Mit einem Anstoß im Mittelkreis ist Ende September der Sportpark Zähringer Allee offiziell eröffnet worden. Bespielt wird der neue Kunstrasenplatz bereits seit Ende Juli. Das Versorgungsgebäude mit Umkleiden, Duschen und weiteren Räumen konnte Anfang September in Betrieb gehen. Mit Blick auf die Coronapandemie verzichtete die Stadtverwaltung auf eine große Einweihungsfeier. Der offizielle Eröffnungsakt des Vorsitzenden Bernd Volz vor Ort war Tagesordnungspunkt 1 im jüngsten Sportausschuss.

Gut ausgestattetes Gebäude

Im Anschluss an die Grußworte der stellvertretenden Bürgermeisterin Renate Müller und von Stadtkämmerer Norbert Kresse, auch kommissarischer Vorstand für Bildung, Kultur, Sport und Freizeit, besichtigten die Ausschussmitglieder, einige Gäste und Nutzer*innen den Platz und das Gebäude. „Es freut mich sehr, dass wir hier in Minderheide, ganz nahe am Stadtbezirk Bärenkämpen, nun einen so schönen und modernen Kunstrasenplatz mit einem zweckmäßig ausgestatten Versorgungsgebäude haben“, hob die stellvertretende Bürgermeisterin Renate Müller hervor.

Ausschussvorsitzender Bernd Volz (links), die stellvertretende Bürgermeisterin Renate Müller und Stadtkämmerer Norbert Kresse weihen
mit einem Anstoß am Mittelpunkt den neuen Kunstrasenplatz ein. Im Hintergrund die Mitglieder des Sportausschusses und Gäste.

Schon weit vor der Fertigstellung war das Interesse am Kunstrasenplatz groß – es ist der erste nicht vereinsgebundene in Minden. Viele Vereine und Clubs konnten es kaum erwarten, den neuen Kunstrasenplatz nutzen zu können. Nahezu alle Zeiten am Nachmittag und am Abend seien ausgebucht, berichtete Stadtkämmerer Kresse dem Ausschuss. „Das zeigt, dass wir mit dieser Anlage etwas sehr Wertvolles und Wichtiges geschaffen haben – für ganz viele sportbegeisterte Bürger, Schüler und Jugendliche“, lobten Kresse und Müller in ihren Grußworten. Der Platz kann über das Sportbüro gebucht werden. Vormittags und mittags ist die Anlage für die Schulen reserviert.

Umweltschutz ist Thema

Beim Bau des Gebäudes und des Platzes sowie bei der Gestaltung des Außengeländes ist auch an den Klima- und Umweltschutz gedacht worden. So wurde als Füllmaterial für den Kunstrasenplatz kein Plastikgranulat, sondern recycelter Kork eingesetzt. Das warme Wasser aus den Duschen und Wasserhähnen wird von der Solaranlage auf dem Dach produziert und es gibt zahlreiche Fahrrad-Abstellplätze. In Kürze wird noch eine bienenfreundliche Blühwiese eingesät. Auch wurden noch im Oktober viele verschiedene Baumarten gepflanzt, die den Städtischen Betrieben als eine Art „Freilichtlabor“ künftig zeigen sollen, welche Arten sich als robust und klimaangepasst erweisen.

Der Stadtkämmerer erinnerte in seinem Grußwort an die längeren Planungen. „Oft haben wir in den vergangenen mehr als zehn Jahren in politischen Gremien und in der Verwaltung über den Sportpark Zähringer Allee gesprochen und diskutiert“, so Kresse. Mehrere Male seien die Pläne angepasst worden. Auch habe es länger als gedacht gedauert, bis das 80.000 Quadratmeter große Areal im Süden der ehemaligen Kingsley-Kaserne schließlich im Jahr 2017 gekauft werden konnte.

Der Sportpark ist Bestandteil des städtischen Sportentwicklungskonzepts. Damit konnte eine „zentrale Anlaufstelle für die sportlich interessierten Menschen in Minden in der Nachbarschaft zu Schulen, Kitas, zum Jugendhaus und zum Begegnungszentrum in Bärenkämpen“ geschaffen werden. Nicht nur Corona habe zuletzt vor Augen geführt, wie wichtig der Sport für die Menschen sei. Sport sei immer auch mit Vielfalt verbunden und bringe unterschiedliche Kulturen zusammen, strich Kresse heraus.

Förderprogramm genutzt

Rund 2,2 Millionen Euro sind in den Bau des Platzes und des Versorgungsgebäudes geflossen. Knapp 300.000 Euro liegt das Projekt damit über dem Plan von 1,9 Millionen Euro Kosten und etwa eine Million Euro über den Basisplanungen von 1,2 Millionen Euro aus dem März 2019. Nicht wirklich hatte die Stadt mit einer Förderung durch das Land gerechnet. Letztendlich sei es gelungen, knapp 1,1 Millionen Euro aus dem Topf der Kommunalinvestitionsförderung zu bekommen – Geld, das den städtischen Haushalt 2021 entlaste, so der Stadtkämmerer.

Das erste Modul des Sportparks ist nun umgesetzt. Weitere Projekte sollen auf dem weitläufigen Areal in der zweiten Ausbau­stufe realisiert werden. Diskutiert wurde bereits über einen kleinen Laufkurs, einen Trimm-Dich-Pfad oder einen Parcours für Street-Workout. Auch eine Kletterwand, ein Basketballfeld oder eine Multifunktionsfläche stehen auf der Wunschliste. „Das muss weiter im Sportausschuss besprochen und entwickelt werden“, so Kresse abschließend. Gemeinsames Ziel sei es, dass der Sportpark in den nächsten Jahren weiterwächst.