Kanusportgemeinschaft Minden: Nach dem Feuer
Ein Brand in der Nacht zum 16. Januar 2021 hatte das gerade erst modernisierte Bootshaus der Kanusportgemeinschaft Minden stark beschädigt. Etwas mehr als ein Jahr später ist das Gebäude wieder intakt und die Sportler haben wieder beste Bedingungen vor Ort.
Achim Riemekasten gilt als sehr besonnen und er ist ein Typ, den erkennbar nichts so leicht aus der Ruhe bringen kann. „Aber das hat mir doch schlaflose Nächte bereitet“, sagt er im Gespräch mit News – Das Magazin. Mitten in der Nacht erhielt der Vorsitzende der Kanusportgemeinschaft Minden am 16. Januar 2021 einen Anruf. Im Bootshaus brennt es, bekam er mitgeteilt. Ein regelrechter Schock.
Alles war verrußt
Vor Ort muss der Vereinsvorsitzende dann mitansehen, welchen Schaden die Flammen angerichtet haben. Der südliche Anbau, in dem das Feuer im Erdgeschoss ausbrach, wird komplett zerstört. Mit einem großen Aufgebot gelingt es der Feuerwehr dann, ein Übergreifen der Flammen auf das Haupthaus zu verhindern. Doch ein Großteil der Einrichtung – darunter sämtliche Fitnessgeräte – ist nicht mehr zu retten. Besonders bitter: Erst kurz zuvor war der Bereich mit viel Mühe fertig eingerichtet worden. Im Rahmen des Förderprogramms „Moderne Sportstätten“ hatte die KSG rund 100.000 Euro in neue Elektrik, Jalousien und eine komplett neue Heizungsanlage investiert – zwei Tage später bricht wegen eines technischen Defekts das Feuer aus. „Das Schlimmste war gar nicht der Brand an sich“, sagt Achim Riemekasten rückblickend. „Es war der Ruß, der nach oben zog und sich im gesamten Gebäude verteilte.“ Seither vergeht fast kein Tag, an dem der 71-Jährige und seine Mitstreiter nicht mit den Folgen des Feuers konfrontiert wurden. Die Ereignisse und die ganze Zeit danach dürften sich fest in die Geschichte des Vereins einbrennen.
Achim Riemekasten ist aber auch ein Mensch, der nach vorne blickt und es mit seiner Art schafft, andere Menschen mitzureißen. Und das mit Erfolg. Jetzt sei alles wieder so, wie es sein soll, sagt er. Der Vorsitzende lädt zu einem Rundgang durchs Haus ein und zeigt, was in den vergangenen Monaten alles erreicht wurde. Nach Ruß riecht es nicht mehr, dafür in manchen Räumen nach frisch gestrichener Farbe. Schäden gibt es auch keine mehr. Alles ist repariert und gereinigt. „Der Fitnessraum wird in den nächsten Tagen auch fertig“, sagt Achim Riemekasten. Neu sind unter anderem die Duschen, die Umkleideräume, die Toiletten oder auch die Heizungsanlage. Wie viel Engagement in der KSG steckt, ist im Bootshaus regelrecht spürbar.
Eine Erfolgsgeschichte am Weserufer
1986 startete er als Lehrer der gerade gegründeten Kurt-Tucholsky-Gesamtschule mit einem neuen Schwerpunkt: Kanu fahren in der Weser. 36 Jahre später ist die Kanusportgemeinschaft Minden ein fester Begriff. Die KSG bietet Vereinssport, Breitensport, Schulsport und auch Firmen fühlen sich mit dem vielseitig aufgestellten Verein fest verbunden. Das 1995 gebaute große Bootshaus an der Weserpromenade ist Wettkampfstätte, Trainingsort und auch eine angesagte Adresse für Feierlichkeiten und Partys. Bundesweit bekannt ist die KSG unter anderem für den Weserdrachencup. Der Wettbewerb mit den stilvoll geschmückten Booten ist längst ein Klassiker. 15 Boote mit den Fabelwesen lagern im Bootshaus. Bis der Wettbewerb wieder startet, müssen sich die Fans etwas gedulden. Die 2022-Auflage wird es nicht geben. Dafür aber eine ganze Menge anderer Programmpunkte und Achim Riemekasten signalisiert, dass er und seine KSG´ler so schnell wie möglich zurück in die Normalität wollen – vorausgesetzt natürlich, dass die Pandemielage das zulässt.
Was passiert in diesem Jahr?
Irgendwann möchte er seine Gedanken wieder auf die vielen weiteren Themen lenken, die das Engagement für die Kanusportgemeinschaft mit sich bringt. „Es wäre schön, wenn wir wieder Zeit für andere Dinge hätten“, sagt Achim Riemekasten. Zum Beispiel für die Planung einiger Veranstaltungen, die 2022 – sofern es die Pandemie zulässt – stattfinden sollen. Er nennt als Beispiele unter anderem die für Ende Mai geplante Klassenfahrt mit Sport-Schwerpunkt mit sechs Klassen der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule, das Hafenfest in Bad Essen. Die Organisation eines Tages der offenen Tür mit Frühlingsfest stehe ebenfalls im Raum. Ein Höhepunkt des Jahres dürfte auch die Kulturpromenade an der Weser sein, die vom Stadttheater organisiert wird – und sich rund um das KSG-Bootshaus an der Weser abspielt. Achim Riemekasten zeigt Pläne für den Aufbau der Bühnen. Das Event steigt vom 19. bis 21. August und die Vorfreude ist groß. Nicht nur an dieser Stelle zeigt sich, wie vielseitig die Angebote rund um die KSG sind. Der Verein ist und bleibt schwer aktiv, was auch an dem ungebremsten Einsatz des Vorsitzenden liegt. Längst ist er zwar im Ruhestand, doch bei der KSG bleibt er weiterhin am Paddel. „Der Kanusport hat mir viel gegeben“, sagt er. Das gilt auch umgekehrt.
Alle Infos zur Kanusportgemeinschaft Minden findet Ihr im Netz.
www.ksg-minden.de