Bilder sind wie ein Zug, der Euch in die Vergangenheit führt. Stellt Euch vor, Ihr seid mittlerweile 25 Jahre glücklich verheiratet und holt anlässlich Eures Hochzeitstages das alte Fotoalbum Eurer Hochzeit hervor. Man sieht Euch beide beim Unterschreiben im Standesamt und wie Eure Mama dabei versucht, mit ihrem Taschentuch die Träne der Rührung aufzufangen. Ein Bild gibt es von Tante Erna, die mit ihrer Kuchengabel in Eurer wunderschönen Hochzeitstorte steckt und dabei frech in die Kamera grinst, durch das Euch beim Betrachten wieder einfällt, wie froh Erna darüber war. Wir sehen Euch in vielen winzigen Augenblicken, die jede Emotion des für Euch wichtigsten Tages widerspiegeln. Wie schön wäre es, Ihr könntet Euch beim Durchschauen wieder in jeden Moment vor 25 Jahren hineinfühlen?

Hochzeitsfotos sind das, was Euch am Ende übrig bleibt, wenn der aufregende Tag vorbei und die Musik verklungen ist. Sie sind wie ein Archiv. Sie speichern jedes Gesicht, jedes Lachen und auch Situationen, die an Euch als Brautpaar an dem Tag vorbeigehen. Deswegen ist es wichtig, einen für Euch passenden Fotografen zu finden, der eben diese Momente für Euch einfängt. Doch wie findet Ihr den passenden Hochzeitsfotografen bzw. die passende Hochzeitsfotografin? Und worauf solltet Ihr achten? Dazu beantworte ich Euch alle wichtigen Fragen, damit Ihr mit einem sicheren Gefühl eine gute Wahl treffen könnt.

Eure Eventplanerin und Hochzeitsrednerin Melina Hildebrandt. Foto: Ingo Dammasch Fotografie

1. Worauf sollte ich bei einem Fotografen achten?

Bilder seiner Arbeit helfen Euch zunächst weiter um zu sehen, wie der Bildstil des Fotografen ist. Dieser gibt Euch den ersten Eindruck und ein Gefühl dafür, wie er natürliche Situationen, ebenso die Hochzeitshektik vieler Gäste, ins Bild umsetzt. Dabei sollte die Atmosphäre harmonisch wirken, weder gestellt noch gekünstelt. Sind Gäste darauf gut zu erkennen? Macht der Fotograf auch Detailbilder von der Deko, den Ringen, der Brautfrisur? Ihr werdet merken, ob der Fotograf ein Gespür hat für die besonderen Momente, denn oft sind es nur wenige Sekunden, die der Fotograf Zeit hat, um den Auslöser zu drücken.

Wenn Euch der erste Eindruck zusagt, kommt unbedingt mit dem Fotografen ins Gespräch, am besten persönlich. Dabei könnt Ihr all Eure Fragen stellen. Wahrscheinlich hat er noch mehr Bilder für Euch vor Ort zur Ansicht und Ihr könnt über Preise, Pakete und Sonderleistungen sprechen.

Foto: www.kv-pictureart.de – Instagram @kv_pictureart

2. Wie viel Budget muss ich einplanen?

Die Durchschnittspreise liegen zwischen 250 € für 1 – 2 Stunden bis 2500 € für eine Ganztagesreportage (Start mit dem Getting-Ready, Bilder wie die Braut/der Bräutigam sich bereit macht für den großen Tag, bis zur Party am Abend). Der Fotograf sollte transparente Preise haben, die nachvollziehbar sind und mit den Leistungen zusammen vertraglich für Euch festgehalten werden.

Foto: www.kv-pictureart.de – Instagram @kv_pictureart

3. Wie lange soll der Fotograf vor Ort sein?

Das ist eine wichtige Frage, denn danach richtet sich hauptsächlich der Preis. Es gibt Fotografen, die kommen für zwei Stunden vorbei, halten Bilder Eurer standesamtlichen Trauung fest, machen danach ein paar Brautpaar- und Gruppenbilder und fertig ist die Shootingarbeit. Viele staffeln ihr Angebot von 2 – 10 Stunden oder länger, manche nehmen in der Hauptsaison (Mai-September) nur Ganztagesreportagen an (8 – 12 Stunden). Die Entscheidung liegt ganz bei Euch. Je länger er vor Ort ist, desto mehr Erinnerungen bleiben sozusagen auf dem Papier.

