Unsere vier Büchertipps für den April

Massengrab an der Förde
Auf einem Acker östlich von Glückstadt werden sechs Leichen gefunden, die dort offenbar innerhalb mehrerer Jahre vergraben worden sind. Ein anonymer Hinweis hat die Polizei darauf aufmerksam gemacht. Alle Toten tragen ein sonderbares Plastik-Hufeisen um den Hals, die letzte wurde vor gar nicht langer Zeit beerdigt. An ihr ist noch erkennbar, dass sie über einen längeren Zeitraum irgendwo festgehalten und gequält worden sein muss. Ein Alptraum für die Ermittler, keiner von ihnen hat so etwas Grauenhaftes vorher schon gesehen. Kommissar Christoph Wengler und sein Team holen sich Unterstützung beim OFA, einem Team des LKA-Kiel zur operativen Fallanalyse und zur Ermittlung von Cold-Cases, geleitet von der Kommissarin Hannah Lundgren. Beide Teams arbeiten mit Hochdruck, doch sie finden erst konkrete Ansätze, als der Polizei Polaroid-Fotos von sechs Frauen mit angstverzerrten Gesichtern zugeschickt werden. Nach und nach kann ermittelt werden, um wen es sich in den Gräbern handelt. Es stellt sich aber auch heraus, dass möglicherweise noch eine siebte verschwundene Frau zu der Mordserie gehört. Ist sie vielleicht noch am Leben? Gibt es eine Chance, sie rechtzeitig zu finden? Die Untersuchungen führen die Ermittler an ihre Grenzen, wobei es nicht hilfreich ist, dass einige auch noch mit massiven persönlichen Problemen zu kämpfen haben. Spannend von der ersten Seite an, ein Krimi, der für ein paar Stunden hilft, alles um sich herum zu vergessen. Cornelia Hoppe
„Schwarze Förde“ von Beeke Dierksen, Emons Verlag Köln, 255 Seiten, 10,90 Euro

Auf in den Garten
Endlich lädt das Wetter ein, sich mehr draußen aufzuhalten und sich im Garten zu betätigen. Da kommen Ideen, wie man ihn vielleicht ein bisschen verändern kann, gerade recht. Drei Planungsexpertinnen des Redaktionsteams von MEIN SCHÖNER GARTEN stellen in diesem Bildband je zwei Vorschläge zu 50 typischen Gartensituationen vor. Wünschen Sie sich zum Beispiel mehr Sichtschutz, der aber attraktiv sein soll, einen üppig blühenden, einladenden Vorgarten, einen neuen lauschigen Sitzplatz oder vielleicht einen großen oder kleinen Teich? Hier finden sie unterschiedlichste Gestaltungsideen dazu und entdecken möglicherweise noch ganz nebenbei andere Ideen, die Sie in Ihrem Garten umsetzen könnten. Dabei sind auch neue Trends berücksichtigt, wie wohnliche Gärten zum Beispiel mit einer Außenküche, Grillplätze für das Treffen mit Freunden oder ein Naschgarten. Alle Ideen sind detailliert und maßstabsgetreu illustriert und mit einer genauen Pflanzenliste, sogar mit Stückzahl und Preisen, versehen. So wissen Sie ganz genau, welche Pflanzen Sie einkaufen müssen und ob das Budget reicht. Ein Bildband voller wunderbarer Inspirationen, für alle, die einen Garten neu anlegen oder umgestalten wollen. Cornelia Hoppe
„Ein Garten zwei Ideen“, Callwey Verlag München, 208 Seiten, 29,95 Euro

Schönes für die Wohnung aus Palettenholz
Milliarden von Paletten sind weltweit in Gebrauch. Ein Großteil davon landet danach im Müll. Schade, finden die beiden Jungdesigner Nikkita Palmer und Billy Barker. Sie ist ursprünglich Textildesignerin, er Schiffbauer. Seit einigen Jahren entwerfen sie gemeinsam maßgeschneiderte Möbel für Privatwohnungen, Geschäfte und Cafés. Für beide bedeutet Palettenholz Nachhaltigkeit, Vielseitigkeit und Schönheit. Die pfiffigen Nachbauprojekte, die sie in diesem Bildband vorstellen, sind alle aus Palettenholz und anderem Recyclingmaterial, hauptsächlich für den Innenbereich gedacht und können jedem Stil und Wunsch angepasst werden. Sie reichen von kleinen Wohnaccessoires wie Schlüsselbrett, Memory Board oder Handtuchhalter bis zu großen Möbeln wie Klapptisch, Raumteiler und Bett. Bei jedem der zwanzig Objekte werden Werkzeug, Ausrüstung und Material vorgestellt, die einzelnen Arbeitsschritte detailliert erklärt und durch eine Reihe von Fotos ergänzt. Einige Werkstücke sind auch für Anfänger geeignet. Aber ein Werkraum, entsprechendes Werkzeug und etwas Geschicklichkeit sind auf jeden Fall hilfreich. Wunderschön, ganz einzigartig, kostengünstig und auch noch nachhaltig. Besser geht es nicht. Cornelia Hoppe
„Paletten Style“ von Nikkita Palmer und Billy Barker, Frechverlag Stuttgart, 159 Seiten, 19,99 Euro

Loslassen für einen Neuanfang
Merle ist überglücklich, bei der Firma „Queen of Clean“ als Aufräumcoach eine Stelle bekommen zu haben. Aufräumen, Ballast aussortieren, strukturiertes Vorgehen, das ist genau ihr Ding. Nach der Devise: nur aufbewahren, was glücklich macht. Als sie kurz vor Ende der Probezeit ihren ersten großen Auftrag erhält, ist sie voller Enthusiasmus. Sie soll der ehemaligen berühmten Modedesignerin Ella Castello helfen, ihre Jugendstilvilla an der Alster auszuräumen, weil sie nach Rom umziehen möchte. Doch schon bei der ersten Begegnung begreift Merle, was für eine fast nicht zu bewältigende Aufgabe ihre Chefin ihr aufgehalst hat. Denn Einrichtung und Besitz der Modelegende bestehen nicht aus überflüssigem Tand, der locker entsorgt werden kann, sondern aus kostbaren, geschmackvoll ausgewählten und zusammengestellten Schätzen – Möbel, Bücher, Wohnaccessoires – und einer umfangreichen Sammlung von unvorstellbar schönen Vintagekleidern. Da kann von „Ausmisten“ keine Rede sein. Zu allem Überfluss, wird Frau Castello in Rom in Zukunft nur eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 70 Quadratmetern bewohnen. Doch Merle gibt so schnell nicht auf. Und während der Durchsicht all dieser wunderbaren Dinge kommen die beiden so unterschiedlichen Menschen sich näher. Zugleich wird Merle aber klar, dass auch in ihrem Leben nicht alles in Ordnung ist. Eine zauberhafte Geschichte zum Abtauchen in schwierigen Zeiten. Cornelia Hoppe
„Macht das glücklich, oder kann das weg?“ von Ulrike Schäfer, Rowohlt Taschenbuch Verlag Hamburg, 411 Seiten, 10,00 Euro