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GWD Minden: „Wieder mehr Feuer entfachen“

Mit Nils Torbrügge hat GWD Minden ab Juli einen neuen Geschäftsführer. Der Kampf um den Klassenerhalt spitzt sich beim Bundesligisten unterdessen zu.

Foto: Angela Metge

Von Carsten Dehne

Der 11. April 2022 war ein bedeutender Tag für GWD Minden. Der Handball-Bundesligist hat seinen neuen Geschäftsführer im VIP-Raum der Kampa-Halle vorgestellt. Es ist ein Mann, der die Örtlichkeiten dort gut kennt: Nils Torbrügge. Von 2008 bis 2016 trug er das GWD-Trikot. Über die Jugend bis zur ersten Mannschaft war er Teil der GWD-Familie.

 

Mit einer klaren Aussage hat Nils schnell deutlich gemacht, was eine der großen Aufgaben sein wird: „Wir müssen bei den Menschen in Minden und Umgebung wieder mehr grünes Feuer entfachen.“ Diese Leidenschaft wird er ab 1. Juli für GWD ins Spiel bringen – bis dahin ist er bei der HSG Nordhorn unter Vertrag, sowohl als Spieler als auch als Assistent der Geschäftsführung.

Überhaupt bringt er ein interessantes Gesamtpaket als Geschäftsführer für GWD Minden mit: Er kennt den Hauptverein (vor allem durch die Jugend) und die Handball-Bundesliga, hat neben Minden in Lübbecke, Wetzlar, Wilhelmshaven und Nordhorn gespielt. Er hat ein BWL-Studium mit Bachelor- und Masterabschluss. Er war bei GWD in der Geschäftsstelle tätig. Er absolvierte Praktika in Lübbecke. Er war in Wetzlar im Vertrieb beschäftigt. Er ist eben aktuell in Nordhorn rechte Hand der Geschäftsführung. Ziemlich schnell stand für Nils fest, dass er nach der aktiven Zeit weiter im Sport arbeiten möchte. Ergo war eine Bewerbung bei GWD Minden allzu logisch, nachdem veröffentlicht wurde, dass die GWD-Gesellschafter die Verträge mit Frank von Behren und Markus Kalusche nicht über Juni dieses Jahres verlängern werden.

Foto: Angela Metge

Alle im GWD-Umfeld wünschen sich natürlich, dass Nils seinen neuen Job als Bundesligist antreten kann. Und Dennis Rosteck (einer der GWD-Gesellschafter und in dieser Rolle auch Mitglied der Findungskommission in Sachen Geschäftsführer) hat versprochen, Nils an seinem letzten Arbeitstag aus Nordhorn abzuholen. Kurzer Kalendercheck: Ja, Termin passt. Ob es dann mit einem Rennwagen sein wird, hat Dennis nicht verraten.

Der nächste neue Mann bei den Grün-Weißen ab Anfang Juli kommt aus Spanien: Carles Asensio Cambra folgt am Kreis auf Lucas Meister. Der 24-Jährige spielt in der ersten spanischen Liga. Mit knapp zwei Meter Größe und knapp 120 Kilo Gewicht bringt er eine irre körperliche Präsenz ins GWD-Spiel am Kreis – sowohl in der Abwehr als auch im Angriff. Carles hat internationale Erfahrung aus dem EHF-Cup. Er freut sich auf die Bundesliga. Trotz anderer Angebote hat er sich für GWD entschieden – ausschlaggebend war das besondere „Kümmern“ des Trainers. Carles wörtlich: „Frank Carstens hat sich persönlich sehr um mich bemüht und mir Vertrauen geschenkt.“.

Foto: Angela Metge

Einige Jungs werden GWD zum Saisonende verlassen – alle Namen sind bei Redaktionsschluss nach Ostern noch nicht bekannt beziehungsweise veröffentlicht. Der hier schon: Carsten Lichtlein. Nach Melsungen zieht es „Lütti“ – deutlich näher in Richtung Familie, die ja in Würzburg lebt.

Ihn überhaupt in Minden spielen zu sehen, war schon klasse. Dass es verhältnismäßig selten war, lag auch an ihm. Denn Carsten hat Malte Semisch noch mal auf eine andere Stufe durch sein Coaching gehoben. Nicht zu vergessen die Zusammenarbeit mit Lucas Grabitz aus dem Anschlusskader. Alle im GWD-Umfeld haben lobende und freundliche Worte für „Lütti“. In Melsungen wird er Torwarttrainer. Trotzdem hält sich weiter fit, um im Notfall in der Bundesliga-Mannschaft einspringen zu können.
Im Kampf um den Klassenerhalt spitzt sich die Lage zu – dringend sind für GWD weitere Siege nötig, um im besten Fall Lübbecke, Balingen und Stuttgart vor den letzten drei Spielen im Juni hinter sich zu lassen. Am Sonntag, den 8. Mai, kommt Stuttgart nach Minden – über die Bedeutung dieses Spiels brauche ich hier kein Wort zu verlieren. Nicht weniger bedeutend sind die anderen Mai-Aufgaben. Den Samstag drauf geht es nach Wuppertal zum Bergischen HC und den Donnerstag danach kommt Hannover-Burgdorf in die Kampa-Halle. Es geht um alles – Männer, krempelt die Ärmel hoch!