Die Grün-Weißen sind ganz gut aus dem Puschen gekommen. Das erste Punktspiel des Jahres führte GWD nach Erlangen – dort gab es den fast schon obligatorischen Sieg. Das soll nicht vermessen klingen! Es ist aber schon verrückt: Minden scheint für Erlangen ein Angstgegner zu sein. Das ist eines meiner Lieblingsthemen: Die Angstgegnertheorie.

 

Das macht irgendwie gar keinen Sinn; das müsste vermutlich mal wissenschaftlich untersucht werden: Warum können gewisse Vereine nicht oder kaum gegen gewisse andere Vereine gewinnen? Beispiele gibt es da in fast allen Mannschaftssportarten. Ich bleibe aber natürlich beim Handball und entsprechend bei GWD Minden. Ich denke da jetzt nicht an Gegner wie Flensburg, Kiel oder die Rhein-Neckar Löwen – diese Vereine sind finanziell meilenweit von Dankersen entfernt. Nein, ich meine Mannschaften auf Augenhöhe oder sogar darunter.

Bleiben wir bei Erlangen. Die Franken sind 2014 in die Bundesliga aufgestiegen. Seit dem gab es zehn Ligavergleiche mit GWD – acht in der ersten, zwei in der zweiten Liga. In Liga zwei schaffte Erlangen 2016 den einzigen Sieg zuhause gegen Minden – im Hinspiel holte Erlangen einen Punkt in Minden. Aber in Liga eins? Da gab es sieben GWD-Siege und ein unentschieden. Das ist doch merkwürdig.

Ähnliches gibt es aber auch aus Dankerser Sicht. Eine negative Bilanz gibt es gegen den Bergischen HC – hatten die mal personell eine besser besetzte Mannschaft als GWD? Richtig arg sieht es gegen Lemgo aus. Da stehen für Minden sieben Siege zu Buche bei sechs Unentschieden und 32 (!) Niederlagen. Jetzt gab es sicherlich die Jahre des TBV Deutschland – da hatte GWD keine Chance. Aber sonst? Ähnlich sieht es gegen Frisch Auf Göppingen aus. Sieben Siege schaffte GWD, drei Mal hieß es remis, 22 Mal gewann Göppingen…! Auch komisch…

Immer mal wieder flammt in der Halle, in der Stadt bei Gesprächen über GWD Minden das Thema „Spielmacher“ auf. Doders Vertrag wird nicht verlängert, plötzlich war Michael Kraus auf dem Markt. Der Weltmeister von 2007 verließ Stuttgart. Michael Kraus. Mmh. Nichts für ungut – aber wie soll „er“ denn weiterhelfen, die Entwicklung bei GWD Minden voranzutreiben? Wenn sich der Verein gegen Dalibor Doder entscheidet, wäre es ja absolut nicht nachvollziehbar, den 35jährigen „Mimi“ zu verpflichten.

Klar zählt Kraus zu den bemerkenswerten Bundesligaspielern der vergangenen 14 Jahre. Klar konnte er Spiele alleine entscheiden. Klar war er ein extrem wichtiges Puzzleteil bei der WM 2007. Klar aber auch, dass es so einige Hänger gab. Sowohl auf dem Feld, als auch daneben. Für mich absolut logisch, Michael Kraus nicht zu verpflichten. „Mimi“ bleibt im Süden – er kämpft mit Bietigheim um den Klassenerhalt.

Außerdem scheint sich Aliaksandr Padshyvalau mehr und mehr ins Dankerser Spiel einzufinden. In Erlangen musste er für den erkrankten Dalibor Doder die Fäden ziehen – das machte er gut und erzielte nebenbei fünf Tore. Deren drei gelangen ihm gegen die Rhein-Neckar Löwen. Wer weiß, ob Frank von Behren überhaupt noch auf der Position aktiv werden muss..?

Drei Mal müssen die Grün-Weißen im März ran, drei Mal sonntags – es sind allesamt Klassiker. Am 17. März geht es nach Gummersbach. Der VfL steht kurz vorm Keller. Der Abstand zu Bietigheim und Ludwigshafen ist gering. Die werden alles daran setzen, was Zählbares gegen Dankersen zu holen. Mit Geschick und Konzentration sollte da was gehen für das Carstens-Team. Eine Woche drauf kommt der SC Magdeburg. Das ist eine undankbare Aufgabe – die spielen eine super Serie. Ob da eine Überraschung gelingt? Eine weitere Woche drauf reist GWD nach Göppingen. Dort gab es vor einem Jahr einen Auswärtssieg – das ist in Göppingen aber wirklich die Ausnahme. Wir warten es ab..

Von Carsten Dehne

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