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„Rail Campus“ für Minden

Im Fort B an der Pionierstraße könnte die Keimzelle für das neue Forschungszentrum für Mobilität entstehen.

„Rail Campus OWL“ – unter dieser Überschrift könnte sich in Minden deutschlandweit Einzigartiges entwickeln. Die Idee: Weil in Minden sowieso schon viele Spezialisten an dem Thema Bahnzukunft arbeiten, soll hier ein außergewöhnliches Forschungs- und Entwicklungszentrum entstehen, ein Magnet für weitere Experten, ein „Innovationsökosystem“. Obendrein könnten hier auch Studium und Weiterbildung für das noch unterschätzte Zukunftsthema „intelligente Bahnsysteme“ angesiedelt werden. Hierfür engagieren sich die Hochschulen aus OWL zusammen mit der DB Systemtechnik.

Seit knapp zwei Jahren setzt sich ein Team um Professor Dr. Stefan Witte für diesen „Rail Campus OWL“ ein – nicht von ungefähr: Witte ist Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer der Technischen Hochschule OWL und arbeitet im Auftrag des Campus OWL – dem Zusammenschluss aller staatlich geförderten Hochschulen in der Region – am Konzept. Eine Förderzusage aus Berlin für den „Rail Campus“ ist da: Klar, dass das die Beteiligten begrüßen. Nun gelte es, die offenen Enden zusammenzubringen.
Zwei Millionen Euro in 2021, bis 2024 dann noch mal mögliche 18 Millionen Euro: Das kann ein mächtiger Schub für das geplante Mindener Projekt werden. „Derzeit werden die organisatorischen Grundlagen für das ,Deutsche Zentrum Mobilität der Zukunft‘ finalisiert, das Konzept soll im ersten Quartal vorliegen. Die Gespräche mit den Verantwortlichen für den ,Rail Campus OWL‘ wurden durch das BMVI – das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur – bereits aufgenommen“, so Witte. Die Förderung helfe bei Ausgestaltung und Umsetzung des „ambitionierten, deutschlandweit einzigartigen Ansatzes für das System Bahn.

Foto: den-belitsky –stock.adobe.com

Mit dem „Zentrum Mobilität der Zukunft“ will das Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Forscher zusammenbringen. Diese sollen daran arbeiten, wie sich Menschen künftig fortbewegen und wie Waren mithilfe neuer Technologien transportiert werden können. In einer Pressemitteilung des Ministeriums heißt es: „Dazu soll der notwendige Freiraum geschaffen werden, um kreativ, interdisziplinär und innovativ zukunftsweisende Mobilitätskonzepte zu erdenken, zu entwickeln und in der Praxis unmittelbar zu erproben. Vorgesehen ist, durch Zusammenarbeit mit Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Industrie Wirtschaft und Wissenschaft eng miteinander zu verknüpfen.“

Mögliche Entwicklungsschwerpunkte sind Wasserstofftechnologien, synthetische Kraftstoffe, innovative Logistikkonzepte. Zudem soll es Möglichkeiten geben, einem breiten Publikum neue Mobilitätsansätze und Technologien zugänglich und erlebbar zu machen. Ein Beirat, in dem 17 Vertreter aus Industrie, Politik und Wissenschaft sind, begleitet den Aufbau. Er soll auch Anstöße für bestimmte Themen und Schwerpunktsetzungen geben. An der Spitze steht Wolfgang Herrmann, früher Präsident der TU München.

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