Aber fangen wir von vorne an. Wer kennt es nicht, dass man sich im Supermarkt schnell von einer schönen Verpackung zum Kauf verleiten lässt. Und wer schaut nicht wenigstens zweimal hin, wenn wir gewisse Schlagwörter wie „gratis“ oder „dauerhafte Preissenkung“ lesen, obwohl dieses eine Teil nicht einmal auf der Einkaufsliste auftaucht.

Und genau dieses Phänomen machen sich auch viele Firmen zu Nutze, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Das ist nämlich mittlerweile in aller Munde. Und gerade die großen Konzerne wollen da natürlich mitspielen. Leider oftmals auf Kosten des Verbrauchers. Aber ganz ehrlich? Es ist schon fast schwierig, nicht in diese Falle zu tappen. Auch mir geht es so. Wie kann man also Greenwashing erkennen und vermeiden?

Schauen wir uns das ganze mal am Beispiel eines Modeunternehmens an. Um beim Thema Nachhaltigkeit mitzumischen, muss es natürlich auch ein nachhaltiges Produkt auf den Markt bringen. Beispielsweise ein T-Shirt aus Biobaumwolle, die genauen Arbeitsbedingungen in den Fabriken lassen wir als erst einmal außer Betracht. Was das Unternehmen anschließend macht liegt auf der Hand. Das T-Shirt wird bei Werbemaßnahmen besonders hervorgehoben mit Schlagwörtern wie „Nachhaltig“, „Klimaneutral“ oder „Umweltschonend“. Leider sind das alles ungeschützte Begriffe, die beliebig gewählt werden können. Was das Unternehmen aber nicht macht, ist die generelle Produktion umzustellen, faire Löhne zu zahlen oder das Thema Nachhaltigkeit weiter auszubauen. Somit wird vertuscht, dass eigentlich kein Umdenken stattgefunden hat und fast die gesamte Kollektion alles ist außer nachhaltig und fair. Ich möchte da nicht falsch verstanden werden, jeder kleine Schritt ist ein guter Anfang. Und überhaupt anzufangen ist der springende Punkt. Aber dies nur zu machen um in einem guten Licht dazu stehen, bringt uns leider auch nicht weiter. Was wir brauchen ist ein ganzheitlicher Wandel.
Und auch in Naturkosmetik ist leider nicht immer so viel Natur drin wie vermutet. Aber die richtige Aufmachung ist auch hier das A und O um den Kunden in die Irre zu führen. Dazu werden nicht selten Fake-Siegel frei erfunden. Dazu noch eine farblich in grün gehaltene Verpackung ein paar nette Schlagwörter und das Produkt ist gekauft. Erst bei genauerem hinsehen auf die Inhaltsangaben stellt man fest, was man sich da tagtäglich auf die Haut schmiert.

Ich bin wahrscheinlich nicht die einzige, die sich jetzt fragt wie man durch diesen Dschungel noch durchfinden soll. Was ich persönlich festgestellt habe ist, dass Unternehmen die wirklich nachhaltig sind, auch die wichtigen Informationen klar zu erkennen geben. Da muss man nicht lange suchen oder im Internet recherchieren. Beispielsweise ob ein Produkt Mikroplastik enthält oder nicht. Muss man hingegen lange suchen und das Kleingedruckte ganz genau betrachten ist meistens schon Vorsicht geboten. Beim Einkaufen kann man gut auf die Schlagwörter „Bio“, „Öko“ und „Aus kontrolliert biologischem Anbau“ achten. Diese sind nämlich tatsächlich geschützt. Und ansonsten kann man nur aufmerksam sein. Auch ich werde bestimmt noch öfter in eine Falle tappen, wichtig ist nur diese dann zu erkennen und beim nächsten Mal zu meiden.

Greenwashing Greenwashing

Unter Greenwashing verstehen sich Marketing und PR-Maßnahmen, die dem Verbraucher vermitteln sollen, wie nachhaltig und ökologisch engagiert ein Unternehmen ist, ohne es im Endeffekt konsequent zu sein.

www.instagram.com/kauflokalminden