Das Mindener Weinfest kehrt auf den Kleinen Domhof zurück und sorgt dort wieder für Flair und gemütliche Winzeratmosphäre. Es läuft von Donnerstag, 8., bis einschließlich Samstag, 10. Juni, und an allen drei Veranstaltungen können die Besucherinnen und Besucher wieder zahlreiche erlesene Weine aus verschiedenen Anbaugebieten genießen. Ein großes Geheimnis ist immer, wer Mindens neue Weinkönigin wird. Gelüftet wird es am Freitag, 9. Juni, um 19 Uhr.

Auf die Gäste wartet ein vielseitiges Programm, das mit den Björn Kater-Memory Cats, der Steve Smith Acoustic Band, Stefan Altvater und Brisant wieder renommierte Musiker bietet. Schon lange ist das Weinfest kein Geheimtipp mehr: Die gemütliche Atmosphäre, ausgesuchte Anbieter und hoffentlich wieder laue Juninächte machen die Mischung aus, die dem kleinen, aber feinen Fest das besondere Flair geben. Hier steht nicht die Rummelstimmung, sondern das gepflegte Gespräch beim Wein im Mittelpunkt. Das kommt bei den Menschen an und lockt auch zahlreiche Gäste aus dem Umland in die Innenstadt. Das Weinfest, das von der Mindener Werbegemeinschaft ausgerichtet wird, ist somit auch ein starker Werbeträger der Stadt.

Viele Gäste aus dem Umland

Die langjährigen Winzer seien wieder mit dabei, heißt es von der Werbegemeinschaft. Das bedeutet, dass mindestens elf deutsche Winzer sich mit ihren Erzeugnissen auf den Weg nach Minden machen. Besonders zu früherer Stunde gibt es dann immer wieder die Gelegenheit, mehr über die angebotenen Sorten zu erfahren und Erklärungen aus erster Hand über die Beschaffenheit der edlen Tropfen zu bekommen – Weinwissen gratis. Doch nicht nur die Winzer sind wieder dabei: Für Verpflegung sorgen die heimischen Schausteller, die zum Beispiel Flammkuchen, Bratwurst, Brezeln und weitere Leckereien vorbereitet haben. Zu etwas Bewegung regen die Bands an, die die Besucher mit auf einen musikalischen Ausflug in verschiedene Genres nehmen werden. Der Veranstaltungsort kommt an. Die geschützte und lauschige Atmosphäre vor dem mehr als 1000-jährigen Mindener Dom ist heimelig. Wenn der Platz abends in das typische weiche Licht getaucht wird, sitzt es sich unter Bäumen mit einem Gläschen in der Hand gleich viel gemütlicher.

Eine alte Tradition

Das Mindener Weinfest hat übrigens eine längere Tradition: Im Archiv des Mindener Tageblatts findet sich die Ankündigung eines Weinfests im Jahr 1937 – damals wurde jedoch in den örtlichen Gaststätten gefeiert. „Die Vorbereitungen zum Weinfest unserer Stadt am Samstag und Sonntag machen erhebliche Fortschritte. Hand in Hand damit rüsten sich die schönen Frauen und stattlichen Männer Mindens und der Umgegend für die kommenden Festtage“ hieß es damals. Und getrunken wurde vorwiegend ein Wein: „Zeller Schwarze Katze“ hieß der Liebling der Mindener damals und stammte aus Mindens Partnerstadt Zell an der Mosel. Mehr als 20.000 Liter waren damals in den Mindener Kellern eingelagert – es ging also ernsthaft zur Sache. Den Wein gibt es noch heute, ihm ist in seinem Heimatort inzwischen ein eigenes Weinfest gewidmet. Platzkonzerte und Tanzvergnügen gab es 1937 übrigens auch: Auf mehreren Plätzen spielten Kapellen, vor der Post wurden Volkstänze aufgeführt. „Die Polizeistunde wird anlässlich des Festes des Weines aufgehoben“, hieß es im MT.

Rückkehr Ende der 1980er-Jahre

Als das Weinfest Ende der 1980er-Jahre wieder nach Minden kam, wurde eher die Weinkultur hochgehalten: Wein sei Kultur und eine Gottesgabe, erklärte 1989 Ernst Vehlewald, damals stellvertretender Bürgermeister Mindens – und erklärte: „Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.“ Damals waren 19 Winzer aus verschiedenen Anbaugebieten Deutschlands gekommen und hatten mehrere lokale Weinköniginnen gleich mitgebracht.