„Im Movimens sollen künftig Sport, Spiel und Bewegung Spaß machen“, sagt Bürgermeister Michael Jäcke in der Feier, die kurz vor dem Schuljahresende lief. Nicht nur die Ratsgymnasiasten, sondern auch Mindener Vereine könnten sich nun „auf diese tolle Sportstätte im Quartier Altstadt freuen“, so Jäcke weiter. Herzlich bedankt er sich beim Förderverein des Ratsgymnasiums mit Verena Böcker an der Spitze, die zusammen mit weiteren Vorstandsmitgliedern viel Geld bei Sponsoren eingesammelt hat. Sie alle werden von Böcker einzeln genannt und begrüßt. Der Förderverein hat sich mit 150.000 Euro an den Investitionskosten für eine höherwertige Ausstattung beteiligt.
Mehr als „nur“ Sportstätte
Im Anschluss an Verena Böcker spricht die Vorsitzende der Elternpflegschaft, Claudia Schreiber. Sie erinnert daran, dass mit viel Geduld, Kreativität und Fantasie die drei zurückliegenden Jahre ohne eigene Sporthalle gut überbrückt werden konnten. Schreiber zeigt sich wie alle anderen, sehr erfreut über „die großartige Ausführung der Planung und die Durchführung“. Die Schülerinnen und Schüler könnten nun ab dem kommenden Schuljahr von dieser neuen Sporthalle „im Kiez“ profitieren, so Schreiber.
Ausgerichtet auf den Namen, den die Schule entwickelt hat, steht die Bewegung im Vordergrund. „Movimens“ ist zusammengesetzt aus dem lateinischen Verb „movere (bewegen) und „mens“ (Geist). Schon vor mehr als zehn Jahren habe es die ersten Gespräche zwischen Stadt und Schulleitung gegeben. Schon damals sei darüber geredet worden, dass es nicht nur eine neue Halle, sondern auch Nebenräume (Sportergänzungs-/Gymnastikraum und Seminarraum) bräuchte, sagt Michael Jäcke, der damals Vorsitzender des Bildungsausschusses war. So wurde in den Folgejahren die Idee eines erweiterten Neubaus weiterverfolgt und schließlich in Abstimmung mit der Schule geplant.
Investition von 4,6 Millionen Euro
Der Neubau war notwendig, weil das Vorgängermodell „in die Jahre gekommen war“. Unter anderem hatte die Fassade Risse, was zu einem Problem mit dem Efeu führte. Für den Entwurf des Neubaus zeichnet der Architekt und ehemalige Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Eberhard Daske, verantwortlich. Den Entwurf setzte die Technische Zeichnerin der Stadt, Nina Frenz, um. Die Projektleitung hatten Horst Meyer und Michael Graf (beide Gebäudewirtschaft). Die neue Einfachsporthalle zeichnet sich durch 1.135 Quadratmeter Nutzfläche aus. Sie hat ein Gründach erhalten und eine Photovoltaikanlage wurde installiert. Geheizt wird die Halle mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe plus Fernwärme und Solarzellen. „Das war zwar nicht die preisgünstigste Lösung, aber uns war es wichtig, dass wir eine zukunftsweisende Anlage einbauen – gerade auch aus ökologischen Gesichtspunkten“, sagt der Bürgermeister. Der Eigenstrom werde überwiegend in der Sporthalle genutzt, die darüber hinaus erzeugte Energie kann in das öffentliche Netz eingespeist werden.
Die Stadt Minden hat in diesen Bau 4,6 Millionen Euro investiert. Gestartet wurde mit Projektkosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro. Ursache für die Kostensteigerungen waren vor allem die seit März 2022 stark angezogenen Preise im Bausektor, die sich auch auf viele Projekte in Minden niedergeschlagen haben. Das betraf seit dem Ausbruch des Angriffkrieges alle Gewerke, so Jäcke. Zusätzliches Geld haben aber auch die langwierige Kampfmittelsondierung und eine Wiederholung der Rohbauausschreibung infolge der Baukostenentwicklung gekostet. Seit dem Richtfest im November 2022 habe es aber keine Kostensteigerungen mehr gegeben.
Neben den Schülerinnen und Schülern können in der neuen Halle nachmittags und abends auch andere Sportgruppen trainieren. Darüber hinaus bietet der Seminarraum mit Bild- und Filmpräsentation Möglichkeiten im Bereich der Bewegungsanalyse. Auch die VHS könne den Seminarraum, den Sportergänzungsraum und auch die Halle für ihr Kursangebot nutzen. Gleiches gelte für den Kreis, der „hier jetzt optimale Bedingungen“ für die Übungsleiter-Ausbildung vorfindet. Auch Menschen aus der Oberen Altstadt finden hier ein modernes und gut ausgestattetes Bewegungsangebot für zum Beispiel auch Yogakurse vor, so Bürgermeister Jäcke. Und abschließend: „Movimens“ ist also viel mehr als „nur“ eine neue Sporthalle.