Traumhafte Winterhochzeit: So läuft die Hochzeitsplanung 2020
Von Melina Hildebrandt
2020 steht im Zeichen eines neuen Trends: Heiraten im Winter. Was in den letzten Jahren immer in den Hintergrund rückte und für viele Paare undenkbar war, erlebt 2020 wachsende Beliebtheit. Und das nicht nur aus der Not heraus. Denn Winterhochzeiten sind besonders und machen Hochzeiten zu einem einzigartigen Erlebnis: für die Brautpaare und für die Gäste.
„Sommerhochzeit kann jeder“, sagte mir meine Braut Steffi, die gezwungenermaßen ihre Sommerhochzeit am 3. Juli 2020 aufgrund der Corona-Krise verschieben musste. „Wir haben Risikogruppen unter den Gästen, da wollten wir nichts riskieren.“ Erst war das alles ein großer Schock, das Paar wusste, was eine Verschiebung für einen Arbeitsaufwand bedeutete.
„Wir mussten einen neuen Termin heraussuchen, alle Dienstleister umkoordinieren, allen Gästen absagen und den neuen Termin durchgeben. Das war so viel geballter Stress. Wir dachten, wir drehen durch. Zudem war die Enttäuschung groß, als wir davon ausgingen, dieses Jahr nicht mehr heiraten zu können. Die Location war für diese Saison schon komplett ausgebucht“, sagte sie mir, als ich sie über Skype auf eine Tasse Kaffee traf. „Wie seid ihr darauf gekommen, eure Hochzeit auf Anfang Dezember zu legen?“, fragte ich sie. „Dieses ganze Umlegen und Umdenken hat dazu geführt, dass Jonas und ich abends eingekuschelt auf der Couch unter der Decke lagen und uns bei Kerzenschein Gedanken machten, wie es mit unserer Hochzeit weitergehen soll. ,Warum keine Weihnachtshochzeit?’ fragte er aus heiterem Himmel. Ich überlegte kurz und entgegnete: ,Genau! Wenn schon anders, dann richtig anders.’“
Jonas und Steffi planten um und nutzten die Gelegenheit, aus einer Sommerhochzeit eine Winterhochzeit zu machen. „Wir dachten auch darüber nach, dass wir vergangenes Jahr auf fünf Sommerhochzeiten waren. Das war viel und gefühlt auch immer das gleiche: das gleiche Essen, die selbe Stimmung. Da waren wir echt genervt und haben uns auf die fünfte Hochzeit, die wieder die gleiche Menükarte versprach, gar nicht mehr richtig gefreut.“ „Wie stressig war es, das alles auf den Winter umzulegen?“ fragte ich sie. „Ganz ehrlich?! Stressfrei und unkompliziert. Der Termin im Winter machte die Kommunikation mit den einzelnen Dienstleistern so einfach. Alle hatten an dem Tag Anfang Dezember frei und zogen einfach so mit, ohne Probleme.“ Zudem konnten Änderungen vorgenommen werden. „Mit der Dekorateurin unterhielt ich mich ganze zwei Stunden. Wir planten Tannenzweige in den Brautstrauß, Zimtstangen und Zimtsterne und ganz viele Kerzen für die Tischdeko. Wir machen alles weihnachtlich und stellen für die Fotos sogar einen geschmückten Tannenbaum auf. Als Beleuchtung haben wir uns für viele feine Lichterketten entschieden.“
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Auch der Bräutigam war Feuer und Flamme. „Die Candybar übernimmt Jonas. Er plant dafür Zuckerstangen, selbst gebackene Weihnachtskekse, Lebkuchenhäuser und Schokolade. Wir lieben Schokolade. Die wäre uns im Sommer zerschmolzen.“ Worauf Steffi und Jonas sich auch freuen, ist das neu gestaltete Menü. „Mit der Location und dem Catering haben wir beschlossen, Deftiges auf den Tisch zu bringen. Es gibt Sauerkraut mit Kassler sowie Ente mit Rotkohl. Unser absolutes Lieblingsweihnachtsessen.“
Als besonderes Highlight gibt es mal keinen Sektempfang. Geplant ist zum Anstoßen nach der freien Trauung Feuerzangenbowle, Glühwein und Kakao für die Kinder. „Meinen ersten Glühwein dieses Jahr trinke ich auf meiner eigenen Hochzeit. Ich freue mich jetzt schon drauf,“ schwärmt Steffi und grinst in die Kamera. „Wie wunderbar, dass ihr euch die Vorfreude nicht nehmen lasst, Steffi. Das ist so schön zu sehen. Hast du denn einen Tipp an Brautpaare, die wie ihr jetzt die Hochzeit verschieben müssen?“ „Nunja, jedes Paar ist anders gestrickt, aber eins weiß ich. Wir waren gerade fertig mit der ganzen Planung, da mussten wir die Hochzeit verschieben. Doch mit dem Gedanken, alles umzuschmeißen und etwas Tolles für uns daraus zu machen, hat es uns am Ende einfacher gemacht. Wir hatten riesigen Spaß und die Aufgabe, für uns das Schönste aus dieser Situation rauszuholen, hat uns als Paar zusammengeschweißt, und die Vorfreude wieder entflammt. Sie war sogar größer als vorher. Denn wir wollen unbedingt heiraten. Wir haben uns der Situation gefügt und für uns das Beste daraus gemacht. Und sind wir mal ehrlich: Unser Plan B hört sich jetzt noch besser an als der Plan A. Wir freuen uns auf unsere Hochzeit. Jetzt erst recht.“
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Über die Vereinigung „Wir lieben Winterhochzeiten“:
„Wir lieben Winterhochzeiten“ ist eine Aktion, die von Robin Jürging von Brüngers Land-Wirtschaft in Rödinghausen und dem Fotograf Afshin Schreer aus Melle ins Leben gerufen wurde. „Wir lieben Winterhochzeiten“ soll Brautpaaren einen Eindruck geben, wie schön es sein kann, im Winter zu heiraten.
So haben sich mittlerweile 50 Dienstleister gefunden, die daran arbeiten, Projekte für Brautpaare ins Leben zu rufen, um ihnen zu zeigen, wie schön, kuschelig und außergewöhnlich eine Hochzeit im Winter bei Kerzenschein sein kann.
Es sind von jeder Sparte Dienstleister vertreten. So kommunizieren Locations mit Fotografen, Dekorateure mit Caterer und Hochzeitsredner mit Papeteriehersteller. Alles geht Hand in Hand. In kurzer Zeit ist eine große Gruppendynamik entstanden. In Zusammenarbeit möchte man Brautpaare unterstützen, damit sie ihre Traumhochzeit ganz unbesorgt, stressfrei und unbeschwert noch dieses Jahr feiern können.
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Über die Autorin:
Melina Hildebrandt
Eventplanung & freie Trauung
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