Vom Straßenmusiker zum Finalisten: Lennard kämpft um den Sieg beim City Talent
Mit seiner einzigartigen Stimme und der Liebe zur Straßenmusik hat es Lennard bis ins Finale des City Talents geschafft. Der Abschluss der 6. Staffel des beliebten regionalen Talentwettbewerbs findet am 5. April im Neuen Theater Espelkamp statt. In unserem Interview spricht Lennard über die Herausforderungen des Wettbewerbs, seine Leidenschaft für die Musik und die aufregenden Pläne für die Zukunft. Jetzt steht er kurz vor dem großen Auftritt – und hat einige Überraschungen für das Publikum in petto!
Was bedeutet es für dich, im Finale vom City Talent zu stehen?
Ich bin erstmal unglaublich stolz, dass ich es bis in das Finale geschafft habe und bis zum Ende durchgezogen habe, auch wenn es sehr viel Energie, Zeit und Nerven gekostet hat, sich auf die vielen verschiedenen Challenges und Auftritte vorzubereiten. Am Ende blicke ich sehr zufrieden auf das letzte Jahr, weil es mich in vielen Bereichen immer wieder neu herausgefordert hat und ich mich dadurch vielfältig weiterentwickeln konnte. Jetzt sind es nur noch ein paar Wochen bis zum Finale und ich möchte vor allem Spaß haben auf der Bühne und das Publikum mit meiner Kunst begeistern und dem ein oder anderen noch lange im Gedächtnis bleiben.
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Du hast als Straßenmusiker angefangen – wie hat dich diese Erfahrung als Künstler geprägt?
Die Straßenmusik hat mich musikalisch zu dem gemacht, was ich heute bin. Es ist eine der ehrlichsten Arten, Musik zu machen, ohne Maske, ohne Filter und mit direkter Resonanz. Das hat mich schon immer begeistert. Es gibt mir die Möglichkeit, als Künstler eine Bühne zu bekommen, die ich sonst nicht habe und auch neue Dinge zu probieren. Auf der Straße kann ich einfach ich sein. Um gehört zu werden, muss man aber auch ein sehr lautes Organ haben, weshalb sich meine Stimme im Laufe der Jahre immer weiterentwickelt hat. Bis heute bringt mir Straßenmusik die meiste Freude und ich bin schon wieder sehr motiviert, in den kommenden Wochen die Einkaufsstraßen Deutschlands mit meiner Musik zu füllen.
Gab es einen besonderen Moment während einem deiner Straßenauftritte, der dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Es gibt sehr viele schöne Momente, die man als Straßenmusiker erlebt. Sei es das Kind, was anfängt zu tanzen und alle Leute ansteckt, oder die Menschentraube, die sich um einen bildet und man plötzlich 20 – 30 Menschen als Publikum vor sich hat. Alle schauen nur auf dich und spenden dir ihre Zeit. Das ist, was Straßenmusik so einzigartig und magisch macht.
Wie war es für dich, beim Rheinland-Pfalz-Tag neben bekannten Künstlern aufzutreten?
Das war natürlich eine der besten Erfahrungen in den letzten Jahren. Das prominente Line-up war mir im ersten Moment gar nicht so bewusst. Dass Bands und Künstler wie Clock-Clock, Leonie, Juli und viele andere auftreten, war natürlich ein tolles Gefühl. Auch wenn der Auftritt nicht zur Prime-Time stattfand, habe ich es sehr genossen und würde es jederzeit wieder tun wollen. Es war ehrlicherweise auch ein wenig ungewohnt, denn die Bühnen und Veranstaltungen, auf denen ich sonst gespielt habe, waren wesentlich kleiner. Das hat mir natürlich ein tolles Gefühl gegeben und sehr viel Bestätigung, dass meine Kunst es dorthin geschafft hat.
Du schreibst seit drei Jahren eigene Songs – was inspiriert dich beim Songwriting am meisten?
Das Songwriting ist eine eher neue Domäne in die ich mich gewagt habe, aber sie ist auch unglaublich spannend. Sicherlich fühlt man sich dem ein oder anderen Coversong sehr nahe und kann viele Emotionen und eigene Erfahrungen in diesen Song projizieren, aber es ist nicht vergleichbar mit eigenen Songs. Die Ideen kommen überwiegend aus dem Alltag. Man schreibt über eigene Erfahrungen, über Themen, die einen beschäftigen. Manche Songtexte sind auch einfach phantasievoll und haben keinen wirklichen Bezug zur Realität. Wobei ich die Songs bevorzuge, die eine persönliche Note haben. Das Gefühl beim Singen und die Energie, die dabei transportiert werden kann, ist nicht vergleichbar mit Coversongs.
