktuelle Abstands- und Hygienevorschriften, doch Feiern geht trotzdem. Mit Freunden zuhause oder bei einem gemütlichen Restaurantbesuch oder auch mit den Kollegen. Und beachtet bitte, dass dieser Beitrag im September erstellt ist und sich die Lage jederzeit ändern kann.
Früh planen
Könnt Ihr Euch schon Weihnachten vorstellen? Zugegeben, die momentan noch recht milden Temperaturen machen noch nicht wirklich Lust auf Gans und Rotkohl. Manch einer fragt sich, wo der Sommer geblieben — und ob tatsächlich das Ende der Grill-Saison eingeläutet ist? Doch gegrillt wird inzwischen ja auch das ganze Jahr. Doch der Advent rückt schneller an, als man denkt. Morgendlicher Nebel und die Jacke für draußen kündigen aber den Herbst an. Die Abende werden kürzer. Der eine oder andere sehnt sich bereits nach Gemütlichkeit und Kuschelwärme. Auf den geselligen Part braucht man in der dunklen Jahreszeit jedoch nicht verzichten.
Eine gemeinsame Weihnachtsfeier mit Kollegen, Sportkumpels oder einfach mal wieder zu zweit ist die Gelegenheit, sich so richtig verwöhnen zu lassen. In diesem Jahr fällt der Personenkreis zahlenmäßig kleiner aus und eine Weihnachtsfeier mit Tanz und Kuscheln solltet Ihr lassen. Fröhlich sein kann man aber dennoch. „Der Trend geht ohnehin schon seit Jahren in Richtung kleinerer Gruppen, wie einzelnen Abteilungen und Arbeitsgemeinschaften“, sagt Einer, der es weiß. Die Vorbereitungen in Restaurants, Bistros, Cafés und Gaststätten sind in vollem Gange. Die Gastronomen haben Vorschläge für Menüs und Buffets, Planungshilfen oder aber die komplette Ausrichtung von Weihnachtsfeiern im Angebot.
Und das lässt sich wirklich sehen: Vom typischen Weihnachtsessen mit Gans, Ente und Wild bis hin zu exotischen Fischkreationen, bleiben keine Wünsche offen. Wie und was gegessen werden soll, muss der Gast allerdings schon selbst entscheiden. Soll es richtig stilvoll mit Appetizer, Vorspeise, Hauptgericht und Dessert sein? Oder lieber mehrere kleinere Gerichte zum Probieren? Schon die Vorauswahl lässt manchen seine „guten Vorsätze fürs Essen“ über Bord werfen. Weihnachten ist ja nur einmal im Jahr.
Kleinere Gruppen bevorzugt
In großen Firmen ist es ohnehin schwer, alle Abteilungen unter einen Hut zu bekommen. Zusammen feiern geht dieses Jahr sowieso nicht – und da geht die Buchhaltung schon lieber als kleinere Gruppe gemütlich schlemmen, anstatt wie beim Weihnachtsessen 2019 zwischen vielen Kollegen verstreut zu sitzen. „Nach dem Essen haben wir uns einfach zusammengesetzt, man kennt sich eben irgendwie besser“, sagt Eine, die sowas auch weiß. Acht Kolleginnen sind sie. Und für dieses Jahr haben sie schon ganz etwas Besonderes geplant. Gemütlich und ansprechend soll der Raum für die Feier sein. Was am eigenen oder am Nachbartisch gesprochen wird, möchte keiner wirklich wissen. Gerade kleineren Gruppen bietet die Gastronomie separate Räume oder großzügig platzierte Gruppentische „ganz auf Abstand“ an. Ein privates Flair sorgt für „X-Mas-feeling“.
Intensivere Gepräche
Darauf baut in diesem Jahr auch die Nordic-Walking-Gruppe von Einem, der weiß, wovon er spricht. „Wir wollen erst so richtig lecker Essen gehen und Wichteln dann bei mir Zuhause“, sagt er. Ähnlich handhabt es eine kleine Gruppe von Müttern. Mal ohne die lieben Kleinen, die sich tagsüber im Kindergarten austoben, geht es gemeinsam zum Bowlen. „Anschließend wollen wir in aller Ruhe, ohne Kindergequengel, essen“, freut sich Eine, die das weiß.
