Von Carsten Korfesmeyer

Die Eingangstür ist noch im Original. Sie stammt aus der Zeit, als der Alte Bahnhof in Petershagen gebaut wurde. Irgendwann gegen Ende des 19. Jahrhunderts war das und wo einst die Züge hielten, ist heute die Außengastronomie des Kupfersaals. Erst vor wenigen Wochen hat der Gastronomiebetrieb in der Hellermannstraße 1 eröffnet. „Bei uns gibt es deutsche Küche“, sagt Inhaber Ziar Niazy. Das bedeutet unter anderem Schnitzel, Steaks, Fisch oder die Currywurst. Auf der Karte stehen aber auch Burger sowie reichliche Getränkeangebote. Und an den Samstagen und Sonntagen erwartet die Gäste ein Frühstücksbuffet in der Zeit von 9.30 bis 12 Uhr. Das alles ist die Tagesgastronomie.

Monatelange Umbauarbeiten

Einen Schwerpunkt setzt der Chef auf Feierlichkeiten und da spielt das Ambiente des Alten Bahnhofs eine ganz entscheidende Rolle. Mit großer Liebe zum Detail hat Ziar Niazy das historische Gebäude in den vergangenen Monaten modernisiert und ein Flair geschaffen, das wie geschaffen ist für Hochzeiten. Denn der eigentliche Kupfersaal bietet mit seinen hohen Räumen etwa 120 Personen Platz, kann aber auch für kleinere Gesellschaften abgetrennt werden. Runde Tische, schicke Dekoelemente und ganz viel Atmosphäre prägen den Raum. „Wir haben eine Lichtanlage, die beliebig veränderbar ist“, sagt der 32-Jährige. Genießen, feiern, tanzen, glücklich sein: Das funktioniert dort bestens. Seinen Namen verdankt das Lokal übrigens den vielen Kupferplatten, die an der Decke hängen und an alte Zeiten erinnern.

Dabei ist der Kupfersaal ein Anbau, der später für den Betrieb einer Kegelbahn genutzt wurde. Das spürt der Gast nur beim ganz genauen Hinsehen. Denn atmosphärisch fügt sich alles in den Alten Bahnhof ein, der mit seinem Ambiente etwas ganz Besonderes schafft. Wo immer es ging, hat Ziar Niazy die Geschichte des Gebäudes bewahrt – beispielsweise mit der Holzdecke im einstigen Wartebereich, die mit hohem Aufwand restauriert wurde. Denn der Denkmalschutz hatte bei den etwa sechs Monate dauernden Arbeiten eine hohe Priorität und mit dem Resultat ist der Inhaber rundum zufrieden. Es ist ihm und seinem Team gelungen, moderne Gastronomie an historischer Stätte zu schaffen. Der Alte Bahnhof bekommt so wieder Aufmerksamkeit.

Alles für den schönsten Tag

Hochzeitsfeiern im Kupfersaal sind eine Spezialität von Ziar Niazy. Die ersten liefen schon kurz nach der Eröffnung und offensichtlich mit so viel Erfolg, dass es für 2023 bereits einige Buchungen oder auch Anfragen gibt. Aufgrund der Pandemie haben viele Paare den Tag des Jaworts verschoben und das spüre man jetzt. „Wir organisieren dann überwiegend alles“, sagt der Kupfersaal-Inhaber. Dazu zählen unter anderem das Buffet, die Tischdeko und das weitere Drumherum. Den Paaren wird logistisch alles abgenommen, was mit dem Kupfersaal zu tun hat. Das ist eine ganze Menge, wenn nicht sogar das meiste.

Der Gastronom will individuelle Wünsche selbstverständlich auch berücksichtigen und die Beratung zur Feier genießt bei ihm einen sehr hohen Stellenwert. Er sehe sich als Partner, um diesen besonderen Anlass zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. „Sogar eine Anlage für den DJ haben wir im Haus“, sagt er. Besonders schick sei es auch, wenn beim Hochzeitstanz das Licht in ein romantisches Rot getaucht ist. So was seien Gänsehautmomente – die in Erinnerung bleiben. „Und dafür geben wir alles“, sagt Ziar Niazy im Gespräch.

Ein Juwel ist geschliffen

Selbstverständlich richtet er auch andere Feierlichkeiten mit identischer Leidenschaft aus – Konfirmationen, Taufen oder auch Kommunionen beispielsweise. Mit 32 ist der Gastronom zwar noch jung, verfügt aber über eine große Erfahrung. Die kommt ihm nun zugute und dass er außer dem Innenstadtlokal LA Basta nun einen weiteren und zugleich deutlich größeren Gastronomiebetrieb leitet, weiß er. Seinem Beruf gehe er mit großer Leidenschaft nach, erklärt er. Und der Alte Bahnhof sei für ihn eine Location, in die er sich sofort verguckt hatte. Er habe gewusst, dass es ein Juwel ist. Der musste allerdings noch reichlich geschliffen werden.

Vieles ist in den Innenräumen passiert und die Eisenbahnromantik ist Teil des Konzepts. Das gilt auch für den Außenbereich. Aufgrund der warmen Jahreszeit sitzen die Gäste aktuell bevorzugt draußen. Mit stilvollen Dekoelementen, Leuchten und einer modernen Bestuhlung gibt es auch dort alles, was bei den Gästen für einen tollen Aufenthalt sorgt. An die Schienen der Strecke Minden-Uchte erinnert heute nur noch die frisch gezogene Teerdecke, die zum Weserradweg gehört. Allein das macht das Lokal zu einem angesagten Ziel – für Touristen, aber auch die Menschen aus der Region, die mit dem Alten Bahnhof in Petershagen womöglich die ein oder andere Erinnerung verbinden. Seit den 1960er-Jahren ist die Strecke zwar stillgelegt, doch wer im Kupfersaal vorbeischaut und für einen kurzen Moment innehält, sieht die alten Loks womöglich vor dem geistigen Auge noch vorbeifahren.

Frühstücksbuffet

Geöffnet ist mittwochs, donnerstags und freitags von 11.30 bis 22 Uhr (Küche), samstags und sonntags gibt es von 9.30 bis 12 Uhr das Frühstücksbuffet. „Und ab 11.30 Uhr die warme Küche“, sagt Ziar Niazy, der mit seinem Team unter Telefon (0 57 07) 9 32 55 66 erreichbar ist. Alle Infos gibt es auch im Internet.

www.kupfer-saal.de