GWD feiert Erfolge und behält in engen Spielen die Nerven
Gute Entwicklung erkennbar
Es ist 15 Jahre her. Es war im Jahr 2003 ein ziemlich heißer Sommer. GWD stand im Mai ziemlich weit unten in der Tabelle. Frank Carstens war noch Spieler von GWD Minden. Da starteten die Grün-Weißen eine Serie von vier Siegen zum Saisonende und hielten die Klasse souverän.
Heiß war es in diesem Sommer auch. Frank Carstens ist auch wieder bei GWD – jetzt als Trainer. Und es gelingen wieder vier Bundesligasiege in Folge. Witzige Parallelen.
Jetzt könnte man meinen, dass es der Spielplan ganz gut mit Dankersen gemeint hat. Das stimmt nur bedingt. Denn von den vier Erfolgen jetzt waren nicht alle unbedingt zu erwarten. Zumindest in Lemgo bekam GWD in der Vergangenheit regelmäßig einen auf die Mütze. Und Melsungen nimmst du auch nicht gerade im Vorbeigehen. Speziell gegen die Hessen haben Doder und Co. neben einer spitzenmäßigen Leistung im Angriff aber auch die Gunst der Stunde genutzt.
Es ist eine schöne Momentaufnahme. Es ist unter Carstens eine Entwicklung zu sehen. Erstens: Von Auswärtsspielen brachte Dankersen früher fast nie was mit – außer langen Gesichtern. Zweitens: Enge Spiele kippten am Ende fast immer zugunsten des Gegners. Keine Ahnung was da oft passierte, aber auch da gab es dann sehr, sehr oft lange Gesichter. Das sind „nur“ zwei Dinge, die sich im Laufe der Zeit unter Frank geändert haben. Wie schrieb Trainerlegende Hans-Dieter Löffelmann in einem sozialen Netzwerk: „Ich bin fest davon überzeugt, dass der Trainer einen klaren Plan hat! Und jetzt hat der die Spieler, die das auch umsetzen können!“. „Löffel“, das sehe ich auch so. Und dazu gehören auch schlechtere Spiele mit gutem Ausgang – denken wir an Bietigheim.
Im November geht es „immer wieder sonntags“ aufs Spielfeld: Am 4. November kommt Rekordmeister THW Kiel in die Kampa-Halle, am 11. geht es zu den schwächelnden Leipzigern, am 18. erwarten die Mindener die Hessen aus Wetzlar und am 25. steht das Spiel in Mannheim gegen die Rhein-Neckar Löwen an.
Markus Kalusche hat die nächste Idee ausgetüftelt. GWD Minden bietet für Sponsoren das Projekt „Teampartner“ an. Regionale Unternehmen mit kleinerem Budget finden hier abgestimmte Pakete, um die Grün-Weißen zu unterstützen. Die Pakete heißen „Profi“, „Trainer“ oder „Manager“ – sie kosten zwischen 249 Euro und 1.480 Euro pro Saison. Dafür gibt es unterschiedlichste Eintrittskarten, ein jährliches Netzwerktreffen der „Teampartner“ an dem auch die Mannschaft teilnimmt sowie kleine Nettigkeiten. Die Dankerser hoffen so die Sponsor-Familie zu vergrößern. Infos dazu gibt es in der Geschäftsstelle.
Rückblick:
Spielothek-Cup 2013, als Gast kam unter anderem Dunkerque HBGL, zum zweiten Mal überhaupt erst ein französischer Verein. Bei einem Spielernamen musste ich stutzten: Rambo. Auf dem Feld tauchte dann aber kein dunkelhaariges, 1 Meter 77 kleines Kraftpaket auf, sondern ein 1 Meter 98 großer Schlacks. Wurfkraft = gewaltig, Treffsicherheit = na ja. Seit 2013 spielt dieser Rambo für GWD Minden, hat mittlerweile deutlich mehr Muskeln und ist wesentlich zielsicherer. Schön, das Christoffer mit seiner Familie weiter gerne an der Weser bleibt – er hat seinen Vertrag mit GWD bis 2021 verlängert.
Für die Mindener Jugend geht es im November immer auf den Schock: Herbstmesse! Ein Kirmesfan war in seiner Jugend auch GWD-Coach Frank Carstens. Er bezeichnet es selbst als „dunkle Kirmesvergangenheit“. Aber nicht weil er flaschenweise Sekt an der Schießbude erschossen hat, nein, Frank war ein absoluter Karusselljunkie. Er hat monatelang sein Taschengeld gespart, um dann auf dem Kramermarkt in Oldenburg richtig auf den Putz hauen zu können. Die Fressbuden und sonstige hat er links liegen gelassen – dafür hat er immer ausgerechnet, wie oft er in welches Fahrgeschäft einsteigen konnte. Da ging die Kohle dann händeweise in die Kassen der Schausteller…