Eine, die auch eine Menge weiß, interessiert sich aber auch noch für etwas ganz Bestimmtes. Und das teilt sie mit anderen fünf Müttern. Alle sind schon ziemlich neugierig auf die diesjährige Weihnachtsdekoration bei einer der Mütter zuhause. Die denkt sich jedes Jahr etwas Neues aus und ist bekannt für ihre Kreativität. Was sie sich im Coronajahr wohl ausdenkt? Anregungen für die eigene Festtafel waren bislang immer dabei, wenn sie vor Weihnachten zu Besuch waren. Was Mamas noch schätzen, fasst Eine so zusammen: „Die Zeit vor Weihnachten miteinander zu verbringen, genieße ich.“
Einfach nur Genießen
„Entspannen und Genießen“ heißt sowieso das Zauberwort bei jeder Weihnachtsfeier. Ein Sprachkurs für Fortgeschrittene irgendeiner VHS könnte beispielsweise bei einem Besuch beim Griechen, Italiener oder Spanier auf schmackhafte Weise seine Sprachkenntnisse aufzufrischen – und gleichzeitig ausgiebig schlemmen. Ähnlich handhabt das die eine oder andere Arbeitsgruppe. So verbinden viele gerne das Angenehme mit dem Nützlichen. Sich in ansprechender Atmosphäre auszutauschen, macht einfach Spaß. „Endlich haben wir mal genug Zeit, unsere ehrenamtliche Tätigkeit Revue passieren zu lassen“, sagt Eine, die seit drei Jahren jeden ersten Sonntag im Monat Kirche für Kinder mitgestaltet. Nicht selten entstehen dabei spontan neue Ideen für das vor ihnen liegende Jahr.
Aber auch Privates, was im Arbeitsalltag oft zu kurz kommt, ist Tischthema. Mancher entdeckt eben erst nach der dritten Weihnachtsfeier, dass sein Gegenüber auch Tennis spielt. Oder, dass der Chef mal ganz privat, eigentlich doch ganz nett ist. Der lockere Umgang miteinander und die Vorfreude auf die bevorstehenden Feiertage schaffen das, was gemeinhin Weihnachten genannt wird: friedliches Miteinanderumgehen.
Warum nicht in Etappen feiern?
Und doch geht nichts über ein Fest zu Weihnachten in der Familie selbst. Schwierig wird es jedoch, wenn Verwandte weiter weg wohnen. Eltern und Schwiegereltern würden gerne die Kinder sehen. Ein Abstecher zu Tante und Onkel liegt gewissermaßen auf dem Weg. Alle möchten, dass man „mal“ vorbeischaut. Da reichen oft die Feiertage nicht aus. Und schon hängt der Haussegen schief. Um Streitigkeiten zu vermeiden, ist es ratsam, in Etappen zu feiern. So könnte ein Essen mit guten Freunden oder Tante und Onkel einige Wochen vor dem 24. Dezember für Entspannung sorgen.
Verlobung zum Fest?
Es gibt viele Anlässe, zu Weihnachten Essen zu gehen. Vielen Paaren sieht man es irgendwie schon an. Da ist dieses Leuchten in ihren Augen, vertraute Blicke, die sich immer wieder kreuzen. „Wir werden uns am 6. Dezember verloben“, verrät Einer. „Und das ist dann unsere, ganz sicher unvergessliche Weihnachtsfeier“, ergänzt eine Andere. Beide haben jetzt schon ihren Lieblingstisch reserviert, um den Anlass gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwistern zu feiern. Damit sollten alle anderen auch nicht allzu lange warten. Denn wem erst im November einfällt, Ähnliches auf die Beine zu stellen, ist dann schon ziemlich spät dran. Dasselbe gilt übrigens auch für das Besorgen von Weihnachtsgeschenken. Aber das ist ein anderes „heißes Eisen“, das wir in den nächsten Ausgaben aufgreifen.
