Von Carsten Korfesmeyer

Der Weg vom starken Übergewicht zum durchtrainierten Sportler scheint unbeschreitbar. Kerstin Saak ist ihn gegangen. Mit Erfolg und in Begleitung von Imed Toufahi, der in seiner Physiotherapiepraxis Body Logik in Porta Westfalica ein ganz eigenes Konzept fährt.

144 Kilo. So viel Gewicht brachte Kerstin Saak auf die Waage. Das hatte natürlich Folgen. Blut­hochdruck, Probleme mit der Schilddrüse und der Halswirbelsäule sind nur ein Auszug ihrer Krankenakte. Dazu kamen seelische Wunden. „Natürlich fühlte ich mich unattraktiv“, sagt die Petershägerin im Gespräch mit News – Das Magazin. Sie habe die schlanken Frauen immer beneidet und sich für ihren Körper geschämt. Offene Worte. „Und ich habe immer wieder versucht, abzunehmen.“ Nur kein Arzt konnte helfen und die ständige Konfrontation mit ihrem Übergewicht war für die Ehefrau und Mutter einfach nur zermürbend.

Erfolgreiche Teilnahme am Triathlon

Noch vor zwei Jahren schien das Schicksal der einstigen Fußballerin besiegelt. Operationen drohten und ihr Körper war eher ein Wrack. Dann wendete sich das Blatt und inzwischen hat Kerstin Saak ihr Gewicht um unglaubliche 70 Kilo reduziert. Wer sie heute sieht, kann sie sich von damals nur noch schwer bis überhaupt nicht vorstellen. Die 50-Jährige wirkt komplett durchtrainiert und hat erst kürzlich am Triathlon teilgenommen. Und das ist eine Wandlung, die selbst erfahrenste Mediziner ins Staunen versetzt. Sie sei statistisch eine von 100.000, die das schafft, habe ihr ein Arzt gesagt.

Der Weg zurück in ein glückliches Leben startete in der Praxis von Imed Toufahi in Porta Westfalica-Barkhausen. Der 54-Jährige ist unter anderem Gesundheitswissenschaftler, Ernährungsberater und sattelt aktuell auch noch den Sportwissenschaftler drauf. Sein ganzes bisheriges Leben widmet er sich bereits dem körperlichen und auch seelischen Wohlbefinden. „Für mich ist es immer wieder schön, zu sehen, wenn ich anderen helfen kann“, sagt er. Daraus schöpfe er seine Lebensfreude und Motivation. Als Kerstin Saak zum ersten Mal bei ihm zur Physiotherapie in Behandlung war, hatte er sehr schnell bemerkt, dass sie nicht nur unter den Problemen der Halswirbelsäule litt. „Ich erkenne sofort, wenn jemand insgesamt nicht glücklich ist.“

Selbstvertrauen und Respekt vor dem eigenen Körper

Zwischen beiden baute sich Vertrauen auf und Imed Toufahi schaffte es, Kerstin Saak eine riesengroße Portion Motivation zu geben. Das Resultat ist spürbar erkennbar. Die 50-Jährige hat eine ansteckende Lebensfreude. Ihre Haut ist straff (was bei einer Gewichtsreduzierung in dieser Deutlichkeit ebenfalls selten ist) und ihre Mimik strahlt Selbstbewusstsein aus. „Ja, ich habe meinen Körper wieder lieben gelernt und gehe respektvoll mit ihm um“, sagt sie.

Worte, die im Umkehrschluss aber auch zeigen, wie sehr Kerstin Saak mit ihrer Situation gehadert hatte. Vergessen wird sie das nie, erzählt sie weiter und: „Ich möchte das lebende Beispiel sein, dass so was möglich ist. Die Petershägerin sieht sich als eine Motivatorin. Und inzwischen ist die frühere Busfahrerin auch beruflich im Bereich des Gesundheitswesens unterwegs. Sie sieht ihre Aufgabe darin, andere auf dem Weg zu begleiten, den sie selbst gegangen ist.

Konzept sieht keinen großen Verzicht vor

Nur wie war das alles überhaupt möglich? „Es geht, ohne dass der Körper verzichten muss“, sagt Imed Toufahi. Strenge Diäten hält er für uneffektiv, da diese einerseits sehr belastend sind, andererseits aber auch nur den berühmten Jo-Jo-Effekt auslösen würden. Er setzt vielmehr auf den eigenen Willen und den eigenen Antrieb. Ohne Verzicht. „Was der Körper braucht, musst du ihm geben“, sagt er.

Also Abnehmen mit Chips und Schokolade? Der Experte winkt ab und sagt Folgendes: „Nur soweit es der Körper braucht.“ Nur etwas aus Langeweile zu essen, sei nicht effektiv. Aber grundsätzlich könne man seiner Erfahrung nach gar nicht eindeutig definieren, was eine gesunde Ernährung tatsächlich ausmacht. Darum verfolge er in seiner Praxis ein eigenes Konzept, das er für sehr vielversprechend hält.

Bei Kerstin Saak hat es funktioniert. Ihre Ärzte hätten ihr gesagt, sie sei topfit und alle Medikamente sind inzwischen abgesetzt. Noch vor zwei Jahren hätte sie sich nicht vorstellen können, wie es heute ist. Sie fühle sich wohl – körperlich und seelisch. Ihren Erfolg führt sie auf Imed Toufahi und sein Konzept zurück, doch das sei nicht der alleinige Grund. „Meine Familie hat an mich fest geglaubt und mich riesig in der Zeit unterstützt“, sagt sie. Solche Hilfe sei auch ganz wichtig, denn dadurch gibt es auch jederzeit den notwendigen Halt.

Tag der offenen Tür am 18. September

Die Praxis „Body Logik“ stellt sich und ihre Angebote im Rahmen eines Tages der offenen Tür am Sonntag, 18. September, vor. In der Zeit von 10 bis 18 Uhr besteht die Möglichkeit, die Räume in der Portastraße 91 zu besuchen. Gleichzeitig laufen verschiedene Programmangebote wie Körperanalyse, Gewichtsreduktion, Thai Bo und vieles mehr. Es gibt ein Spieleangebot für Kinder, eine Tombola und selbstverständlich auch Kaffee und Kuchen.