Denn die Mindener liefern ihnen das, was ihre Produktion erst möglich macht. In diesem Jahr feiert das Unternehmen seinen 50. Geburtstag. Als Friedhelm Rose und Harald Krieger 1972 mit der Idee an den Start gingen, industrielle Rohrspannsysteme zu produzieren, ahnten sie wohl selbst nicht, dass das Unternehmen heute zu den wichtigsten Ausstattern für Industriearbeitsplätze gehören würde. Aus den Rohrspannsystemen der Anfänge entwickelten sich im Laufe der Zeit vier separate Geschäftsbereiche: Linear-, Verbindungs-, Profil- und Modultechnik. Ob Schutzräume um arbeitende Roboter herum, Halterungen für Bildschirme oder manuelle oder elektrisch verstellbare Konstruktionen, mit denen Mensch-Maschinen-Arbeitsplätze gebaut werden. 

Dr. Gregor Langer, seit Juli 2021 Geschäftsführer des Unternehmens

Es folgte die Entwicklung von Rohrverbindungselementen und Rohrsystem-Lineareinheiten: Knapp zehn Jahre nach der Gründung entwickelte Rose und Krieger das patentierte Blocan-Profil-Montagesystem als Baukasten für den Maschinenbau. Zum Portfolio zählen Konstruktions-, Funktions- und Schwerlastprofile, mit denen Arbeitsplätze ebenso gestaltet werden können wie Konstruktionen, in denen sich Maschinen oder Roboter bewegen. Das Besondere an den Mindener Alu-Profilen: Sie sind auch ohne große Vorarbeiten zu verwenden und können beliebig kombiniert werden. 

Seit 1987 gehört das Unternehmen zur weltweit operierenden Phoenix Mecano Gruppe (PMG), die sich auf die Entwicklung und kostengünstige Herstellung von Nischenprodukten spezialisiert hat. Kurz nach dem Schulterschluss mit PMG folgten der Umzug in das neue Firmengebäude in Minden und die Inbetriebnahme einer Produktionsstätte in Ungarn. Die Produkte wurden vom Markt so erfolgreich angenommen, dass bereits 2007 die Gebäude in Minden erweitert werden mussten. Doch mit der Zeit war Rose und Krieger zu einem großen Gemischtwarenhandel mit keiner klaren strategischen Ausrichtung geworden, heißt es auf der Firmenhomepage: Relativ erfolgreich, doch nicht zielorientiert.

Es ist die Stunde des damaligen Geschäftsführers Hartmut Hoffmann. Die strategische Neuausrichtung gelingt ihm: Rose und Krieger soll im Geschäftsbereich allgemeiner, industrieller Automatisierungs- und Produktionsanwendungen ein führender Anbieter hochwertiger Komponenten und Funktionsmodule in den Bereichen Linear-, Profil-, Verbindungs- und Modultechnik sein. Dazu wird das Produktmanagement restrukturiert, das Projektmanagement neu gestaltet und ein internes Programm zur kontinuierlichen Verbesserung eingeführt. Zudem entwickelte Hoffmann mit der Unterstützung der gesamten Belegschaft neue Leitsätze für das Unternehmen. Ehrliche Beratung ist dabei die oberste Maxime, getreu dem Firmenmotto: „Wir sagen, was wir können und tun, was wir sagen! Wir sagen auch, was wir nicht können und tun es nicht!“ Unterstützt werden die Veränderungsprozesse durch eine neue dreistufige Produktinformation und die Überarbeitung des Internetauftritts.

Die neue Vision hilft Rose und Krieger, das desaströse Jahr 2009 zu überstehen. Bereits 2010 war das Umsatzniveau von 2007 wieder knapp überschritten und das Ergebnis 2011 übertraf sogar das Boomjahr 2008. Mit der Entwicklung der neuen Vision ging auch ein Perspektivwechsel einher. Stand früher das Produkt selbst im Fokus, so ist es nun die Anwendung. „Make it easy to buy from us‘“, ist das neue Motto. Heute bietet Rose und Krieger eine Produktauswahl, die am Markt einzigartig ist.

Großen Wert legt das Unternehmen auf die Ausbildung des eigenen Nachwuchses: Das Unternehmen will ein kompetenter Partner für seine Kunden sein. Die Basis dafür sind gut ausgebildete, fachlich versierte Mitarbeiter. Daher investiert das Unternehmen kontinuierlich in die Weiterbildung seiner Mitarbeiter, kooperiert mit Schulen und fördert Hochschulen bei einer Vielzahl von Projekten. Zum Weiterbildungsprogramm für die Mitarbeiter zählen Englisch- und Softwarekurse ebenso wie intensive Produktschulungen. Für die Hochschulen bietet Rose und Krieger regelmäßig Betriebsbesichtigungen an und unterstützt sie bei der Ausstattung ihrer Testlabore – eine Partnerschaft, von der sowohl die Studenten als auch Rose und Krieger profitieren.

Um dies zu erreichen und den dringend benötigten Nachwuchs zu sichern, pflegt das Unternehmen nicht nur enge Kontakte zum Mindener Campus der Fachhochschule Bielefeld und den Fachhochschulen Lemgo und Hannover, sondern bietet regelmäßig Schülern die Möglichkeit, das Unternehmen kennenzulernen. 

Ein großer Erfolg für das Unternehmen war 2021 die Auszeichnung als „Top 100 – Innovator 2021“: Mit dem Marktforschungsinstitut Statista kürte die Zeitschrift Capital in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal die innovativsten Unternehmen Deutschlands. Befragt wurden für die Studie mehr als 3200 Innovationsexperten, die Unternehmen ihrer Branchen bewerten sollten. Rose und Krieger gehörte in der Kategorie „Maschinen- & Anlagenbau sowie Zulieferer“ (bis 250 Mitarbeiter) zu den Preisträgern.

2022 zählt Rose und Krieger dann zum elften Mal in Folge zu den 100 innovativsten Mittelständlern Deutschlands. Die Auszeichnung mit dem Top-100-Siegel belegt die Innovationskraft der Mindener. „Die wiederholte Ehrung mit dem Top-100-Siegel bestätigt uns in unserem Tun. Sie bescheinigt uns, dass wir vieles ziemlich gut gemacht haben“, erklärt Dr. Gregor Langer, seit Juli 2021 Geschäftsführer des Unternehmens. „Einmal ist keinmal, aber elf Jahre lang in Folge unter die Top 100 der innovativsten deutschen Mittelständler gewählt zu werden, ist etwas Besonderes und uns sehr wichtig.“ Ausgezeichnet ist das Unternehmen außerdem für seine Familienfreundlichkeit. 

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