Könnt Ihr Euch noch an meinen Eintrag aus dem letzten Monat erinnern? Ich schrieb, jeder Tag würde sich wie Montag anfühlen – oder zumindest so, als sei viel zu schnell immer wieder Montag. Das ist keinesfalls negativ gemeint, sondern eher bezeichnend dafür, dass die Zeit seit Oktober irgendwie in doppelter oder dreifacher Geschwindigkeit zu vergehen scheint. Morgen muss ich packen, dann geht es für die Weihnachtsfeiertage nach Hause. Das war natürlich auch im letzten Jahr so, ist in diesem Jahr aber noch mal mit einem deutlich größeren organisatorischen Aufwand verbunden. Da das akademische Jahr nur zwischen Weihnachten und Silvester stoppt, wir aber erst am 6. Januar wieder starten, mussten einige Seminare vorverlegt werden – das resultierte in teilweise doch recht ausufernden Unitagen, mitunter von 8 bis 19 Uhr.

Foto: Lenas.Fotografierwelt

Das Semester ist mittlerweile recht weit fortgeschritten und endet planmäßig mit Ende der ersten Februarwoche. Eine Woche später starten wir dann in unsere erste Klausurphase – Cytology und Medical Ethics stehen an. Welches dieser beiden Fächer mehr Aufmerksamkeit bekommt, lasse ich an dieser Stelle mal offen. Wer meine letzten Texte gelesen hat, dürfte aber recht schnell zu einem Schluss kommen.

Vor den „Ferien“ haben wir unsere ersten Kolloquien in Chemie und Anatomie abgelegt (im deutschen Hochschulkontext nennt man diese kleinen Zwischenprüfungen Testate, meine ich – ich mag mich aber auch täuschen). Resultate: besser, als ich erwartet hatte, und gewissermaßen auch Belohnung für den Lernaufwand, den ich in den Wochenenden zuvor betrieben habe. Den Schub nehm’ ich gerne mit, denn den kann ich jetzt gerade auch wirklich gut gebrauchen. Ich muss schon sagen, dass die Doppelaufgabe aus Vollzeitstudium und Redakteur-Dasein (wenn auch auf freiberuflicher Basis) einen irgendwann in die Knie zwingt. Wie oft ich es in den letzten Wochen ins Fitnessstudio geschafft habe, kann ich vermutlich an einer Hand abzählen – ich weiß es nicht mal genau. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau – ich bin froh um meinen „privilegierten“ Job und darum, mich mit keinem BAföG-Amt rumschlagen zu müssen. Dafür klopft bei mir das Finanzamt regelmäßig an. Die einen wollen dein Geld, die andern wollen dir am liebsten keins geben – aber ich schweife ab, hier soll es um was anderes gehen.

Je nachdem, wann ihr diese NEWS in der Hand haltet, sitze ich vermutlich wieder am Schreibtisch und lerne für die Cytology-Prüfung. Besonders während des Lernens für Cytology und Anatomie bekomme ich gelegentlich immer wieder ein gewisses inneres Dankbarkeitsgefühl, hier zu sein und Medizin studieren zu dürfen. An der Stelle lohnt sich ein Blick über die Schulter und die Erinnerung daran, dass es sich für so manche Dinge doch zu kämpfen lohnt. Aber wir wollen hier jetzt nicht allzu sentimental werden …

Habt Ihr Fragen zum Studium oder zum Leben in Bulgarien, schreibt mir gerne bei Instagram eine Nachricht. Das Profil sieht recht lebensleer aus – aber ich gelobe Besserung, sobald der Unialltag nicht mehr den Beinamen „Stress“ trägt.

Finn Luca Zell auf Instagram: instagram.com/finnsmedjourney

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