Interview: Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe
Von Carsten Korfesmeyer
Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe nennt ihn „eine seiner liebsten Veranstaltungen in Bückeburg“. Der Schlossherr spricht vom Weihnachtszauber, den er in diesem Jahr zum 21. Mal ausrichtet und der von Donnerstag, 28. November, bis Sonntag, 8. Dezember 2024, läuft. Geboten wird den Gästen alles, was sie für die Einstimmung auf die Feiertage brauchen und der Fürst freut sich auf das 2024er-Motto, das „New York Christmas“ heißt. Bückeburg trifft somit auf „Big Apple“ und beide Städte fügen sich sehr gut zusammen, wie der Chef des Hauses Schaumburg-Lippe im Interview mit News – Das Magazin sagt.
Durchlaucht, elf Tage wird das Gelände von Schloss Bückeburg zu einem vorweihnachtlichen Central Park. Passt das zusammen?
Der Bezug zu New York ist zweifellos da. Dort gibt und gab es die berühmten Stadtschlösser der wohlhabenden Menschen, die sich früher immer gerne im Central Park aufgehalten haben. Weihnachten in New York ist stilvoll und für mich einfach nur ein wundervolles Event mit einem Charme, den wir unseren Besuchern bieten möchten. Ich habe Weihnachten in New York schon erleben dürfen. So etwas bleibt unvergesslich.
Der Bückeburger Weihnachtszauber läuft zum 21. Mal und immer unter einem neuen Motto. Sich das jährlich neu auszudenken, wird doch sicher allmählich sportlich, oder?
Das ist in der Tat so, aber in der Familie stecken wir dann die Köpfe zusammen und bringen unsere Ideen ein. So kommt dann jedes Jahr auch etwas Neues dabei heraus. Letztlich trägt der Weihnachtszauber immer die Handschrift meiner Familie und mir. Das ist übrigens bei allen Veranstaltungen auf dem Bückeburger Schloss der Fall.
Sie richten einiges auf Ihrem Schloss aus. Ist der Weihnachtszauber Ihre liebste Veranstaltung im Jahr?
In Bückeburg ja. Sie hat ein gehobenes und festliches Ambiente. Das mag ich. Das trifft zwar auch auf unsere Landpartie im Sommer zu, aber im Winter schaffen die vielen Lichter eine unverwechselbare Atmosphäre. Das gefällt mir mit den Jahren immer besser.
200 Aussteller sind dabei und sie müssen sogar einigen absagen.
Das ist richtig, denn der Platz ist begrenzt. Unser Weihnachtszauber ist nicht vergleichbar mit den städtischen Weihnachtsmärkten. Wir setzen auf Angebote, die genau zum Schloss als Veranstaltungsort passen – wie beispielsweise die Reitkunstvorführungen unserer fürstlichen Hofreitschule, die nicht nur die Herzen von Pferdefans höherschlagen lässt. Es gibt beim Weihnachtszauber so manches Kunsthandwerk, Mode, Gastronomie und selbstverständlich noch mehr Kultur. Wir handeln sozusagen mit den weihnachtlichen Emotionen.
Also Schlemmen, Schlendern, Genießen und Einkaufen. Finden Sie beim Weihnachtszauber alle ihre Weihnachtsgeschenke?
Nicht alle, aber so einige.
Eine Besonderheit beim Weihnachtszauber ist die Schlittschuhbahn. Ich sage bewusst nicht „Eisbahn“, denn es gibt einen wichtigen Unterschied. Denn diese Bahn ist klimafreundlich.
Das ist richtig und zeigt, dass es bei der Klimadebatte nicht darauf ankommt, auf weniger Technologie zu setzen, sondern auf bessere. Die zeigt, dass für unsere Schlittschuhbahn kaum Energie verbraucht wird. Und diese ist vom Erlebnis einer Eisbahn prinzipiell nicht zu unterscheiden. Sie kann mit herkömmlichen Schlittschuhen befahren werden. Darauf freuen sich übrigens schon meine Töchter. Die sind im Eiskunstlaufen unterwegs und werden uns sicher einiges zeigen.
Bleiben wir kurz noch beim Thema Energieverbrauch: Wie sieht das denn bei den Lichtern aus?
Da gilt dasselbe. Wir setzen auf LED-Technik und obwohl wir etwa 20 Kilometer an Lichtern haben, verbrauchen wir so viel wie ein Vier-Personen-Haushalt. Ich finde, das ist allemal vertretbar.
Der Weihnachtszauber läuft an elf Tagen und gilt als eine der angesagtesten Veranstaltungen der Region. Haben Sie schon einmal überlegt, ihn womöglich zu verlängern?
Bisher noch nicht. Denn das könnte für die Aussteller womöglich zu einer Überlastung führen. Elf Tage haben sich in der Vergangenheit bewährt und das habe ich auch aus den Resonanzen herausgehört.
Kennen Sie alle Aussteller persönlich?
Das will ich jetzt nicht behaupten, aber meine Familie und ich setzen darauf, mit jedem Kontakt zu halten. Wir haben jedes Jahr einen festen Stamm an Ausstellern, aber auch neue dabei. Das ist wichtig, um die Veranstaltung kontinuierlich attraktiv zu bekommen. Untereinander setzen wir auf gute Kontakte und deshalb gibt es an einem Abend ein geselliges Beisammensein, an dem wir mit unserer Ausstellerfamilie zusammen sind.
Sind Sie und Ihre Gattin an allen Tagen beim Weihnachtszauber dabei?
Sofern wir nicht gerade eine wichtige andere Verpflichtung haben, auf jeden Fall. Wir sind auf dem Gelände und man darf auch Fotos mit uns machen. Wir sind Gastgeber zum Anfassen und werden uns ganz bestimmt nicht einfach zurückziehen.
Sie selbst haben am 25. Dezember Geburtstag. Inwieweit beeinflusste das Ihren persönlichen Bezug zu Weihnachten?
Früher fand ich es immer extrem schwierig, dass ich nie in meinen Geburtstag hineinfeiern konnte. Denn Heiligabend ist in unserer Kultur immer ein Moment, der im engsten familiären Kreis gefeiert wird. Inzwischen ist unsere Familie aber deutlich gewachsen und so ist es mir mittlerweile möglich, in den Geburtstag hineinzufeiern.
Wie feiern Sie denn Weihnachten?
Ganz normal, aber mit zwei Bäumen. Die stellen wir an zwei Orten im Gebäude auf. Die Tannen kommen aus unserem eigenen Forst.
Von Ihnen selbst ausgesucht?
Nein, da verlasse ich mich auf meine Mitarbeiter und die wählten bislang immer sehr gut aus. Für Weihnachtsbäume gibt es in unserem Forst zwar keine speziellen Stellen, aber wir achten auf jeden Fall darauf, dass wir auch in dieser Hinsicht an die Natur denken und alles im Gleichgewicht halten.
Fotos: PR/Schloss Bückeburg