Von Carsten Korfesmeyer

Er ist ein Crossover-SUV des südkoreanischen Autobauers Hyundai, seit 2021 bei den deutschen Händlern und jetzt in unserem Autotest. Der Bayon. Wie fährt sich dieser Wagen, der in der Kleinwagenklasse unterwegs ist und mit seiner auffälligen Optik die Erwartungshaltung hochhält? 42 Kilometer später ist die Testfahrt zu Ende, die Antwort auf die Frage steht aber schon rund 20 Kilometer zuvor fest: Der offizielle i20-Nachfolger ist ein Allrounder mit Durchzugskraft und dynamischem Auftreten. Gleichzeitig ein Hingucker auf der Straße.

Die Reise mit dem südkoreanischen Auto beginnt bei einem starken Regenschauer auf dem Weg zur Kirche von Petershagen-Frille. Dort sollen dieses Mal die Fotos für den Beitrag geschossen werden. Mit den ersten guten Eindrücken erreicht man den Zwischenstopp an dem kühlen und wechselhaften Septembermontag. Knapp fünf Kilometer sind bereits zurückgelegt – Zeit, in der sich der Mensch mit der Maschine schon etwas vertraut machen konnte. Das Kennenlernen lief schnell und reibungslos, denn dieses Modell macht es dem Fahrer recht einfach. Im Cockpit sind alle Bedienelemente rasch zuzuordnen und alles kommt einem im positiven Sinne bekannt vor. So was ist ein gutes Signal und ein Zeichen dafür, dass dieses Auto für eine breite Zielgruppe bequem erreichbar ist. Nur eines hakt am Anfang, denn: Wer zu den Fahrern zählt, die beim Starten einen Schaltfahrzeugs die Kupplung drücken, den ersten Gang einlegen und dann die Zündung starten, muss beim Bayon umdenken. Bei ihm heißt es Bremse, Leerlauf, bevor der Schlüssel umgedreht wird und der Motor startet.

Unterwegs mit Hybridtechnik

Sofort ist kraftvoller Sound zu hören. Auf Autofans hat das eine starke Ausstrahlung. Der Wagen fährt sich mit Hybridtechnik und das heißt Folgendes: Beim Start fährt der Bayon zunächst rein elektrisch mit seiner 48-Volt-Batterie. Erst wenn die nicht mehr reicht, schaltet sich der Motor dazu. Beim Ausrollen oder beim Bremsen lädt sich die Batterie übrigens wieder auf. Das spart Sprit – je nach Fahrweise.

Die Fahrt hat bisher viel Spaß gemacht und während die Fotos an der Friller Kirche entstehen, fällt die starke Optik dieses kleinen Autos noch eindrucksvoller ins Auge. Seine starke Front ist hyundaitypisch und eine konsequente Fortsetzung der Modellpolitik, die auf einen Schuss Futurismus setzt. Die seitliche Linienführung ist ganz auf das Design eines Crossover-SUV´s abgestimmt. Das macht Eindruck.

Und wie sitzt es sich so? Wer im Bayon Platz nimmt, hat einen leichten Einstieg. Man sitzt zwar nur etwas höher, aber das reicht für die perfekte Rundumsicht. Die großen Außenspiegel verstärken diesen Effekt zusätzlich, sodass der Fahrer sofort das Gefühl hat, alles im Griff zu haben. Ein dickes Lob bekommt die Ausstattung, die bereits serienmäßig allerhand bietet. Die Verarbeitung ist rundum hochwertig und in der Fahrzeugklasse klar als überdurchschnittlich zu bewerten. Auffällig groß ist das Platzangebot. Sogar auf den „hinteren Rängen“ brauchen Sitzriesen keine Angst davor zu haben, sich den Kopf zu stoßen oder die Beine einzuengen. Das verleiht dem Bayon zusätzliche Vielseitigkeit. Dieser Hyundai ist somit auch ein Auto, mit dem Singles oder Paare bequem in den Urlaub fahren können. Und wenn man etwas am Gepäck spart, schaffen das sogar ganze Familien.

Stark im Stadtverkehr

Im Stadtverkehr von Minden macht der Bayon ebenfalls eine gute Figur. Er ist wendig – und in der City kommen seine charakterlichen Züge besonders zur Geltung. Der Hyunai ist agil, wendig und ruckzuck in jeder Parkbucht. Der Kofferraum ist vergleichsweise groß und Einkäufe lassen sich prima verstauen. So viel zum Stadtverkehr. Nach rund 35 Minuten geht es Richtung Hille. Die gemeinsame Zeit, die dem Bayon im News-Autotest noch bleibt, verbringt man auf der Landstraße. Hier zeigen sich die 100 Pferdchen mächtig auf Trab. Der Motor ist voller Durchzugskraft – und die Kurvenlage dieses Hyundai in den Serpentinen von Bergkirchen wirkt beeindruckend.

Es geht zurück und das jetzt bei trockenem Wetter und Sonnenschein. Die Fahrt ist zu Ende und das Fazit lässt nur eines zu: Dieser Wagen dürfte eine breite Zielgruppe ansprechen. Der Bayon hat schon durch seine Vielseitigkeit beste Chancen zum Erfolg. Seine ausgereifte Technik, der hochwertige Innenraum mit einem Hauch von Luxus und seine moderne Optik sowie sein hoher Fahrkomfort werden ihn auf seinem Weg nach oben tragen.

Unser Testfahrzeug ist uns vom Autohaus Lübkemann, Petershagen, zur Verfügung gestellt worden.

Technische Daten:
Hyundai Bayon 1.0 T-GDI

  • Hubraum: 998 ccm
  • Leistung: 100 PS
  • Batterietyp: Lithium-Ionen-Polymer
  • Batteriekapazität: 0,46 kWh
  • Höchstgeschwindigkeit: 183 km/h
  • Beschleunigung: 10,7 Sek. (0 auf 100 km/h)
  • Verbrauch: 5,5 Liter (100 km, kombiniert)
  • Zylinder: 3
  • Antrieb: 6-Gang-Schaltung
  • Max. Drehmoment: 172 Nm/4500 -6000 U/min
  • Kraftstoff: Super
  • CO2-Ausstoß: 125 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d
  • Tankinhalt: 40 Liter
  • Preis: ab 17 090 Euro (Basisversion)