Mindener Weinfest auf dem Kleinen Domhof vom 6. bis 8. Juni
Es ist ein Fest, das für Genuss und Lebensart steht. Das Mindener Weinfest ist bei seinen Gästen beliebt, weil es Gemütlichkeit und Flair ausstrahlt. Wer auf dem Kleinen Domhof von den Angeboten der Winzer kostet, schmeckt ein Stück Kultur. Eingebettet ist das Event von Donnerstag, 6., bis Samstag, 8. Juni, wieder in ein Programm.
Jetzt mit Happy Hour
Die Ausrichter von der Mindener Werbegemeinschaft sehen in dem Event längst eine Art Selbstläufer. Zu den Winzern bestehen die besten Kontakte und am Programm wird lediglich an der ein oder anderen kleinen Stellschraube gedreht. Der Winzer-Stamm sei nicht gewachsen, denn in diesem Bereich sei man mehr als gut aufgestellt, heißt es. Ein paar Neuheiten gibt es in der 2024er-Auflage aber doch – unter anderem eine Happy Hour. „Wir haben einen Kartoffelstand, der uns in diesem Jahr bereichert“, teilt die Werbegemeinschaft mit. Unter dem Motto „Kartoffeln mal anders“ und 100 Prozent aus Bioqualität können sich die Besucherinnen und Besucher erfreuen. Die Osthold-Stände, die sonst mit Brezeln und Flammkuchen dabei sind, wollen in diesem Jahr auch noch ein neues Gericht anbieten. „Freuen tun wir uns aber auch auf unsere leckeren Crêpes, die es jedes Jahr von der Familie Laubinger gibt. Dieser Stand darf einfach nicht fehlen.“
Ansonsten dürfen sich die Gäste auf das freuen, was sie sich vom Weinfest auch wünschen. Das Event ist 2023 auf den Kleinen Domhof zurückgekehrt und sorgt dort wieder für Flair und gemütliche Winzeratmosphäre. An allen drei Veranstaltungen können die Gäste nun erneut wieder erlesene Weine aus verschiedenen Anbaugebieten genießen. Ein großes Geheimnis ist immer, wer Mindens neue Weinkönigin wird. Gelüftet wird es traditionell am Freitagabend.
Wieder mit Livemusik
Auf die Gäste wartet ein vielseitiges Programm, das mit der Steve Smith Acoustic Band, Stefan Altvater und Brisant wieder renommierte Musiker bietet. Schon lange ist das Weinfest kein Geheimtipp mehr: Die gemütliche Atmosphäre, ausgesuchte Anbieter und hoffentlich wieder laue Juninächte machen die Mischung aus, die dem kleinen, aber feinen Fest das besondere Flair geben. Hier steht nicht die Rummelstimmung, sondern das gepflegte Gespräch beim Wein im Mittelpunkt. Das kommt bei den Menschen an und lockt auch zahlreiche Gäste aus dem Umland in die Innenstadt. Das Weinfest ist somit auch ein starker Werbeträger der Stadt.
Wissenswertes über Weine
Die langjährigen Winzer sind wieder mit dabei. Das bedeutet, dass mindestens elf deutsche Winzer sich mit ihren Erzeugnissen auf den Weg nach Minden machen. Besonders zu früherer Stunde gibt es dann immer wieder die Gelegenheit, mehr über die angebotenen Sorten zu erfahren und Erklärungen aus erster Hand über die Beschaffenheit der edlen Tropfen zu bekommen – Weinwissen gratis. Doch nicht nur die Winzer sind wieder dabei: Für Verpflegung sorgen die heimischen Schausteller, die zum Beispiel Flammkuchen, Bratwurst, Brezeln und weitere Leckereien vorbereitet haben. Zu etwas Bewegung regen die Bands an, die die Besucher mit auf einen musikalischen Ausflug in verschiedene Genres nehmen werden. Der Veranstaltungsort kommt an. Die geschützte und lauschige Atmosphäre vor dem mehr als 1000-jährigen Mindener Dom ist heimelig. Wenn der Platz abends in das typische weiche Licht getaucht wird, sitzt es sich unter Bäumen mit einem Gläschen in der Hand gleich viel gemütlicher.
Einst in den Gaststätten gefeiert
Das Mindener Weinfest hat übrigens eine längere Tradition: Im Archiv des Mindener Tageblatts findet sich die Ankündigung eines Weinfests im Jahr 1937 – damals wurde jedoch in den örtlichen Gaststätten gefeiert. „Die Vorbereitungen zum Weinfest unserer Stadt am Samstag und Sonntag machen erhebliche Fortschritte. Hand in Hand damit rüsten sich die schönen Frauen und stattlichen Männer Mindens und der Umgegend für die kommenden Festtage“, hieß es damals. Und getrunken wurde vorwiegend ein Wein: „Zeller Schwarze Katze“ hieß der Liebling der Mindener damals und stammte aus Mindens Partnerstadt Zell an der Mosel. Mehr als 20.000 Liter waren damals in den Mindener Kellern eingelagert – es ging also ernsthaft zur Sache. Den Wein gibt es noch heute, ihm ist in seinem Heimatort inzwischen ein eigenes Weinfest gewidmet. Platzkonzerte und Tanzvergnügen gab es 1937 übrigens auch: Auf mehreren Plätzen spielten Kapellen, vor der Post wurden Volkstänze aufgeführt. „Die Polizeistunde wird anlässlich des Festes des Weines aufgehoben“, hieß es im MT.
Comeback in den 80er-Jahren
Als das Weinfest Ende der 1980er-Jahre wieder nach Minden kam, wurde eher die Weinkultur hochgehalten: Wein sei Kultur und eine Gottesgabe, erklärte 1989 Ernst Vehlewald, damals stellvertretender Bürgermeister Mindens – und erklärte: „Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.“ Damals waren 19 Winzer aus verschiedenen Anbaugebieten Deutschlands gekommen und hatten mehrere lokale Weinköniginnen gleich mitgebracht.
Geöffnet ist das Mindener Weinfest am Donnerstag von 17 bis 22 Uhr, Freitag von 15 bis 24 Uhr und Samstag von 13 bis 24 Uhr.