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Gut beraten! Vor Ort könnt Ihr in Apotheken rasch Euer Rezept einlösen.

Es gibt persönliche Begegnungen und noch einige weitere Vorteile mehr.

Foto: Nathaniel Yeo on Unsplash

Die gute alte Apotheke vor Ort, in der dich freundliche Menschen im weißen Kittel bedienen, hat für Dich ausgedient? Du bestellst Deine Medikamente online? Vielleicht nicht die beste Idee – denn wenn es eilig ist, ist die Apotheke nicht nur die erste, sondern auch die schnellste Wahl – und oft auch die gesündeste. Und das geht natürlich auch digital.

„Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Arzt oder Apotheker“ – den Satz hat wohl jeder schon mal gehört oder gelesen – schließlich endet jede Anzeige oder Werbung für Arzneimittel so. Doch was vielen Menschen nicht bewusst ist: Die Medikamente können nicht nur selbst Nebenwirkungen mit sich bringen, sie können auch im Zusammenspiel mit anderen Medikamenten ungeahnte Nebenwirkungen mit sich bringen. Wer verschiedene Ärzte hat, kennt das Problem vielleicht: Das eine Mittel vom Orthopäden, das andere vom Hausarzt, das dritte vom Kardiologen – Ärzte wissen zwar meist, welche Medikamente sich vertragen und welche nicht – aber nur, wenn sie davon wissen. Jetzt ist der Apotheker oder die Apothekerin deines Vertrauens gefragt – sie wissen meist schon, weil sie dich kennen, welche Medikamente du besser nicht einnehmen solltest.

Foto: National Cancer Institute on Unsplash

Das E-Rezept

Apotheker und Apothekerinnen können dazu bald noch das nächste Ass aus dem Ärmel ziehen: Das E-Rezept. „Der Gesetzgeber will damit weg vom rosa Kassenrezept, hin zu einer digitalen Lösung“, erklärt Britta Stephan von der Wittekind-Apotheke in Porta. Statt also mit einzelnen Medikamenten-Verordnungen werden Patienten künftig alle Rezepte gesammelt in einer App dabeihaben, die in der Apotheke ausgelesen werden kann. „Die technischen Voraussetzungen dafür müssen bei den Apotheken bis zum 1. Juli geschaffen sein, zum 1. Januar 2022 wird das System dann starten.“

Wer kein Handy hat, bleibt dann zwar nicht auf der Strecke, auch künftig wird es möglich sein, ohne Mobiltelefon an verschriebene Medikamente zu kommen. Doch die Vorteile liegen auf der Hand. Schon jetzt arbeiten viele Apotheken digital. Über die Homepage können Medikamente reserviert werden. Kunden erfahren dann nicht nur, ob ihr Medikament da ist, sie können es auch bestellen und erfahren, ab wie viel Uhr es verfügbar ist. „Wer in der Reichweite unseres Boten liegt, bekommt es dann auf Wunsch auch noch nach Hause geliefert“, sagt Britta Stephan.

Verfügbarkeit in Minuten

Die schnelle Verfügbarkeit ist ein großer Pluspunkt der Apotheken vor Ort – wer seine Medikamente bei der Online-Apotheke bestellt, muss oft mit mehrtägigen Lieferzeiten rechnen. Da können die mehr als 19.000 öffentlichen Apotheken in Deutschland locker dagegenhalten: Wer Medikamente braucht, bekommt sie innerhalb von Minuten bei der nächsten Apotheke vor Ort.  Was nicht auf Lager ist, können die Damen und Herren in den weißen Kitteln in der Regel innerhalb weniger Stunden auftreiben. Außerhalb der normalen Öffnungszeiten hat außerdem immer eine Notdienst-Apotheke geöffnet. Doch das ist nicht der einzige Service, den Apotheken vor Ort bieten: Sie messen Blutdruck, Gewicht und Cholesterinwerte, können viele Blutwerte bestimmen, verleihen Babywaagen, Milchpumpen oder Inhalationsgeräte, mixen individuelle Rezepturen an oder überprüfen und ergänzen die Zusammenstellung deiner Arzneimittel sowie deine Hausapotheke, damit Du für alle Situationen gewappnet bist.

Foto: Joshua Coleman on Unsplash

Chance, Fragen zu stellen

Die persönliche Beratung ist ein weiterer Pluspunkt. Die gibt es zwar auch bei Online-Apotheken – das persönliche Gespräch vor Ort ist jedoch schwierig zu ersetzen. Ob es um die Aufklärung zu Wechsel- und Nebenwirkungen deiner Medikamente geht oder du Fragen zu den Infos auf der Packungsbeilage hast – in der Apotheke bekommst du unkomplizierte Hilfe von Fachleuten. Im Zweifelsfall können sie auch Rücksprache mit deinem Arzt oder deiner Ärztin halten, wenn es Fragen zu deinem Rezept gibt. Darüber hinaus gibt es in der Apotheke auf Wunsch Tipps zur Einnahme und Therapie und zu Deiner Ernährung oder Deiner Gesundheit generell.

In der aktuellen Corona-Krise kommt den Apotheken neben ihren anderen wichtigen Funktionen noch eine besondere Bedeutung zu: Wer schon einmal eine FFP2-Maske über das Internet gekauft hat, kennt sicherlich das Gefühl von Unsicherheit, ob die online erstandene Maske auch wirklich schützt oder den Standards entspricht. Gut, wenn man in so einer Situation auf die Qualität aus der Apotheke vor Ort vertrauen kann. Zudem leisten Apothekerinnen und Apotheker derzeit noch mehr Beratungsarbeit als sonst, weil die Unsicherheit in Bezug auf die Viruserkrankung nach wie vor groß ist.

 

Fakten:

  • 19.075 öffentliche Apotheken versorgen die Menschen in Deutschland mit Arzneimitteln.
  • 1 Mrd. Patientenkontakte pro Jahr haben öffentliche Apotheken.
  • 3,3 Mio. Patienten werden täglich versorgt in öffentlichen Apotheken.
  • 300.000 Botendienste werden täglich durchgeführt.
  • 6 Mio. industriell hergestellte Arzneimittel werden jährlich von Apothekern geprüft.
  • 88 % der Patienten, die regelmäßig drei oder mehr Arzneimittel einnehmen, haben eine Stammapotheke.
  • 460.000 Nacht- und Notdienste haben die Apotheken in Deutschland im Jahr 2019 durchgeführt.
  • Dafür waren im Schnitt pro Dienst 1.300 Apotheken geöffnet.
  • Pro Nacht- und Notdienst wurden 20.000 Patienten versorgt. 

(Quelle: ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.)

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