Als ich vor über zwei Jahren angefangen habe mich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen, habe ich aktiv nach Literatur gesucht, um Neues über dieses Thema zu erfahren. Dann wurde es immer populärer, die sozialen Medien waren voll damit und ich habe vieles einfach beiläufig mitbekommen und abgespeichert. Jetzt könnte man meinen, dass dies gut ist – ist es auch. Zumindest soweit, dass es viele Menschen erreicht, dass dadurch Unternehmen Nachhaltigkeitskampagnen aufstellen und ein Umdenken stattfindet. Aber für mich persönlich ist es nicht immer gut. Ich habe aufgehört Dinge zu hinterfragen. Ist in Naturkosmetik wirklich nur Natur drin? Sind Statistiken wirklich nicht geschönt und zum Nutzen des Verbreiters ausgelegt?

 

Zum Glück habe ich Freunde und Familie, die sich von Anfang an mit für das Thema interessiert haben. Es wurden Gemüsenetze gekauft, Einweg PET-Flaschen aus der Küche verbannt, Geschenke nur noch in Zeitungspapier verpackt. Aber worauf ich eigentlich hinaus will, ist, dass wir uns über diese Themen unterhalten haben. Über eine Vereinsarbeit zum Thema Unverpackt Laden habe ich eine gute Freundin kennengelernt. Sie studiert an der Fachhochschule in Bielefeld in Minde und belegt Kurse zum Thema Abfallwirtschaft. Als sie mir vor ein paar Wochen erzählte, dass schwarzes Plastik quasi gar nicht zu recyceln ist, war ich wirklich überrascht. Wie viele Kosmetikprodukte – vor allem für Männer – kommen in einer schwarzen Verpackung daher. Ich meine, es sieht ja auch modern und ansprechend aus. Aber muss dafür jeder Preis gezahlt werden? Und besonders der Aspekt, dass viele Naturkosmetikhersteller ihre Produkte ebenfalls in solch einer Verpackung anbieten, hat mich erkennen lassen, dass ich wieder mehr anfangen muss, für solche Themen empfänglich zu sein. Dann wäre ich vielleicht schon viel früher auf diesen Ansatz gestoßen.

Janas Gedanken im SeptemberGenauso verhält es sich mit „Bio“-Plastik. Es gibt Biomülltüten die sich kompostieren lassen sollen und mit in den Biomüll gegeben werden können. Ein guter Ansatz in der Theorie. Doch dauert in der Praxis die Zersetzung mehrere Wochen. Und da liegt der Knackpunkt. Der Abfall wird schon viel eher von der Müllabfuhr abgeholt und in den Kompostwerken von den Maschinen als Störstoff aussortiert.

Ich muss sagen, dass mich diese Fakten ziemlich unzufrieden stimmen. Die Hersteller müssten doch eigentlich darüber Bescheid wissen und was in ihrer Herstellungsweise ändern. Doch das wird wahrscheinlich nicht so schnell passieren. Aber wir können etwas ändern. Und zwar diese Produkte nicht mehr kaufen und damit nicht unterstützen. Dann werden sie vielleicht eines Tages von ganz alleine aus dem Markt verdrängt und gegen eine bessere Alternative ersetzt.

Zum Abschluss vielleicht noch eine schöne Nachricht. Ebenfalls von meiner Freundin habe ich erfahren, dass sich der Restmüll in Deutschland in den letzten 35 Jahren halbiert hat. Wahnsinn, oder? Der Abfall aus den Haushalten wird besser sortiert und hat sich verringert. Das lässt einen doch zumindest hoffen und erkennen, das wir grundsätzlich schon auf dem richtigen Weg sind. Nur die Feinjustierung fehlt eben noch an der einen oder anderen Stelle. Aber ich bin mir sicher, dass wir da in den nächsten 35 Jahren noch einiges bewegen, wenn jeder ein bisschen auf sein eigenes Handeln und Kaufverhalten schaut.