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Unsere vier Büchertipps für den November

Es gibt so viele Bücher, dass es keinen Sinn hat, welche zu lesen, die einen langweilen. (Gabriel García Márquez)

Büchertipp November

Büchertipp NovemberWertschätzung durch besondere Post
Wie schön ist es, wenn neben all den Rechnungen und der Werbung mal ein Brief oder eine Postkarte im Briefkasten zu finden ist! Machen Sie doch Freunden und Bekannten mal wieder diese Freude. Die beiden Autorinnen, beide Designerinnen, sind leidenschaftliche Briefschreiberinnen und Briefsammlerinnen. In ihrem Bildband zeigen sie eine Vielfalt von Möglichkeiten, wie Briefe und Karten ganz individuell gestaltet werden können. Vorgestellt werden Werkzeuge, Grundlagen über Papier und Buchbinden, Ideen, wie schönes Briefpapier gestaltete werden kann, Schriftarten, inhaltlicher Aufbau eines Briefes, Drucktechniken, Gestaltung des Umschlages bis hin zu Aufbewahrungsmöglichkeiten für besonders schöne Post. Neben genauen Schritt-für-Schritt-Anleitungen gibt es Projekte und Möglichkeiten, die Raum lassen, eigene Ideen zu entwickeln. Es gibt unglaublich viel in diesem Bildband zu entdecken, und es macht einfach einen riesen Spaß, darin zu blättern. Mit all den wunderbaren Anregungen und den traumhaften Fotos gelingt es den Autorinnen, die eigene Leidenschaft fürs Briefeschreiben-und gestalten wieder zu entdecken und endlich mal wieder einen „richtigen“ Brief oder wenigstens ein Kärtchen zu verschicken. Vielleicht findet sich dann ja auch bei Ihnen bald mal wieder ganz besonders „schöne Post“ im Briefkasten. Cornelia Hoppe
„Schöne Post“
von Tabea Heinicken und Michaela Müller, Haupt Verlag Bern, 191 Seiten, 28,00 Euro

 

Büchertipp NovemberSchwere Entscheidung
Die junge, intelligente und attraktive Italienerin Maria Montessori hat 1896 nur ein Ziel: sie will ihr Medizin-Studium erfolgreich beenden und eine kleine Arztpraxis in Rom eröffnen. Als erste Frau in Italien hat sie sich eine Zulassung als Medizinstudentin erkämpft. Und trotz all der Auflagen und Einschränkungen – zum Beispiel muss sie die grausigen Anatomie-Übungen ganz allein abends in der Forensik erledigen, wenn alle männlichen Studenten die Räume verlassen haben – ist sie wesentlich erfolgreicher als ihre Mitstudenten. Aufgrund ihrer herausragenden Leistungen bekommt sie noch während des Studiums drei Assistentenstellen an Kliniken, unter anderem an einer psychiatrischen Klinik. Dort erlebt sie zum ersten Mal mit Entsetzen, unter welch furchtbaren Verhältnissen sogenannte “schwachsinnige” Kinder verwahrt werden. Maria setzt alles daran, diese Verhältnisse zu ändern und zu beweisen, zu was diese Kinder fähig sind, wenn sie entsprechend gefördert werden. Sie nimmt Alltagsgestände zum Erforschen mit, lässt spezielles Spielzeug anfertigen und sorgt dafür, dass jedes Kind individuell gefördert wird. Die Ergebnisse sind verblüffend. Durch ihre Intelligenz, Empathie, ihr Engagement und unermüdlichen Einsatz, aber auch durch ihr überzeugendes Auftreten und ihre Redegewandtheit findet sie bald internationale Anerkennung. Doch dann verliebt sie sich in einen Kollegen und all ihre Vorhaben geraten in Gefahr. Ein wunderbarer biographischer Roman, unterhaltsam und informativ zugleich. Cornelia Hoppe
„Lehrerin einer neuen Zeit“
von Laura Baldini, Piper Verlag München, 365 Seiten, 12,99 Euro

