John Sinclair Autor Thomas Williams aus Bad Oeynhausen veröffentlicht Geschichten mit Gruselfaktor
Hang zum Horror
Schon als Kind war Thomas Williams (38) begeistert von Monstern und Geistern. Während sein großer Bruder zum Kriminal-Groschenroman „Jerry Cotton“ griff, entdeckte Thomas als Kind den Grusel-Heftroman „John Sinclair“ für sich. Darin befasst sich der von Jason Dark erfundene Geisterjäger seit 1973 mit übersinnlichen Phänomenen. Wer hätte damals erwartet, dass Thomas fast 30 Jahre später einmal selbst einen Gastroman zur Kultserie veröffentlicht? „Im Bann der Hexe“ erschien am 12. Januar dieses Jahres. Und damit geht nach mehr als 40 Veröffentlichungen ein großer Traum von ihm in Erfüllung.
Die Schriftstellerei ist für den Wahl-Bielefelder viel mehr als ein Hobby. Von klein auf nutzt er jede freie Minute, um an seinen Kurzgeschichten zu arbeiten und neue Ideen in seinen Notizbüchern festzuhalten. Freunde erhielten seine handgeschriebenen Erzählungen, die zunehmend abgedrehter wurden. Als endlich ein eigener PC zur Verfügung stand, war das natürlich eine große Erleichterung für den Jungautoren. Bereits mit 18 veröffentlichte er seine ersten drei Kurzgeschichten in Horror-Anthologien. In den Anfangsjahren war der deutsche Jason Dark, der eigentlich Helmut Rellergerd heißt, stets sein großes Vorbild.
In den folgenden Jahren wurde sein Autoren-Netzwerk u. a. dank Social Media immer größer. So ergaben sich auch immer mehr Veröffentlichungen bei Kleinverlagen. Der Heavy Metal- und Comicfan gewann 2016 mit seiner Geschichte „Clown-Syndrom“ beim Vincent Preis den zweiten Platz. In der „Zombie Zone Germany“ Serie des Amrûn Verlags erschien seine Novelle „Fressen oder gefressen werden“. Bei Lesungen wie im Papagei Minden weiß das Publikum oft nicht, ob es bei seinen Geschichten lachen oder sich lieber vor Grauen übergeben soll.
2020 schrieb er für die Horrorpunk-Musikgruppe „The Other“ das Hörspiel „The Other und die Erben des Untergangs“. Die nordrhein-westfälische Band gilt als der bekannteste Vertreter des Genres Horrorpunk in Europa. Im Hörspiel wollen „Die Erben des Untergangs“ den dunklen Gott Esiarp wiederauferstehen lassen, um mit ihm und anderen finsteren Kreaturen über die Erde zu herrschen. Ihnen gegenüber stehen die Antihelden und Dämonenjäger der Band THE OTHER. In einem Katz-und-Maus-Spiel mobilisieren die Horror-Punker ihre magischen Kräfte, um das Böse zu besiegen. So ist ein Hörspiel der besonderen Art entstanden, das mit Stimmen von Dr. Mark Benecke, Conny Dachs, Wolfgang Hohlbein, Joachim Witt, Michael Rhein (In Extremo), AnNa R. (Rosenstolz), Mille Petrozza (Kreator) und vielen mehr prominent besetzt ist. Das Hörspiel ist auf CD erhältlich. Die Hörspielkassette war schnell ausverkauft.
Zurück zu John Sinclair: 2019 wurde dazu aufgerufen, im Rahmen eines Wettbewerbs John Sinclair Kurzgeschichten zu schreiben. Die beste Story sollte für den Fan-Podcast der Serie eingesprochen werden. Obwohl der hauptberufliche Einzelhandelskaufmann erst kurz vor der Abgabefrist durch einen Mindener Bekannten vom Wettbewerb erfuhr und zunächst weder Zeit noch Ideen für die Geschichte hatte, gewann er den 1. Preis. Bei der John Sinclair Night in Köln wurde seine Story „Feuertanz“ von Dietmar Wunder, der u. a. der Synchronsprecher von James-Bond-Darsteller Daniel Craig ist, live vor Publikum gelesen. In der Geschichte geht es um BesucherInnen einer Diskothek, die nicht aufhören können, zu tanzen, weil sie sonst aus unerklärlichen Gründen auf der Stelle verbrennen. Bei dieser Veranstaltung in Köln konnte Thomas auch zum ersten Mal im Leben sein großes Vorbild aus Kindheitstagen, Jason Dark, persönlich sprechen. Und obwohl das alles eigentlich nicht zu toppen war, sprach sich der Kultautor öffentlich dafür aus, dass Thomas einen offiziellen John Sinclair Roman schreiben soll. Der 76-Jährige schreibt inzwischen mit einem Autorenteam die wöchentlich erscheinende Serie. Die Fangemeinde bezeichnet diesen Moment in Köln für Thomas als ultimativen Ritterschlag.
Thomas empfand die Arbeit an der Serie als riesige Ehre, auch wenn dank der Erwartungen der großen Fangemeinde ein ziemlicher Druck auf ihm lastete. Im Endeffekt hat es ihm dann doch sehr viel Spaß bereitet. Während seine eigenen Geschichten inzwischen sehr blutig und schwarzhumorig sind, nahm er sich für „Im Bann der Hexe“ bewusst etwas zurück und baute sogar gekonnt einige Insider ein. In der Story geht es grob zusammengefasst um eine Hexe, die durch ihre Stimme Menschen verzaubert und dadurch wehrlos macht. Inspiriert wurde er dabei von den Sirenen aus der Odysseus-Sage. Wer mehr über die schriftstellerische Tätigkeit von Thomas Williams erfahren möchte, wird auf den gängigen Social-Media-Plattformen fündig. Die nächsten Projekte befinden sich bereits in der Pipeline.
Mehr Infos zu Thomas Williams
www.instagram.com/thomaswilliamswrites
www.facebook.com/thomaswilliamsautor
Veröffentlichungen von Thomas Williams (Auswahl)
- John Sinclair „Im Bann der Hexe“
- Hörspiel „The Other und die Erben des Untergangs“
- „German Kaiju“
- „Lückenfüller“ Anthologie Teil 1 + 2
- „Fressen oder gefressen werden“ (Zombie Zone Germany) Novelle
- „Erntenacht“ Anthologie – „Superpulp“ Anthologie
- „Böse Clowns“ Anthologie
- „Blutige Welten“
- „14 Shades of Unicorn“ Anthologie
- „Weird Trip“ Kurzgeschichten-Sammlung
- „Dämonisch“ Anthologie