Woran arbeitest du aktuell musikalisch? Gibt es bald neue Songs oder Projekte?
Aktuell liegt mein vollständiger Fokus auf dem Finale. Die Vorbereitungen erfordern wirklich sehr viel Zeit. Das Singen ist dabei nur ein Teil. Es müssen auch Bühnenbilder, Choreographien, Outfits und Lichtkonzepte erarbeitet werden. Ich habe aber für die Zeit nach dem Finale einige Projekte geplant. Ich werde dann wieder verstärkt am Songwriting arbeiten und auch das Recording soll professioneller werden. Dafür fehlt aktuell noch das richtige Equipment. Das Finale zu gewinnen und damit auch das Preisgeld wäre natürlich ein willkommenes Geschenk. Neben dem Songwriting geht es dann auch an die Vorbereitungen für die Hochzeitssaison, die bald wieder losgeht. Neben der Straßenmusik darf ich jedes Jahr einige Hochzeiten begleiten und hierfür benötigt es ebenfalls eine gute Vorbereitung, um den schönsten Tag meiner Kunden noch schöner werden zu lassen. Außerdem spiele ich am 20.09. in St. Goarshausen bei Rhein in Flammen und habe dafür auch ein paar neue Projekte vor, um meine Bühnenshow und meine Sets weiter auszubauen.
Wie gehst du mit Lampenfieber um, besonders jetzt vor so einem wichtigen Wettbewerb?
Ich habe ein paar kleine Rituale vor jedem Auftritt, um die Nervosität möglichst gering zu halten. Ich wärme mich immer nach einem gleichen Schema auf und mache Atemübungen. Kurz vor dem Auftritt gehe ich nochmal alles visuell in meinem Kopf durch, um alle wichtigen Abläufe im Kopf zu haben. Ein bisschen Aufregung finde ich tatsächlich auch nicht schlecht. Das fokussiert mich immer sehr und ist in gewisser Weise auch ein schönes Gefühl, wenn man weiß, was einen im Anschluss erwartet.

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Was unterscheidet dich deiner Meinung nach von anderen Talenten im Finale?
Nehme ich die Resonanz der letzten Jahre auf der Straße als Grundlage, würde ich sagen, dass ich einen hohen Wiedererkennungswert in meiner Stimme trage. Ich hebe mich gesanglich von vielen anderen Stimmfarben ab, indem ich zum einen sehr hoch singen kann, aber auch eine gewisse Rauigkeit in der Stimme habe. Dieser Mix scheint vielen Menschen offensichtlich zu gefallen. Neben den gesanglichen Fähigkeiten habe ich inzwischen ein gutes Gespür dafür, wie man das Publikum animieren und vor allem unterhalten kann. Die größte Kunst ist es, den Menschen einen Moment zu kreieren, in dem sie die Zeit und alle Sorgen für einen kurzen Zeitraum vergessen können und sich ganz der Musik zu widmen. Das ist mein Ziel für das Finale. Außerdem habe ich für das Finale einige Überraschungen vorbereitet, die das Publikum mitreißen werden.
Welche musikalischen Ziele hast du für die Zukunft?
In den nächsten Monaten und Jahren möchte ich mein Songwriting weiter ausbauen und an neuen Songs arbeiten. Vielleicht entsteht daraus auch mein erstes Album. Ansonsten ist Musik inzwischen ein wichtiger Bestandteil meines Lebens für mich, die ich gerne noch viele Jahre praktizieren möchte. Ich freue mich natürlich immer über Auftritte auf Hochzeiten, Stadtfesten, oder auch größeren Bühnen und hoffe natürlich, dass in den nächsten Jahren noch einige spannende Gigs auf mich warten.
Falls du City Talent gewinnst – wie würdest du diesen Erfolg feiern?
Sollte ich das City Talent gewinnen, steht zuerst eine fette After-Show-Party an, die ich dann ausgiebig feiern würde. Sicherlich würde ich auch eine kleine Feier mit meinen Freunden und meiner Familie starten, die mich in den letzten Wochen und Monaten sehr unterstützt haben. Nicht nur bei den Vorbereitungen für die Shows, sondern vor allem die Unterstützung vor Ort und das tägliche Online-Voting im Vorfeld des Finals. Den Gewinn würde ich zuletzt in Form von Investitionen in neues Studio Equipment feiern, um in Zukunft meinen treuen Zuhörer*innen auf Instagram ein wenig mehr Qualität bieten zu können.
Lennard auf Instagram: https://www.instagram.com/lennard.music/