Vor ein paar Tagen saß ich im Büro. Corona-bedingt alleine, um die Kontakte mit den Kollegen möglichst klein zu halten. Um die Stille im Raum ein bisschen zu füllen, lief das Radio. Und was ich da hörte, hat mich wirklich sehr gefreut: Rekord­rückgang der CO2-Emissionen! Mehr konnte ich leider nicht verstehen, denn es klingelte das Telefon. Als ich wieder aufgelegt hatte, war der Bericht schon zu Ende. Also fing ich an, im Internet zu recherchieren, was eigentlich dahintersteckt. Und ich habe ziemlich viele Informationen gefunden. Das alles wiederzugeben, würde mehrere Seiten füllen, aber einen kleinen Ausschnitt würde ich gerne aufgreifen.

Vielen ist bestimmt schon im letzten Sommer aufgefallen, dass kaum noch Flugzeuge am Himmel zu sehen sind. Wahrscheinlich auch, weil sie ganz genau wussten, dass ihr Flug leider auch gestrichen wurde. Bye bye Urlaub und Erholung in der Ferne. Was für uns oftmals schade war, macht den größten Teil des Emissionsrückgangs aus: der Verkehr.

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Viele arbeiten von zu Hause im Homeoffice und sind nur noch selten im Büro. Und auch am Wochenende fährt man ebenfalls kaum mit dem Auto weg, fast alle Ausflugsziele haben immerhin geschlossen. Ein weiterer Punkt, warum der CO2-Ausstoß deutlich gesunken ist. Bereits in den Vorjahren wurde hier ein positiver Trend beobachtet, aber Corona hat da noch mal deutlich Aufwind gegeben.

Und auch die Fabriken haben Ihre Produktion deutlich heruntergefahren. Viele Unternehmen in der Region mussten Kurzarbeit anmelden und im schlimmsten Fall Mitarbeiter entlassen. Wieder ein herber Rückschlag für viele Arbeitnehmer, aber dafür ein deutlicher Vorteil für unser Klima. Es gibt also, wie so oft, zwei Seiten einer Medaille.

Sobald wir die Corona Krise in den Griff bekommen, sind wir ganz schnell auf unserem alten Level. Fahren mit dem Auto zur Arbeit, fliegen in den wohlverdienten Sommerurlaub, und die Produktion in den Fabriken nimmt wieder zu. Versteht mich nicht falsch. Die aktuelle Situation ist nicht schön. Keine Kurzarbeit und keine Corona-bedingte Kündigung kann auf Dauer schöngeredet werden. Jeder hat aktuell sein ganz eigenes Päckchen zu tragen, sehnt sich nach Normalität, Urlaub oder einfach einem Café-Besuch. Aber dadurch ist leider mit einem sprunghaften Anstieg der CO2-Emissionen noch in diesem Jahr zu rechnen, warnen Klima Experten.

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Im Vergleich: 2019 hingen mehr als drei Viertel der Naturkatastrophen mit dem Klimawandel zusammen. Musste es also irgendwann so weit kommen?

Wie können wir in Zukunft weitermachen? Gibt es immer nur diese eine Option – kein Corona und dafür ein hoher CO2-Ausstoß? Lässt sich unsere Vorstellung von Alltag und Beruf überhaupt mit den Klimazielen vereinbaren? Ich finde schon. Es muss nicht jedes Jahr eine Flugreise sein, um Erholung zu finden. Vielleicht lässt sich Homeoffice auch weiterhin gut realisieren, damit wären eine Menge weniger Autos täglich auf den Straßen unterwegs. Und das sind nur zwei von so vielen Beispielen. Wir leben zwar aktuell mit vielen Einschränkungen, merken aber auch, was alles möglich ist und was vielleicht gar nicht so sehr fehlt. Daran sollten wir später das ein oder andere Mal zurückdenken.

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