Von Lena Breuer

„Die besten Partys finden immer in der Küche statt“, heißt es. Und wer darüber nachdenkt, muss wahrscheinlich zustimmen. Denn die Küche wird oft nicht nur als funktionaler Raum genutzt. Sie ist in vielen Wohnungen und Häusern der Wohnmittelpunkt. Was auch daran liegen mag, dass Küche, Ess- und Wohnzimmer vermehrt offen und ineinander übergehend gestaltet werden. Das hat gute Gründe: Denn offene Wohnraumkombinationen liegen unter anderem im Trend, weil sie die Geselligkeit und Kommunikation fördern. Der Austausch mit den Liebsten am Abend kann schon während des Kochens beginnen und nicht erst nach getaner Arbeit am Esstisch. Darüber hinaus ist ein Kochevent mit Freunden viel einfacher zu realisieren. Ganz zu schweigen von den optischen Möglichkeiten, die so eine offene Gestaltung bietet. Klar ist also: Der Wohnraum Küche ist nicht nur zum Kochen da, sondern steht viel mehr für ein geselliges Beieinandersein. Und so ein Wohnmittelpunkt soll deshalb nicht nur funktional, sondern auch optisch ansprechend sein. Doch was sind denn eigentlich die Küchentrends in diesem Jahr? Eines sei schon verraten – schön ist, was gefällt.

Die Trendfarben

Eigentlich gilt in Sachen Farben bei Küchen, genau wie bei der Mode, jede Saison hat ihren Trend. Das ist natürlich auch 2022 so. Zwei Trendfarben, die direkt ins Auge stechen, sind natürliche und sanfte Blau- und Grüntöne. Darüber hinaus stehen erdige und gedämpfte Farbtöne in Graunuancen weiterhin hoch im Kurs. Ähnlich verhält es sich mit der Trendfarbe Anthrazit, die in den vergangenen Jahren immer mehr Einzug in die Küchenwelt hielt. Doch es fällt noch etwas anderes auf: Individualität wird großgeschrieben. Denn von dezent bis kräftig, von hell bis dunkel ist dieses Jahr alles erlaubt – Kombinationsmöglichkeiten eingeschlossen.

Foto: Pixabay

Die Küchenrückwand

Etwas ungeliebt ist dieser Teil einer Küche und dient normalerweise lediglich als Spritzschutz für die Wände. Damit ist jetzt Schluss. Was sich schon andeutete, setzt sich in diesem Jahr im größeren Stil fort. Die Gestaltung der Küchenrückwand wird zusehends vielfältiger, sowohl optisch als auch funktional. Sie wird jetzt oft als zusätzlicher Stauraum mit schnellem Zugriff genutzt. Das tut dem Ganzen visuell jedoch nichts ab. Schienensysteme sorgen dafür, dass genug Platz für individuelle Gestaltung bleibt.

Smart Kitchen

Zugegeben, Smarthome in der Küche ist keine weltbewegende Neuerung. Die Verwendung von intelligenten Küchengeräten ist schon seit einigen Jahren auf dem Vormarsch. Dennoch tut sich auch hier, wie in anderen Smarthome-Bereichen ständig etwas. So gibt es beispielsweise neue Generationen von smarten Backöfen und Herden, die sich noch problemloser und einfacher per App steuern lassen oder sogar auf Zuruf reagieren. Gleiches gilt übrigens auch für andere Küchengeräte. Dort wurde aufgerüstet und um intelligente Funktionen erweitert. Egal ob Backöfen mit voreingestellten Rezepten, Dunstabzüge, die die benötigte Leistung selbst bestimmen können, oder Geschirrspüler, die das Geschirrspülmittel selbst dosieren – die Funktionen dienen vor allem der Erleichterung des Bedieners.

Photo by Jeff Sheldon on Unsplash

Nachhaltigkeit

Was in anderen Lebensbereichen eine immer größere Rolle spielt, wird auch in der Küchenbranche zunehmend gefragter. Viele Kunststoffe, die sonst ihren Platz in der Küche gefunden haben, werden durch Edelstahl und Gusseisen ersetzt. Damit wird der Langlebigkeit Rechnung getragen. Nachhaltigkeit ist aber auch bei Elektrogeräten 2022 weiterhin ein großes Thema. Hier wird vermehrt auf einen niedrigen Strom- oder Wasserverbrauch sowie die effizientere Kühlung von Lebensmitteln für eine längere Haltbarkeit geachtet.

Foto: Pixabay

Homeoffice für die Küche

Der Schreibtisch neben dem Herd? Klingt erst einmal komisch, ist aber wohl der kurioseste Küchentrend 2022. Trotzdem: Küchenhersteller haben mit Corona weitere Funktionsbereiche des Hauses entdeckt. So kann das Homeoffice künftig auch integriert in die Küche in den Wohnmittelpunkt einziehen. Dazu wachsen Arbeitsplätze aus Küchenfronten mithilfe von Klapplösungen und Ausziehmöglichkeiten. Das Praktische: Eine sehr platzsparende Möglichkeit, das Büro ins Homeoffice zu verlegen.