Jetzt, Mitte September, können wir noch mal die letzten Sommertage genießen. Die Wetteraussichten für die nächste Woche sind herrlich, abends kann man noch entspannt draußen sitzen und gestern war es sogar warm genug, um Eis essen zu gehen – obwohl, Eis geht ja eigentlich eh immer. Was in diesen Tagen noch mal besonders wichtig ist: viel trinken. Vor allem Wasser.

Und da fiel mir wieder eine Frage ein, die mich schon öfter beschäftigt hat. Sind Mehrwegflaschen wirklich besser als Einwegflaschen? Immerhin sind diese häufig aus einem schwereren Material und somit der CO2-Ausstoß beim Transport höher. Das ist wie die Frage nach den Äpfeln: regional in Kühlhäusern lagern oder aus Übersee einfliegen lassen? Aber dazu komme ich ein anderes Mal.

Auf der Internetseite des Umweltbundesamts habe ich jetzt eine Antwort auf meine Frage gefunden. Und zwar ist die Mehrwegflasche tatsächlich der Gewinner gegenüber der Einwegflasche. Der Energie- und Ressourcenverbrauch für den Rücktransport und die Reinigung ist geringer als der Herstellungsaufwand für Einwegflaschen. Natürlich sollte man trotzdem darauf achten, dass die Produkte möglichst aus der Region kommen und häufig wiederverwendet werden. Bis zu 50 Mal bekommt eine Mehrwegflasche einen neuen Inhalt, kein Wunder, dass diese also eine gute Ökobilanz hat. Ob die Mehrwegflasche in Glas oder PET daherkommt, spielt keine Rolle. Aufpassen sollte man allerdings bei Einwegglasflaschen, diese sind aus ökologischer Sicht am schlechtesten zu bewerten. Richtig tricky wird es, wenn die Einwegflaschen und Mehrwegkästen verkauft werden. Man sollte stets die Augen beim Einkaufen offen halten. Ich werde unsere Getränkeflaschen zu Hause auch noch mal genauestens unter die Lupe nehmen. Hat man sich erst einmal auf eine Sorte eingestellt, bleibt man oft ja auch dabei.

Was ich trotzdem häufig nicht verstehe: Warum kaufen so viele Leute Wasser in Flaschen? Immerhin kommt dieses genauso gut aus dem Wasserhahn und ist eins der meist geprüften Lebensmittel in Deutschland. Wieso nutzen wir dieses Privileg so selten? Wie sagte mal jemand zu mir: Warum soll ich Geld dafür bezahlen, dass mir Wasser in Flaschen abgefüllt wird, wo dieses doch auch aus dem Wasserhahn kommt?

Stiftung Warentest schreibt sogar, dass Leitungswasser oft mehr Mineralstoffe und weniger ungesunde Rückstände enthält. Klar, bei der Reinigung der Flaschen können eher mal Rückstände in der Flasche verbleiben, die wir dann beim Trinken aufnehmen. Und den Mineralstoffbedarf decken wir meist schon über unsere Nahrung ab und brauchen keine zusätzlichen Mineralstoffe über unser Trinkwasser. Dennoch: Noch regionaler und günstiger als Leitungswasser können wir eigentlich kein Trinkwasser beziehen. Vielleicht hat der ein oder andere jetzt Lust bekommen, dies einfach mal zu testen und sich nicht mit Kistenschleppen abzuplagen. Und ansonsten denkt an Euren lokalen Händler, dieser wird es Euch mit Sicherheit danken.

Und jetzt wünsche ich allen die schönsten letzten Sommertage für dieses Jahr. Speichert die Wärme und kommt gut in den goldenen Herbst.

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