Der Jazz Club Minden ist national und auch international bekannt. In seiner langen Geschichte gaben sich große Künstler dort die Ehre. Nach der Zwangspause laufen im Königswall 97 wieder die Konzerte. Wir stellen Euch einen Auszug aus dem Oktober-Programm vor. 

Nils Wogram’s Root 70 am Freitag, 8. Oktober, 21 Uhr

Im vergangenen Jahr feierte die Band ihr 20-jähriges Bestehen, in diesem Jahr freuen sie sich über den Ehrenpreis der deutschen Schallplattenkritik: Posaunist Nils Wogram, Saxofonist Hayden Chisholm, Bassist Matt Penman und Schlagzeuger Jochen Rückert zählen zu einer der stabilsten Formationen der Jazzgeschichte. Ihr erstes Konzert gab die Band im Mai 2000 auf dem Jazz Festival in Moers. Die vier Bandmitglieder verbindet ein ähnliches musikalisches Wertesystem und eine gemeinsame Grundästhetik. Zugleich wird auf der Gegensätzlichkeit Spannung aufgebaut. So ergeben sich immer neue Überlappungen, Brüche, Perspektivwechsel und Annäherungen. Was die vier Musiker im Ursprung zusammengeführt hat, verbindet sie auch heute. Root 70 ist mehr als eine musikalische Institution, eine auf acht Alben dokumentierte Erfolgsgeschichte. 

Julia Hülsmann Quartett am Samstag, 9. Oktober, 21 Uhr

Julia Hülsmann hat mit ihrem Trio seit über 17 Jahren den zeitgenössischen Jazz Deutschlands geprägt mit einem essenziellen und herrlich offenen Stil. Für ihr aktuelles Album „Not Far From Here“ erhielt sie den Deutschen Jazzpreis 2021 für das beste Instrumentalalbum. Mit Uli Kempendorff am Tenorsaxophon hat die Pianistin eine neue Klangfarbe dazugewonnen. Kempendorfs offener Geist und seine Neugier verbieten jedes Schubladendenken und jede Einordnung, „sowohl Geschmeidigkeit als auch Ungezwungenheit sind im Überfluss vorhanden“ (Jazzthetik), womit er dem Konzept der Hülsmann-Gruppe neue Energie verleiht. Julia Hülsmann war bereits mehrfach an Workshops des Jazz Clubs beteiligt.

Lutz Krajenski Quartett am Samstag, 16. Oktober, 21 Uhr

Endlich ist es da: das erste Soloalbum von Kajenski! Nach unzähligen Live- und Studioproduktionen in den letzten 25 Jahren mit und für Künstler wie Tom Jones, Randy Crawford, Roger Cicero oder Max Mutzke nun ein Longplayer unter eigenem Namen. Dabei tummelt sich der Keyboarder völlig mühelos zwischen Soul, Jazz, Pop und Klassik und unterstreicht einmal mehr seine Vielseitigkeit als Songwriter, Produzent und Tastenmann. Live präsentiert er Songs vom Album und ausgesuchte Covers mit seinem herausragenden Quartett – unterstützt vom Ausnahmesänger Ken Norris, der selbstverständlich auch auf dem Album zu hören ist. Freuen Sie sich auf eine geballte Ladung Groove, Jazz und Soul!

Sandro. Foto: privat

Konzert des Monats am Samstag, 23. Oktober, 21 Uhr

Der Pianist Jermaine Landsberger ist mit der Musik Django Reinhardts aufgewachsen. Spielte in jungen Jahren bereits in den verschiedensten traditionellen Gypsy-Bands, bald darauf ließ er sich vom amerikanischen Jazz inspirieren und gilt heute als stilprägender Pianist und Avantgardist der europäischen Gypsy-Jazz-Szene. Sein Trio wird von einem hochkarätigen Musiker der deutschen Jazzszene unterstützt: Sandro Roy gilt als einer der vielversprechendsten jungen Jazzviolinisten Europas. Das Programm von Jermaine Landsberger Trio feat. Sandro Roy steht unter dem Motto „Gypsy Jazz Today“. Die Band versteht es, den europäischen Gypsy-Swing mit amerikanischem Jazz zu verbinden, mit geballter Power an Groove, Virtuosität und Melancholie. 

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