Foto: www.kv-pictureart.de – Instagram @kv_pictureart

4. Warum sind die Preisspannen der Fotografen so unterschiedlich?

Die Preise richten sich oft nach Stundensatz, ebenso ob der Fotograf seinen Hauptverdienst über Hochzeiten generiert, nach Leistungen, nach Erfahrung, nach Anzahl der Bilder, Fahrtkosten usw. Wichtig zu wissen ist, dass der Fotograf nicht nur 8 Stunden lang die Hochzeit fotografiert und dann fertig ist mit seiner Arbeit. Er verbringt mindestens die gleiche Zeit im Anschluss mit der Bearbeitung der Fotos, um sie für Euch professionell in Szene zu setzen.

Foto: www.kv-pictureart.de – Instagram @kv_pictureart

5. Wie viele Bilder bekomme ich vom Fotografen?

Es kommt nicht wirklich auf die Menge der Fotos an. Ein wirklich guter Fotograf wird Euch keine 1000 unbearbeiteten Bilder zuschicken. Er wird sich die Zeit nehmen, sie alle auszusortieren, um die schönsten Bilder für Euch hochwertig zu bearbeiten. All diese Bilder werden zusammen die Geschichte Eures Hochzeitstages erzählen und da können aus den anfänglich 1000 Bildern schnell mal 100 – 200 Bilder werden, die allerdings auch vollkommen ausreichen für Euer Fotoalbum. Manche geben eine feste Bilderanzahl vor. Das variiert, je nachdem wie lange er Euch an dem Tag begleitet und wie viele Motive möglich sind (abhängig von Gästeanzahl und Location). Es gibt Dienstleister, die drucken Euch ein paar der schönsten Bilder aus, die meisten bekommt Ihr allerdings digital.

Foto: www.kv-pictureart.de – Instagram @kv_pictureart

6. Mein Onkel ist Hobbyfotograf. Der macht die Bilder sicher auch ganz schön.

Sicher? Geld einzusparen, gerade was Eure Hochzeit angeht, freut selbstverständlich jedes Hochzeitspaar und Euren Geldbeutel. Erfahrungsgemäß legt jeder für sich selbst die Grenzen des Budgets fest. Doch gerade die Bilder sind Eure Erinnerungsträger. Wenn die nicht gut sind, ärgert Ihr Euch am Ende. Prioritäten setzen, wenn das Budget kneift, ist deswegen unabdinglich. Spart meiner Meinung aber nicht unbedingt an den Fotos.

Foto: www.kv-pictureart.de – Instagram @kv_pictureart

Sonstige Tipps

Bei Ganztagesreportagen bieten einige Fotografen Kennenlernshootings an. Ihr als Paar trefft Euch mit ihm und dabei dürft Ihr in den Genuss kommen, vor der Kamera zu stehen für ein paar Pärchenbilder. Die bieten sich übrigens für die Erstellung der Einladungskarten sehr gut an.

Beim Shooting selbst bekommt Ihr ein Gefühl dafür, mit dem Fotografen zu interagieren. Dabei merkt Ihr schnell, ob der Fotograf Euch Eure vielleicht anfängliche Unsicherheit nehmen kann, sich dabei Vertrauen aufbaut und er Ideen mitbringt, um schöne Momente zwischen Euch einzufangen.

Achtung bei Wasserzeichen. Einige Fotografen geben ihre Bilder nur raus, wenn das Wasserzeichen ihres Logos darauf zu finden ist. Das solltet Ihr wissen und gleich erfragen beim ersten Kennenlernen.

Wenn der Fotograf eine Ganztagesreportage für Euch macht, plant ihn bitte zum Essen mit ein und versorgt ihn mit Getränken, damit er Euch den ganzen Tag gestärkt begleiten kann.

Weitere wichtige Fragen, die Ihr dem Fotografen stellen solltet, findet Ihr hier als Download.

Melina Hildebrandt auf Instagram:
@melina_evyevents

Die Fotos wurden uns von Kevin Vogt (KV Picture Art – Fotografie aus Leidenschaft) zur Verfügung gestellt. www.kv-pictureart.deInstagram @kv_pictureart