Büchertipp Oktober 2Farbspektakel durch Blumenzwiebeln
Herbst – der ideale Zeitpunkt, um Blumenzwiebeln zu pflanzen. Krokusse, Osterglocken, Schneeglöckchen kennt ja fast jeder. Aber die Vielfalt von Zwiebelpflanzen ist riesengroß, und sie sind sowohl für große Bauerngärten, wie für kleine Vorgärten aber auch für Balkon und Fensterbank geeignet. Und es gibt sie nicht nur als Frühjahrsblüher, sondern auch einige, die im Herbst oder sogar im Winter blühen. Also, welche kommen jetzt in Frage? Richard Wilford ist Leiter der Abteilung Garden Design der Royal Botanic Gardens in London. In diesem kompakten Bildbändchen hat er alle wichtigen Informationen zum Anbau, zur Pflanzung, zur Vermehrung und Lagerung von Zwiebelblumen zusammengestellt. In 66 Porträts, mit genauer Beschreibung, brillanten Zeichnungen und vielen Fotos werden die unterschiedlichsten Zwiebelpflanzen und Knollenblumen präsentiert. Eine Fundgrube an Informationen. In neun Projekten zeigt er die Einsatzmöglichkeiten der verschiedenen Pflanzen, zum Beispiel für ein Österliches Farbspektakel im Garten, für die farbenfrohe Gestaltung eines Schattengartens oder passende Zwiebelblumen im Haus. Allein das Betrachten der wunderbaren Illustrationen ist ein Vergnügen und eine Einladung, die günstige Zeit jetzt wirklich zur Verschönerung des Gartens durch Blumenzwiebeln zu nutzen und sich auf die blühende Vielfalt im nächsten Jahr zu freuen. Cornelia Hoppe
„Zwiebelpflanzen & Knollenblumen“
von Richard Wilford, Haupt Verlag Bern, 144 Seiten, 26,00 Euro

 

Büchertipp OktoberAuszeit im Wald
Sich eine Auszeit von Alltag und Sorgen zu gönnen ist zurzeit besonders wichtig. Bei Spaziergängen und Wanderungen fällt das zur Ruhe kommen leichter, und wenn diese auch noch im Wald stattfinden, kann man die Natur besonders gut genießen und die Seele baumeln lassen. Da ein Viertel Nordrhein-Westfalens von Laub-, Misch- und Nadelwäldern bedeckt ist, braucht man dazu auch gar nicht unbedingt so weit zu reisen. Viele Möglichkeiten dazu gibt es ja direkt in unserer Region. Aber die für sie entspannendsten Wanderungen durch NRWs Wälder stellt Autorin Sabine Hauke in diesem kleinen Büchlein vor. Von Ibbenbüren bis Heimbach bei Aachen und von Kleve bis Bad Driburg reicht das Gebiet, in dem sich die vorgestellten Waldwandertouren befinden. Die Touren dauern von zwei bis vier Stunden und führen zu Naturjuwelen im Naturpark Ebbegebirge, zu hoher Baukunst an den Ufern der Wupper bis hin zur Waldkultur in Rumbeck und zu weiteren siebzehn Wohlfühlwegen. Die Autorin nimmt uns quasi mit auf ihre Wanderungen und ergänzt ihre lebendigen Beschreibungen der Touren durch Karten und viele hilfreiche Tipps, wie Dauer, Höhenmeter, Art der Wege, Sehenswertes an der Strecke und Einkehrmöglichkeiten. So können wir vom Sofa aus entscheiden, welche Auszeittour uns besonders reizt. Ein Büchlein, das Wanderfreunde sicher häufiger zur Hand nehmen werden und das ergänzt wird durch weitere interessante Titel aus der Reihe, zum Beispiel für das Münsterland, den Teutoburger Wald und die Eifel. Cornelia Hoppe
„Wanderungen für die Seele – Wälder Nordrhein-Westfalen“
von Sabine Hauke, Droste Verlag Düsseldorf, 191 Seiten, 16,99 Euro