Büchertipp NovemberAusnahmemusiker
Auch fünfzig Jahre nach seinem Tod ist seine Musik und seine experimentelle, fantasievolle Spielweise auf der E-Gitarre noch immer für viele Musiker eine Inspiration und begeistert nach wie vor zahlreiche Musikliebhaber: Gitarrist, Komponist und Sänger Jimi Hendrix. Musik und Klänge hatten ihn schon seit seiner Kindheit fasziniert, unermüdliches Üben und kräftezehrende Auftritte schienen kein Problem für ihn zu sein. Und er war sich sicher, dass er damit irgendwann Erfolg haben würde. In ihrer illustrierten Biografie zeichnet die Musikjournalistin Gillian G. Gaar seinen bemerkenswerten Werdegang detailliert auf, mit vielen Zitaten von ihm selbst und Zeitgenossen. Von seinem Aufwachsen in armen Verhältnissen, über seine zahllosen Auftritte bei Konzerten als Begleitmusiker, seine Entdeckung in einem Club und seine anschließende steile Karriere, bis hin zu seinem frühen Tod mit nur 27 Jahren. Seine Probleme mit Drogen und Frauen, sein chaotisches, exzessives Leben werden in dieser Biografie nicht ausgeblendet, aber im Mittelpunkt stehen seine musikalische Entwicklung, seine Konzerte und die Entstehungsgeschichte seiner Alben. Eine Vielzahl von Fotos und Abbildungen laden zum Blättern ein. Ein Text-Bildband, der für alle Hendrix-Fans faszinierend sein wird, zum Selberkaufen und Verschenken. Cornelia Hoppe
„Hendrix“
von Gillian G. Gaar, Hannibal Verlag Höfen, 223 Seiten, 29,00 Euro.

Büchertipp NovemberNeustart
Ganz nebenbei teilt ihr Mann Eleanor mit, dass er sich eine Affäre gönnt. Nur ein bisschen Abwechslung, für ihre Beziehung nicht relevant. Für Eleanor hat das aber große Bedeutung. Es zieht ihr den Boden unter den Füßen weg. Erst jetzt wird ihr klar, dass Sie sich zwischen Kinderbetreuung und haushaltsnahen Dienstleistungen selbst verloren hat. Noch während des Architektur-Studiums hatte sie sich in ihren Mann verliebt und ein Baby bekommen. Sechsundvierzig Jahre alt, kein Abschluss, keine Berufserfahrung, keine finanzielle Absicherung. Das macht ihr ihre beste Freundin gnadenlos klar, die ihr deshalb rät, die Ehe wegen so einer „Lappalie“ nicht aufzugeben. Keine Option für Eleanor. Zum Glück lernt sie die junge Aushilfspostbotin Loreen kennen, die ihr hilft, ihren Kampfgeist zu entdecken. Eleanor findet das Passwort zum Rechner ihres Mannes heraus, sichert sich so ein kleines finanzielles Polster, verschafft sich Zugang zum Safe und einem ominösen Postfach, in dem sich leider nur ein roter Ordner befindet, und übernimmt das WG-Zimmer ihrer neuen Freundin. Aber der Weg zu sich selbst ist ganz schön schwierig. Immer wieder verliert Eleanor den Mut und zweifelt an sich selbst. Schließlich packt sie ein paar Sachen und begibt sich auf Wanderschaft. Dabei entdeckt sie sehr schnell ihre frühere Leidenschaft und ihr großes Talent fürs Zeichnen und ihr Gespür für alte Häuser. Doch erst ein schlimmer Unfall lässt sie ihren Weg und ihre Stärken finden. Stärken, die sie auch gegen die Verfolgungen ihres Mannes braucht, denn anscheinend hat sie unwissentlich etwas mitgenommen, das er um jeden Preis zurückhaben will. Ein humorvoller und fesselnder Roman, ideal, um für ein paar Stunden abzuschalten. Cornelia Hoppe
„Sauer macht listig“
von Christine Ziegler, Knaur Verlag München, 316 Seiten, 10,99 Euro

 

Diese Bücher können in der Stadtbibliothek Minden ausgeliehen werden.
Öffnungszeiten: Mo., Di., Do., Fr. 11 – 18 Uhr, Sa. 10 – 13 Uhr
www.stadtbibliothek.minden.de · Königswall 99 · 32423 Minden · Tel. 05 71/8 37 91-0