Es gab einiges in der Mainstraße zu tun und umso schöner, dass jetzt alles so weit ist. Um eine Barrierefreiheit zu gewährleisten, musste das Niveau zwischen dem Schulgelände und der neuen Sporthalle zuvor angeglichen werden. Dieses wurde damit erreicht, dass die neue Sporthalle rund einen Meter im Erdreich eingelassen ist. Mindens städtische Gebäudewirtschaft baut hier nicht nur eine neue, moderne und größere Einfeldsporthalle, sondern „on top“ – über den Umkleiden und Duschen – auch eine neue Mensa mit Speisenausgabe und weitere Räume für den offenen Ganztag (OGT). „Für dieses stark gewachsene Angebot musste dringend mehr Raum geschaffen werden“, erläutert der Beigeordnete für Finanzen und Gebäudewirtschaft, Nobert Kresse.
Containeranlage schloss Raumlücke
Als Ende der 1990er-Jahre der Anbau an der zweizügigen Grundschule Dankersen-Leteln fertiggestellt wurde, gab es dort noch keinen offenen Ganztag. Jetzt nutzen im Durchschnitt 70 bis 75 Prozent der Kinder das offene Angebot, das immer auch ein gemeinsames Mittagsessen vorsieht. „Ein Großteil aller in den nächsten zehn Jahren geplanten Erweiterungen an Mindener Grundschulen ist im offenen Ganztag begründet“, ergänzt der Leiter des Bereiches Gebäudewirtschaft, Jörn Schunk.
Bis zur Fertigstellung der Halle mit der Mensa und weiteren Räumen schloss eine angemietete Containeranlage die Raumlücke. Diese wurde im August 2022 fertiggestellt. Dafür war ein Grunderwerb notwendig. Dem Neubau an der Mainstraße geht ein Planungsprozess voraus, der bereits im Februar 2021 mit einem Beschluss durch den Ausschuss für Bildungsarbeit für die „Variante 3 der Machbarkeitsstudie“ angestoßen wurde.
Mehrere Vorschläge wurden daraufhin mit der Schulleitung und den Trägern des offenen Ganztags unterbreitet, bis der Entwurf des städtischen Architekten Eberhard Daske, der inzwischen im Ruhestand ist, eine breite Zustimmung fand.
Bauantrag im Dezember 2001 eingereicht
Im Dezember 2021 wurde dann der Bauantrag eingereicht, am 28. Juni 2022 lag die Baugenehmigung für den Neubau der Halle vor und im August wurde mit den Abbrucharbeiten der alten Sporthalle begonnen. Die Sporthalle mit der Mensa und den Nebenräumen war geplant zu Beginn des Schuljahres 2024/25 fertig. Probleme bereiteten Materiallieferungen und stark schwankende Rohstoffpreise. So wurden ursprünglich für den Bau der Halle rund 3,5 Millionen Euro eingeplant. Nach dem Beschluss im Februar 2021, den Bau um eine Mensa mit 100 Plätzen, eine Ausgabeküche, zwei OGT-Räume, und eine zusätzliche Toilettenanlage im Erdgeschoss zu erweitern und die alte Mensa im Bestandsbau zu Mehrzweckräumen umzubauen, wurde eine Million als Nachfinanzierung in den Haushalt gestellt.
„Doch auch dieser Betrag reichte aufgrund der sehr angespannten Marktlage mit der laufenden Pandemie und nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine Ende Februar 2022 nach einer aktuellen Baukostenschätzung nicht mehr aus“, so der Beigeordnete. Es mussten noch rund zwei Millionen Euro wegen gestiegener Materialpreise „draufgelegt“ werden, sodass die Gebäudewirtschaft nun von einer Bausumme in Höhe von 6,5 Millionen Euro ausgehen musste. „Ganz schön viel für eine solche Halle“, findet Norbert Kresse. Aber wenn keine günstigeren Ausschreibungsergebnisse vorlägen, müsse nachfinanziert werden. Auf den Bau verzichten, sei keine Option.
Baukosten stiegen enorm
Das Raumkonzept der neuen Sporthalle umfasst eine Einfeldsporthalle mit zwei Schülerumkleiden inklusive Duschen und WC-Bereichen, zwei Lehrerumkleiden mit Duschen und WC sowie eine Lagerfläche für Sportutensilien. Der zweigeschossige Bau – im ersten Obergeschoss befindet sich die Mensa mit den Nebenräumen – ist künftig über mehrere ebenerdige Zugänge von außen sowie durch einen Aufzug im Inneren des Gebäudes in allen Bereichen barrierefrei erschlossen. Der Bau hat eine Bruttogeschossfläche von etwa 1.500 Quadratmetern sowie eine Nutzfläche von etwa 1.275 Quadratmetern.
Die Außenwände sind in Stahlbeton und Mauerwerk ausgeführt und im unteren Bereich mit gelbem Klinker verblendet, um eine gestalterische Verbindung zum Bestandsbau herzustellen. Der obere Bereich ist als verkleidete Trespa-Fassade in Grautönen hergestellt. Durch die Nutzung von robusten Materialien für die Außenhülle soll eine möglichst stabile und nachhaltige Bauweise erreicht werden. Auch auf Nachhaltigkeit wird Wert gelegt. So gibt es eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach und ein Gründach. Der selbst erzeugte Strom ist im Wesentlichen für den Eigenverbrauch bestimmt.
Fotos: © Stadt Minden