Seit Anfang Oktober veröffentlicht die KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica auf ihrer Webseite und ihrem YouTube-Kanal Videos mit virtuellen Führungen durch die ehemalige Untertageverlagerung Dachs 1. In zunächst 12 Folgen werden den Zuschauern zentrale Aspekte der Geschichte der Außenlager des KZ Neuengamme an der Porta Westfalica und der Untertageverlagerung von Rüstungsproduktionen in das Wiehen- und Wesergebirge näher gebracht.

Foto: Michael Horst

In der Arbeitsgruppe Gästeführungen des Vereins entstanden Idee und Initiative, die Sommer- und damit Öffnungszeit der Anlage der ehemaligen Untertageverlagerung Dachs 1 trotz des Ausfalls der Führungen unter Tage positiv zu nutzen und Videos für einen informativen Einstieg ins Thema zu drehen. Am 9. Oktober 2020 startete die KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica mit den virtuellen Führungen. Es sind zunächst 12 Folgen vorbereitet und gedreht worden, die jeweils freitags bis zum Jahresende auf dem YouTube-Kanal „Gedenkstätte Porta Westfalica” sowie auf der Internetseite www.gedenkstaette-porta.de veröffentlicht werden. In der ersten Folge geht es um die Gründung des Vereins, die Öffnung der Stollenanlagen im Jakobsberg und die zukünftigen Entwicklungen in der Gedenkstättenplanung, in der zweiten Folge um die Vorgeschichte der Stollenanlage. In 10 weiteren Folgen beleuchten die Gästeführerinnen und Gästeführer des Vereins unterschiedliche Aspekte der Geschichte der Außenlager des KZ Neuengamme und der Untertageverlagerungen an der Porta Westfalica.

 

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„Der Ausfall der Führungen im Jakobsberg auf Grund der Corona-Pandemie führte dazu, dass wir uns nach einem alternativen Format umgesehen haben. Wir haben uns für 10 bis 15 Minuten dauernde Kurzinterviews in der Anlage entschieden. An repräsentativen Stellen wird über die unterschiedlichen Facetten der Geschichte der ehemaligen Untertageverlagerung Dachs 1 berichtet, jeweils mit einem thematischen Schwerpunkt und einem Leitmotiv, welches sich z.B. aus Erinnerungsberichten ergibt. Eine Kamera fängt unter Tage jedoch nie die Dimension ein, die die Stollenanlage wirklich hat. Der Umfang des Ausbaus und damit verbunden die Brutalität der KZ-Zwangsarbeit werden nur vor Ort wirklich erfahrbar. Die Videos können aber Interesse wecken und z.B. Schulklassen auf einen Gedenkstättenbesuch vorbereiten oder das bereits Gesehene ergänzen” so Thomas Lange, Geschäftsführer der Gedenkstätte. (PR)

Foto: PR