Was macht ein Hund in der Sprachtherapie?
Unsere Hunde erleichtern uns schon zu Beginn der Therapie den Kontakt, um eine gute Basis zwischen Therapeut und Klient zu schaffen. Sie sind ein Grund, mit uns zu kommunizieren, geben den Klienten Sicherheit und lindern nachweislich die Symptome von Angst und Stress. Während der Therapiestunden sind sie vor allem gute Freunde, Seelentröster und Spielkameraden, die das Selbst­wertgefühl und auch das Selbstbewusstsein unserer Klienten steigern. Zudem belegen Studien, dass Kinder, die frühen und engen Kontakt zu Tieren haben, früher mit ihrer Kommunikation beginnen, als Kinder, die ohne Tiere aufwachsen.

Ist jeder Hund als Therapiehund geeignet?
Für mich ist die Grundvorrausetzung für einen geeigneten Therapiehund, ein ausgeglichenes und ruhiges Wesen, und eine gute Sozialisation im Welpenalter mit einer guten Grundausbildung bei einer geeigneten Hundeschule. Darauf sollte dann die Therapiebegleithundeausbildung aufbauen, bei der der Hund zuvor auf seine Eignung geprüft wird. Trotzdem sollte man sich vorher Gedanken darüber machen, welche Rasseeigenschaften der gewählte Hund mit sich bringt und ob diese zu seinen Anforderungen im Therapiehunde-Alltag passen.

Lisa Hauser und ihr Therapiebegleithund Bruno. Fotos: privat

Wie sind Sie an Ihre Hunde gekommen?
Für mich war immer klar, dass ich meinen Beruf nicht ohne die Unterstützung eines Hundes ausüben möchte. Daher hatte ich mir schon während meiner Ausbildung überlegt, welche Hunderasse für mich in Frage kommt. Ich entschied mich für den Labradoodle: eine Kreuzung aus Labrador und Königspudel. Der Labradoodle gilt als fröhlicher und unkomplizierter Hund, der gelehrig und verspielt – aber auch sehr schlau ist. Diese Kombination der Eigenschaften gefiel mir sehr gut, und so kam 2015 mein Hund Bruno zu mir. Er durchlief mit mir die Grundausbildung, und gleichzeitig die Therapiebegleithundeausbildung, die wir nach einem Jahr abgeschlossen hatten. Trotzdem besuchen wir weiterhin einmal wöchentlich die Hundeschule, damit seine Fähigkeiten weiter trainiert werden. Im letzten Jahr kam dann meine Kollegin mit ihrer kleinen Hündin Polly in unser Team. Polly ist eine Kreuzung aus Malteser und italienischem Wasserhund. Sie befindet sich noch in der Ausbildung und ist somit noch Therapiehund-Azubi.

Wie kamen Sie auf die Idee, eine eigene Praxis zu eröffnen?
Die Kombination aus Sprachtherapie und tiergestützter Arbeit war zu Beginn meiner Tätigkeit im Umkreis nicht sehr bekannt. Daher entschied ich mich, die Praxis LOGODOG zu gründen, um den Menschen die tiergestützte Sprachtherapie näher zu bringen – und mir meinen Traum der eigenen Praxis zu erfüllen.

 

Welche Klienten kommen für eine Therapie bei Ihnen in Frage?
Zu uns kommen Menschen jeden Alters, die Störungen betreffend der Sprache, der Stimme, der Atmung oder des Schluckens haben. Dazu gehören auch allgemeine Entwicklungsverzögerungen bei Kindern, Sprachstörungen im Zusammenhang mit komplexen Beeinträchtigungen, aber auch erwachsene Patienten, die an Parkinson, COPD, einem Schlaganfall oder Demenz erkrankt sind.

Wie nehme ich als Klient am besten Kontakt mit Ihnen auf?
Für die Anmeldung oder ein Informationsgespräch rufen Sie uns einfach an.

Ab wann sollte ich mit meinem Kind einen Therapeuten aufsuchen, wenn ich das Gefühl habe, dass es Sprachprobleme gibt?
Wenn Sie Auffälligkeiten in der sprachlichen Entwicklung Ihres Kindes bemerken, sollten diese bei den U-Untersuchungen mit dem Kinderarzt besprochen werden. Bei Fragen stehen wir für ein Beratungsgespräch gerne telefonisch zur Verfügung.

Hat man bei der Arbeit mit Hunden mit Vorurteilen zu kämpfen?
Ich persönlich hatte noch keinen Kontakt zu Menschen, die unserer Arbeit mit Vorurteilen begegnet sind. Im Gegenteil: Zu uns kommen auch Klienten, die gezielt ihre Angst vor Hunden bekämpfen möchten. Auch Eltern, die ihren Kindern nicht den Wunsch eines eigenen Hundes erfüllen können, melden ihre Kinder gerade wegen unseren Hunden bei uns an. Wichtig ist natürlich, dass unseren Klienten bewusst ist, dass unsere Azubis noch viel lernen müssen, und so auch das Lernen und Erziehen unserer Therapiehund-Azubis mit in den Praxisalltag gehört.

Haben Sie Ziele und Wünsche für Ihre Praxis LOGODOG?
Unser Ziel war es in letzter Zeit, neue Räumlichkeiten für unsere Praxis zu finden, damit wir als Team mehr Platz und noch mehr Einsatzmöglichkeiten für unsere Hunde bekommen. Dieser Wunsch ist nun endlich für uns in Erfüllung gegangen. Mein persönliches Ziel ist es aber immer noch, die Menschen für die tiergestützte Arbeit zu begeistern, und ihnen die positive Auswirkung unserer Hunde auf unser Klientel nahe zu bringen. Die tiergestützte Arbeit soll so noch viel mehr unterstützt werden und soll auch in anderen Bereichen, wie z. B. Schulen, Kitas und Heimen in der Umgebung Einzug nehmen.

Kontakt
www.logodog-sprachtherapie.com

Telefon 01 51/50 41 30 03
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