Innenausbau: Es geht ans Renovieren
Ob Wände, Böden, Elektro, Sanitär oder Möbel: Das eigene Zuhause lässt sich immer ein Stück weit verschönern. Wir zeigen Euch, auf was Ihr beim Projekt Innenausbau unbedingt achten solltet.
Die eigenen vier Wände sind – egal ob gemietet oder gekauft – immer etwas Besonderes. Sie sind der Ort, an dem wir uns geborgen fühlen, Ruhe finden und Abstand von der Welt dort draußen finden. Zeit, diese vier Wände auf Vordermann zu bringen. Glücklich ist, wer die sein Eigen nennt. Wer zur Miete wohnt, sollte vor dem Renovieren den Vermieter fragen – der sollte sein Einverständnis geben, wenn Du an die Substanz gehen willst.
Gearbeitet wird in der Regel von unten nach oben – warum? Weil Farbspritzer in der Regel nach unten fliegen – und es schade wäre, wenn dort der frisch verlegte Holzfußboden leidet. Arbeiten an der Decke sind nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig.

Meist musst Du dabei über Kopf arbeiten – das ist nicht nur ungewohnt, sondern oft auch anstrengend. Allerdings verstecken sich in vielen Decken auch eine Menge Möglichkeiten: Oft sind sie abgehängt, zum Beispiel um unebene Betonstrukturen zu verdecken oder weil es sich um Holzdecken handelt. Das geschieht meist mit Rigipsplatten. Der Vorteil: Hier können leicht Spots oder Lautsprecher eingebaut werden, die Kabel können dann verdeckt über den Platten verlaufen. Auch Positionen von Deckenlampen lassen sich im Vergleich zu massiven Decken deutlich leichter verlegen. Etwas aus der Mode gekommen sind Deckenpaneele: Die gibt es aus Holz und Kunststoff und haben den Vorteil, dass sie deutlich leichter zu verbauen sind als Rigipsplatten.
Darf es eine Steckdose mehr sein?
Schöne Wände lassen einen Raum gleich wertiger aussehen. Doch bevor es an die Wand selber geht, solltest Du ihr Innenleben genauer betrachten: Nichts ist ärgerlicher, als eine frisch sanierte Wand aufzureißen, weil die Elektrik in ihrem Inneren nicht mehr zeitgemäß ist. Es lohnt also, vorab zu prüfen, ob es die eine oder andere Steckdose mehr im Raum geben soll, ob Lichtschalter erneuert werden sollen oder vielleicht sogar neue Leitungen verlegt werden müssen.Das gilt natürlich auch für Bad und Toilette: Wer den Umbau seines Bades plant, legt natürlich vorab fest, wo Toilette, Waschbecken, Heizung und Dusche positioniert werden.

Natürlich sollten dann auch die ausgewählten Einrichtungsgegenstände zur übrigen Gestaltung passen. Und auch wenn derzeit starke Kontraste gerade im Badbereich in Mode sind, solltest Du Dich immer fragen, ob ein zu extravaganter Geschmack in einigen Jahren eher wie schlechter Geschmack wirkt. Manchmal ist weniger mehr.
Kreative Wandgestaltung
Ist das geklärt, kann es an die Wandgestaltung gehen. Generell solltest Du bedenken, dass glatt gespachtelte Wände oder glatte Rigipskonstruktionen bei der Sanierung eine Menge Staub mit sich bringen, da sie abgeschliffen werden müssen. Mit etwas Übung kann das ein Heimwerker – ein versierter Trockenbauer kommt jedoch mit deutlich weniger Arbeitsschritten und damit Schleifstaub aus.

Nun geht es um die Farbe: Wer sagt eigentlich, dass Räume immer weiß sein müssen? Mit einzelnen farbigen Wänden oder Flächen lassen sich spanende Akzente setzen. Generell gilt: Dunkle Farben lassen Räume kleiner wirken, helle Farben größer. Wer tapezieren möchte, hat die Wahl zwischen schicken Mustern, Raufaser- oder Vliestapeten, die den Look einer perfekt gespachtelten Wand gut nachahmen. Während sich mit gemusterten Tapeten von Vintage bis modern ganz besondere Akzente setzen lassen, dienen Vlies- oder Rauhfasertapeten in der Regel als Untergrund für Farbe.
Jetzt geht es um den Boden: Wer den alten Belag nicht selbst verlegt hat, ist vor Überraschungen nicht gefeit. Oft findet sich unter altem Teppich oder PVC ein alter Schatz aus Holz, der nur noch freigelegt werden muss – und manchmal lohnt die Mühe nicht. Wenn Du den Boden in Angriff nehmen willst, solltest Du zunächst an einer möglichst unauffälligen Ecke unter den alten Belag schauen. Bist Du dann unschlüssig, ob der alte Boden noch zu retten ist, kannst Du mit Schleifgerät und Schaber erst mal selbst Hand anlegen oder einen Fachmann fragen. Generell gilt: Ist der Kleber auf dem alten Untergrund schwer zu entfernen, solltest Du gut überlegen, ob Du Dir oder dem Handwerker – und damit dem eigenen Portemonnaie – eine Schleifaktion antuen möchtest. Vielleicht lohnt es dann eher, den alten Boden komplett zu entfernen und komplett neu aufzubauen oder neuen Boden darüberzulegen. Vor der Arbeit lohnt sich ein Blick auf die Zimmertüren: Die müssen nämlich ebenfalls zur Höhe des Bodens passen, wenn sie bleiben sollen – doch dazu später mehr.

Große Auswahl bei Bodenbelägen
Bodenbeläge gibt es viele: Etwas aus der Mode gekommen ist Teppich – für Kinderzimmer oder Schlafzimmer ist er aber immer noch keine schlechte Wahl, weil er nicht so fußkalt ist wie Laminat oder Parkett. Wer bei Vinylboden an das alte Plastikmaterial von früher denkt, ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Neben schicker Meterware von der Rolle gibt es heute Beläge, die ähnlich wie Laminat verlegt werden. Es gibt sie in unterschiedlichen Dekoren, die perfekt Stein- oder Fliesenoberflächen imitieren oder wie Holz wirken. Dabei sind sie robuster als manches Laminat. Verlegen kann sie – genau wie Laminat – jeder handwerklich geschickte Mensch, der entsprechendes Werkzeug zur Verfügung hat. Viele Vinylböden lassen sich schneiden – eine erhebliche Arbeitserleichterung im Vergleich zu Holzböden, die gesägt werden müssen.

Schwieriger ist das Verlegen von Parkett oder Dielenboden: Die besonderen Anforderungen an den Untergrund und auch an die Verlegetechnik sind nur etwas für wirklich versierte Handwerker. Anders als die anderen Materialien dehnt sich Echtholz aus und ist feuchtigkeitsempfindlich. Willst Du hier selber Hand anlegen, solltest Du Dich vorab gut über die Verlegetechnik informieren.
Nun geht es an die Inneneinrichtung: Nicht immer braucht es neue Möbel, um dem eigenen Geschmack Ausdruck zu verleihen. Eine Kombination aus Alt und Neu, aus Lieblings- und Designstück verleiht Deinem Stil vielleicht mehr Ausdruck, als die komplett neue Einrichtung. Erlaubt ist, was gefällt – was Dir gefällt. Denn Du sollst Dich hier wohlfühlen – in Deinen vier Wänden.