Von Carsten Korfesmeyer

Das Lenkrad hat das so genanntes Yoke-Design. Das heißt, es kommt ohne den oberen Kranzteil aus und erinnert irgendwie an das Steuer eines Flugzeugs. Das verleiht dem Toyota bZ4X futuristische Züge und wer in diesem Auto Platz nimmt, bemerkt sofort einiges mehr. Das moderne Armaturenbrett mit dem großen Monitor fällt sofort ins Auge. Markant ist auch die Schaltung für das stufenlose Automatik-Getriebe, das wie ein Drehschalter bedient wird. Anfangs könnte der typische Autofahrer angesichts dieser Fülle von Bedienelementen noch denken, dass ein wenig Orientierungshilfe im Cockpit nötig ist. Doch das ist keineswegs der Fall, wie der Selbstversuch zeigt. Der Elektromotor startet per Knopfdruck und der Schalter klackt ohne Probleme zunächst auf „R“, dann auf „D“. Beim Rückwärtsfahren aus der Parklücke wird man von einer Kamera unterstützt und das Menü auf der digitalen Anzeige des Armaturenbretts nimmt einen „ans Händchen“. Von Anfang an hat man mit dem bZ4X ein gutes Gefühl.

Enorm sprintstark

Daran ändert sich auch nichts. 218 PS hat der Elektromotor und der beschleunigt von Null auf 100 km/h in weniger als sieben Sekunden. Sowas ist für ein Elektromotor zwar nichts Ungewöhnliches, jedoch immer wieder ein Erlebnis. Die Sprintstärke des bZ4X macht Freude beim Fahren und im Innenraum sind es lediglich die Fahrgeräusche, die man wahrnimmt. Typisch für ein Elektroauto ist allerdings auch, dass der Motor abgeriegelt ist. Bei diesem Toyota ist bei Tempo 160 Schluss. Und wer diese Höchstgeschwindigkeit fährt, hat jederzeit das gute Gefühl, alles im Griff zu haben. Denn die Fahreigenschaften sind vorzüglich und haben die Bestnote verdient. Der bZ4X ist agil und liegt optimal auf der Straße – selbst dann, wenn der Wind wie bei unserer Testfahrt durch das Land von News – Das Magazin teilweise recht kräftig von der Seite weht. Jederzeit hat man alles im Griff.

Überzeugend im Design

Und wie sieht es mit dem Design aus? Ebenfalls bestens. Toyota hat mit dem vollelektrischen bZ4X ein Auto auf den Markt gebracht, das optisch an die Toyota-Legende RAV4 erinnert und doch ein ganz eigener Typ ist. Die Frontpartie wirkt dynamisch und auch das Heck mit den ausdrucksstarken Leuchten hat mit dem geteilten schwarzen Dachspoiler ein Alleinstellungsmerkmal. Das Auto fällt während der 54 Kilometer langen Testfahrt im Stadtverkehr erkennbar auf, was für die Leistung der Toyota-Entwickler spricht. Sie haben ein Fahrzeug geschaffen, das die futuristischen Züge eines Elektroautos trägt und irgendwie doch wie ein ganz typischer SUV unterwegs ist. Exakt diese Charaktereigenschaft zeichnet dieses Auto aus. Der bZ4X ist sportlich, strahlt Luxus aus, ist top versarbeitet, gibt sich nachhaltig und sieht gut aus. In der automobilen Welt sind das die Züge, die beliebt sind.

Bärenstarke Fahreigenschaften

Auffällig ist die Leichtigkeit, die dieser Wagen ausstrahlt. Er wirkt wie ein guter Freund. Mensch und Maschine verstehen sich auf Anhieb. Die sportlich komfortablen Sitze bieten besten Komfort und aufgrund der großen Fenster hat man einen idealen Rundumblick. Die für einen SUV typische höhere Sitzposition vermittelt ein weiteres gutes Gefühl und was auf den ersten Blick gar nicht erkennbar ist, ist die äußerst umfangreiche Ausstattung im Bereich der passiven Sicherheit. Sowas ist wichtig und Toyota setzt mit diesen Standards eine Messlatte. Auf allen Plätzen herrscht außerdem eine gute Kopf- und Beinfreiheit und was den Stauraum betrifft, gibt sich der bZ4X ebenfalls großzügig. So mancher Einkauf kann in den Kofferraum gepackt werden und selbst für sperrige Dinge ist Platz. Auch das macht diesen Toyota interessant.

Die Testfahrt führt uns durch Minden, Porta Westfalica und Bad Oeynhausen. Die Reise verläuft entspannt und als man letztlich am Ziel angekommen ist, steht das Fazit längst fest. Dieser elektrische Toyota überzeugt auf ganzer Linie und wird seinen Weg machen. Und falls ihr euch fragt, wofür der ungewöhnliche Name dieses Modell steht, gibt’s noch die Antwort. bZ heißt Beyond Zero und ist die neue Untermarke von Toyota. Die 4 steht für das Fahrzeugsegment und das X für ein Crossover-SUV. Weitere Modelle dürften wohl folgen.

Unser Testfahrzeug ist uns vom Autohaus Nobbe, Porta Westfalica, zur Verfügung gestellt worden.

 

Unser Testfahrzeug: Toyota bZ4X AWD

  • Motortyp: Elektromotor vorne und hinten
  • Leistung: 218 PS
  • Max. Drehmoment: 336 Nm
  • Antrieb: Allradantrieb
  • Getriebe: Eingang-Reduktionsgetriebe
  • Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
  • Beschleunigung: 6,9 Sekunden (0 auf 100 km/h)
  • Energiegehalt: 71,4 kW/h
  • Reichweite: etwa 415 Kilometer
  • Preis: ab 47.490 Euro (Basis)