Jetzt fällt es auf: Die Farbe in den Ecken ist ein bisschen dunkler, der Boden sollte eigentlich schon länger mal neu gemacht werden – und das Design der Tapete ist auch in die Jahre gekommen. Der Herbst ist nicht nur die Zeit, in der wir unser Leben von draußen nach drinnen verlagern, es ist auch die Zeit, das Drinnen aufzuhübschen.

 

Auch wenn der Blick an der Wand hängen bleibt: Wir lassen heute den Blick von oben nach unten wandern, denn die Deckenart hat oft Einfluss auf die Wände darunter, die wiederum erst in Angriff genommen werden, bevor es an den Boden geht.

Innenausbau

Das erste Indiz, wie die Decke aufgebaut ist, bekommt man durch Klopfen. Klingt es hohl, ist die Decke in der Regel abgehängt. Das bietet Vor- und Nachteile: Zum einen lassen sich hier auch nachträglich sogenannte Down Lights oder auch Lautsprecher einbauen. Zum anderen ist es schwer, hier schwere Lampen oder Deko-Elemente zu befestigen. Oft werden Decken abgehängt, zum Beispiel um unebene Betonstrukturen zu verdecken oder weil es sich um Holzdecken handelt. Das geschieht meist mit Rigipsplatten, die Tapeziert oder übergestrichen werden können. Etwas aus der Mode gekommen sind Deckenpaneele: Die gibt es aus Holz und Kunststoff und haben den Vorteil, dass sie deutlich leichter zu verbauen sind, als Rigipsplatten. Auch die lassen sich überstreichen, müssen dafür aber unter Umständen abgeschliffen oder vorbehandelt werden. Rat weiß hier der Maler, von denen sich auch viele im sogenannten Trockenbau, der Arbeit mit Rigipsplatten, auskennen.

Schöne Wände lassen einen Raum gleich wertiger aussehen. Doch bevor es an die Arbeit geht, sollte das Innenleben genauer betrachtet werden: Nichts ist ärgerlicher, als eine frisch sanierte Wand aufzureißen, weil die Elektrik in ihrem Inneren nicht mehr zeitgemäß ist. Es lohnt also, vorab zu prüfen, ob es die ein oder andere Steckdose mehr im Raum geben soll, ob Lichtschalter erneuert werden sollen oder vielleicht sogar neue Leitungen verlegt werden müssen. Ist das geklärt, kann es an die Wandgestaltung gehen. Generell sollte immer bedacht werden, dass glatt gespachtelte Wände oder glatte Rigipswände bei der Sanierung eine Menge Staub mit sich bringen, da sie abgeschliffen werden müssen. Mit etwas Übung kann das ein Heimwerker – ein versierter Trockenbauer kommt jedoch mit deutlich weniger Arbeitsschritten und damit Schleifstaub aus.

Innenausbau

Jetzt kommt wieder der Maler ins Spiel, wer jedoch selber den Pinsel schwingen möchte, sollte vorher die Beschaffenheit der Wand prüfen. Soll eine Rigipswand gestrichen werden, muss sie vorher mit Tiefgrund behandelt werden. Auch bei schlecht haftendem Putz oder Altanstrich empfiehlt sich dieser Schritt. Durch den Tiefgrund werden alte Untergründe verfestigt und stark saugende Untergründe wie Rigipsplatten gesättigt. Das Ergebnis: Es wird weniger Farbe benötigt und sie haftet besser.

Mit einzelnen farbigen Wänden oder Flächen lassen sich spannende Akzente setzen. Generell gilt: Dunkle Farben lassen Räume kleiner wirken, helle Farben größer. Wer tapezieren möchte, hat die Wahl zwischen schicken Mustern, Raufaser oder Vliestapeten, die den Look einer perfekt gespachtelten Wand gut nachahmen. Während sich mit gemusterten Tapeten von Vintage bis modern ganz besondere Akzente setzen lassen, dienen Vlies- oder Rauhfasertapeten in der Regel als Untergrund für Farbe.

Die Grundlage ist immer der Boden – und kommt deshalb als letztes dran, schließlich möchte wohl kaum jemand Farb- und Lackspritzer oder Kleisterreste vom frisch geölten Parkett kratzen, oder? Am Anfang steht immer die Frage: Wie sieht der Boden aus, kann er aufgearbeitet werden oder muss er neu? Und was verbirgt sich darunter. Oft findet sich unter Teppich oder PVC ein alter Schatz aus Holz, der nur noch freigelegt werden muss – und manchmal lohnt die Mühe nicht. Ansprechpartner ist der Tischler, Parkett- oder Bodenleger.

Innenausbau

Wer schon weiß, dass der alte Boden raus muss, kann auch schon mal selber Hand anlegen und prüfen, was sich darunter befindet. Das geht am besten an einer möglichst unauffälligen Ecke. Ist der Boden darunter eine Option, sollte dann geprüft werden, ob sich eventuelle Rückstände wie Kleber oder Teppichbestandteile mit einem überschaubaren Aufwand lösen lassen. Hier können Haus- und Wohnungsbesitzer auch dann selber Hand anlegen, wenn sie sonst einen Profi beauftragen. Vielleicht lohnt es sich aber auch eher, den alten Boden zu entfernen und komplett neu aufzubauen. In manchen Fällen ist die beste Möglichkeit, den alten Boden zu belassen und neuen Boden darüber zu legen – gerade mit dünnen Vinylböden ist das oft eine optisch ansprechende und pflegeleichte Lösung. Generell lohnt ein Blick auf die Zimmertüren: Die müssen nämlich ebenfalls zur Höhe des Bodens passen, wenn sie bleiben sollen – doch dazu später mehr.

Bodenbeläge gibt es viele: Etwas aus der Mode gekommen ist Teppich – für Kinderzimmer oder Schlafzimmer ist er aber immer noch keine schlechte Wahl, weil er nicht so fußkalt ist wie Laminat oder Parkett. Auch wer in einer Wohnung wohnt, sollte den weichen Bodenbelag nicht gleich ausschließen: Er schluckt Geräusche und hilft, eine gute Beziehung zu den Menschen in der Wohnung unten drunter beizubehalten. Wer bei Vinylboden an das alte Plastikmaterial von früher denkt, ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Neben schicker Meterware von der Rolle gibt es heute Beläge, die ähnlich wie Laminat verlegt werden in unterschiedlichen Dekoren, die perfekt Stein- oder Fliesenoberflächen imitieren oder wie Holz wirken. Dabei sind sie robuster als manches Laminat. Verlegen kann sie – genau wie Laminat – jeder handwerklich geschickte Mensch, der entsprechendes Werkzeug zur Verfügung hat. Schwieriger ist das bei Parkett oder Dielenboden: Die besonderen Anforderungen an den Untergrund und auch an die Verlegetechnik ist nur etwas für wirklich versierte Handwerker. Anders als die anderen Materialien dehnt sich Echtholz aus und ist Feuchtigkeitsempfindlich.