„Sie haben sich in Luft aufgelöst, Nina. Das waren böse Männer, und Bosheit löst sich in Luft auf.“ Wer würde dieser Weisheit heute nicht allzu gern Glauben schenken? Gräfin Aurelia, liebenswert eigentümliche Untermieterin eines zauberhaften Pariser Straßencafés, kommt einer bösartigen Intrige auf die Spur: Drei Präsidenten eines millionenschweren Konzerns suchen lukrative Investitionsmöglichkeiten und finden sie ausgerechnet hier, im Café. Genauer gesagt, darunter, denn dort warten – angeblich – riesige Mengen Erdöl nur darauf, gefördert und zu Geld gemacht zu werden. Kurzerhand wird der junge Assistent Julien beauftragt, das Café zu sprengen, sobald die Herrschaften außer Reichweite sind. So weit, so schlecht. Zwar gelingt es Julien, sich der Bombe zu entledigen – mit der einzigen Konsequenz, dass sich die Kellnerin Nina in ihn verliebt –, aber das Problem ist damit nicht gelöst. Zeit für ein Gipfeltreffen dreier außergewöhnlicher Frauen, das Gräfin Aurelia flugs anberaumt … Kein Geringerer als Jerry Herman (Hello, Dolly! und La cage aux folles) schrieb Musik und Songtexte für dieses Musical, mit dem die große Angela Lansbury 1969 einen Tony Award für ihre Darstellung der Aurelia erhielt. Vorlage war das Schauspiel La Folle de Chaillot, das Jean Giraudoux 1944 verfasste; das „Märchen einer Revolution“, in dem die Mächte des Untergrunds von Tagträumer*innen und Liebenden schachmatt gesetzt werden.