Büchertipp OktoberVerborgene Gewalt
Vor neun Monaten sind Helena und Daniel Flemming mit ihren beiden Kindern von London in einen kleinen Ort auf den Shetland-Inseln gezogen. Er ist Architekt und hat den alten Hof, den sie erworben haben, grandios umgestaltet, sie ist erfolgreiche Designerin für Strickmode. Doch so richtig glücklich sind sie nach wie vor nicht. Daniel neigt zu Depressionen und ihr autistischer Sohn irritiert viele Menschen des Ortes. Aber das Schlimmste: kurz nach ihrem Einzug hatte sich der frühere Eigentümer des Hofes in der Scheune der Flemmings erhängt. Ablenkung gibt es im Ort wenig und die beiden sind froh, dass sie einen guten Kontakt zur Arztfamilie Moncrieff gewonnen haben. Doch dann entdeckt der elfjährige Christopher die Leiche des jungen Kindermädchens der Moncrieffs, wieder in der Scheune. Kommissar Jimmy Perez ist schnell klar, kein Selbstmord, sondern Mord. Seine Vorgesetzte Willow Reeves vom Festland wird hinzugezogen. Was die Situation für Perez nicht leichter macht. Denn sie sind seit einer Weile ein Liebespaar und Willow bringt eine Neuigkeit mit, die Perez komplett aus der Bahn wirft. Gemeinsam versuchen sie mehr über das ermordete junge Mädchen herauszufinden, die offenbar längst nicht so liebenswert war, wie sie schien, und hinter die Fassaden von Dorfbewohnern und den besonders betroffenen Familien Flemming und Moncrieff zu schauen. Ein mühsames Unterfangen mit unerwartetem Ausgang. Cornelia Hoppe
„Was niemand sieht“
von Ann Cleeves, Rowohlt Taschenbuch Verlag Hamburg, 426 Seiten, 11,00 Euro

Büchertipp OktoberExotisches in Deutschland entdecken
Vermutlich wird es noch eine ganze Weile dauern, bis wir wieder in ferne, exotische Länder reisen können oder unbeschwert reisen möchten, und selbst in viele europäischen Nachbarländer wagt man sich nicht. Zum Glück gibt es aber auch in Deutschland Ungewöhnliches und Exotisches zu entdecken. Und der vielgereiste Autor stellt 55 dieser Orte vor. So befindet sich eine russisch-orthodoxe Gedächtniskirche in Leipzig, die an die Auferstehungskirche Kolomenskoje in Moskau erinnert, die Rheinbrücke in Emmerich könnte mit der Golden Gate Bridge verglichen werden und im Hamburger Hafen kann man mit einem Mississippi-Dampfer fahren. Mit etwas Fantasie könnte man sich in der Lüneburger Heider wie in der Provence fühlen, am Husumer Binnenhafen wie am Nyhavn in Kopenhagen und sogenannte Shipspotter können mit etwas Mühe alle möglichen Hochseepötte aus der ganzen Welt im Nord-Ostsee-Kanal vor die Linse bekommen, fast wie am Panamakanal. Ein Pendant zum Hotel Burj al Arab findet sich an der Wesermündung bei Bremerhaven und um Flamingos in freier Natur zu sehen, ist es nicht zwangsläufig notwendig ins Reservat Los Flamencos in Chile zu reisen, denn im April und Mai brüten die farbenfrohen Vögel im Zwillbrocker Venn im Westmünsterland. Schon das Durchblättern dieses überraschenden Bildbandes ist ein Vergnügen, Ausflugsziele in der Umgebung der besonderen Orte, Hotel- und Restauranttipps laden zum eigenen Entdecken ein. Cornelia Hoppe
„Hiergeblieben!“
von Jens van Rooij, Gräfe und Unzer Verlag München, 240 Seiten, 24,99 Euro

 

Diese Bücher können in der Stadtbibliothek Minden ausgeliehen werden.
Öffnungszeiten: Mo., Di., Do., Fr. 11 – 18 Uhr, Sa. 10 – 13 Uhr
www.stadtbibliothek.minden.de · Königswall 99 · 32423 Minden · Tel. 05 71/8 37 91-0