Unsere vier Büchertipps für den Juni

Ausflug ins Wattenmeer
Die faszinierenden Fotos dieses Text-Bildbandes fesseln schon beim ersten Durchblättern und verführen zum Sich-Festlesen. Wellen, Dünen, Priele, Halligen, Robben und Wasservögel sind natürlich vertraut, aber die Nahaufnahme einer Miesmuschelbank, einer Felsenkrabbe oder einer Seeanemone, aber auch viele Luftaufnahmen sind schon etwas ganz Besonders. In kurzen, lebendigen Texte informiert der Biologe und Wattenmeerkenner Martin Stock über die Vielfalt der Pflanzen und Tiere, schon immer vorhandene und „Zugewanderte“, Entwicklung und Veränderung des Wattenmeeres, über Küsten, Inseln, Halligen, Salzwiesen, Sandbänke und Schlickflächen und mögliche Gefahren für das Wattenmeer. Wir werden entführt in eine einzigartige Landschaft, quasi direkt vor unserer Haustür. In ein riesiges, wunderschönes Naturgebiet, das weitestgehend unberührt und wild geblieben ist. Texte und Fotos lassen uns in diese Welt eintauchen und für eine Weile unsere Umwelt vergessen und davon träumen, endlich mal wieder ans Meer zu reisen. Wenn nicht in diesem Jahr, dann vielleicht im nächsten. Cornelia Hoppe
„Wunderwelt Wattenmeer“ von Martin Stock und Tim Schröder, Delius Klasing Verlag Bielefeld, 155 Seiten, 19,90 Euro

Gestörte Totenruhe
Der Bau einer neuen U-Bahn-Station in Kopenhagen erfordert die Umbettung von über tausend Skeletten des Friedhofs Assistens Kirkegard. Ein Team, dem auch die Archäologin Rita Magnussen und die Rechtsanthropologin Josefine Jespersen angehören, ist für die ethisch korrekt verlaufende Räumung zuständig. Unmittelbar nach der Aushebung des letzten Grabes wird die Archäologin auf dem Friedhof ermordet. Josefine findet sie kurz nach der Attacke, kann ihr aber nicht mehr helfen, die Schläge, die ihr zugefügt worden sind, waren zu heftig. Der leitende Ermittler, Kriminalhauptkommissar Alexander Damgaard, ahnt, dass es ein schwieriger Fall werden wird, denn Anfeindungen gegen die Beteiligten an der Verlegung der Gräber gab es reichlich. Zeugen sind an diesem einsamen Ort, bei der Dunkelheit und dem miserablen Wetter unwahrscheinlich. Josefine kann erreichen, dass ihr die Untersuchung der Knochen der Getöteten überlassen wird. Dabei fällt ihr auf, dass der Täter in den Schädel ein Zeichen eingeritzt hat: ein Kreuz, eine makabre Signatur. Ein christliches Symbol oder das des Satans? Ein Zeichen, das auch bei weiteren Morden auftauchen wird. Josefine unterstützt Kommissar Damgaard weiterhin. Sie ahnt nicht, dass sie sich selbst schon längst im Visier des Mörders befindet. Der äußerst spannende erste Band um die Anthropologin Josefine Jespersen lässt auf baldige Fortsetzung hoffen. Cornelia Hoppe
„Teufelswerk“ von Lotte Petri, Goldmann Verlag München, 391 Seiten, 10,00 Euro

Hygienisches aber giftfreies Zuhause
Das eigene Zuhause ist für viele in diesen unsicheren und beängstigenden Zeiten ein ganz besonders wichtiger Rückzugsort geworden, an dem man sich sicher fühlen möchte. Hier können wir selbst für Struktur, Sauberkeit und Hygiene sorgen, ohne uns an sich ständig ändernde Regeln halten zu müssen. Hier können wir auch selbst entscheiden, welche Mittel wir für Hygiene und Sauberkeit verwenden möchten und uns bewusst für giftfreie Wege entscheiden. Wie das ohne großen Aufwand und vielleicht sogar mit Spaß gelingen kann, zeigt die Haushaltsexpertin Becky Rapinchuk in ihrem neuen Titel. Sie beantwortet Fragen zu Toxinen, klärt über Inhaltsstoffe in Putzmitteln auf und stellt Alternativen vor. Dann lässt sie uns mit einem Detox-Wochenende für unser Zuhause starten und geht schließlich mit uns Raum für Raum durch die ganze Wohnung. Um so jeden Bereich nach und nach zu entrümpeln, zu entgiften und zu putzen. Dabei berücksichtigt sie systematisch alle Bestandteile jedes Raumes, von der Spüle bis zu Lampen, vom Medizinschränkchen bis zu Jalousien, von Kissen bis zur Elektronik. Mit welchem Teil unseres Zuhauses wir anfangen, bestimmen wir selbst. Auf jeden Fall liefert dieses Buch eine Fülle von alltagstauglichen Tipps und ist informativ und unterhaltsam zugleich. Cornelia Hoppe
„Simply Clean für ein gesundes Zuhause“ von Becky Rapinchuk, Narayana Verlag Kandern, 237 Seiten, 19,80 Euro

Tipps für Fahrradpendler
Wir lechzen nach Natur, Frischluft, Bewegung, gerade jetzt ganz besonders. Vielleicht die Chance, endlich das Fahrrad zu nutzen, um all das schon auf dem Weg zur Arbeit zu genießen? Den letzten Kick dazu könnte dieses kleine Büchlein geben. Es bietet viele nützliche Tipps, für Neueinsteiger, aber auch für Erfahrene, die noch nach Anregungen oder Problemlösungen suchen. Im Mittelpunkt: das passende Rad und alles was damit zusammenhängt – Typen, Eignung, Finanzierung, Pflege und Wartung. Welches Rad ist für wen geeignet und eignet sich für welche Strecken, sollte es lieber ein Hollandrad, ein Rennrad, ein Pedelec oder ein Faltrad sein, weil man z.B. mehrere Verkehrsmittel miteinander kombinieren muss. Und welches Rad kann ich mir überhaupt leisten. Aber auch die Ausrüstung und das Zubehör kommen in diesem Büchlein nicht zu kurz, denn sie sind ebenfalls eine wichtige Voraussetzung, um möglichst komfortabel, zuverlässig und sicher zur Arbeit zu kommen und Spaß am Fahrradfahren auch dauerhaft zu haben. Ein kompakter, nützlicher Ratgeber. Cornelia Hoppe
„Mit dem Fahrrad ins Büro“ von Matthias Dietz, Delius Klasing Verlag Bielefeld, 175 Seiten, 16,90 Euro