AllgemeinLifestyleMt

Grillpartys im Freien: Ein Lebensgefühl

Grillpartys im Freien starten in aller Regel im Mai. Die Saison hält einiges bereit und wohl noch nie waren Technik und Rezepte am Rost so vielseitig wie in diesem Jahr. Woran liegt das? Wir haben uns dazu unsere Gedanken gemacht.

Foto: Pixabay

Grillen ist im Mai eine angesagte Sache. Abends gibt es inzwischen schon recht warme Temperaturen und so manche Party auf Balkon oder Terrasse kann steigen. Ob mit Strom, Gas oder Holzkohle: Der Duft von frisch gegrillter Bratwurst, gegrilltem Schaschlik, Steak, Cevapcici und Co. zieht durch die Nachbarschaft. Am Rost herrscht beste Stimmung und wir entdecken ein ganz anderes Lebensgefühl. Der Grill steht symbolisch für den Sommer – und das, obwohl es rein theoretisch nicht von der Jahreszeit abhängt, ob wir ihn nutzen.

Trotzdem: Mit den ersten warmen Tagen im Jahr steigt automatisch die Lust darauf, abends oder auch schon mittags ein wenig zu grillen.

Wer bereits im April am Grill gestanden hat, dürfte es noch mit Jacke und Pulli getan haben. Bestimmt habt auch Ihr schon die 2022er-Saison eingeläutet, denn der März hatte mit seiner mehrwöchigen Schönwetterperiode die besten Voraussetzungen geschaffen. Aber für Grillabende mit lauen abendlichen Temperaturen war es dennoch etwas zu frisch. Jetzt ist das anders. Wir grillen und essen draußen.

Kreativität hat zugelegt

So richtig los geht es erst im Mai. Dann aber nimmt die Zahl der „Griller“ rapide zu. Denn in Deutschland ist Grillen schon seit vielen Jahrzehnten beliebt. Statistisch gesehen greift hierzulande jeder in den Monaten Mai bis September etwa anderthalb Mal pro Woche zu Bratwurst, Schaschlik und Co. Und es nimmt weiter zu. Durch die Pandemie haben die Menschen noch mehr die Vorzüge entdeckt und so mancher hat sich obendrein auch einen hochwertigen Grill für den Garten zugelegt. Technisch hat die Branche nicht erst zuletzt mit immer neuen Varianten kräftig an den Angeboten geschraubt und so mancher hat sogar in regelreche Außenküchen investiert. Die will man natürlich nutzen und sie gerne auch Freunden oder Verwandten präsentieren. Beste Voraussetzungen für Partys.

photo by Evan Wise on Unsplash

Doch es ist nicht allein die Pandemie, die den Grillboom auslöste. Schon viele Jahre ist im Handel spürbar, dass die Lust auf den Rost deutlich im Aufwind ist. Experten führen diese Entwicklung unter anderem darauf zurück, dass das Grillen für Gemütlichkeit und Naturverbundenheit steht. In Zeiten zunehmender Hektik und Alltagsbelastung lechzen die Menschen exakt nach dieser Atmosphäre. Jedes Schnitzel, jede Bratwurst, jedes Steak könnte auch in der Küche zubereitet werden. Aber das hat nicht die Atmosphäre. Grillen ist Geselligkeit, Unterhaltung, Entertainment und vieles mehr.

Ein Grillabend hat eine mehr oder weniger intensive Vorbereitung. Dass man Kohle oder Briketts besorgen sollte, ist eigentlich logisch – außer, man grillt mit Strom oder Gas. Anzünder gehört natürlich auch dazu, der vor dem Entzünden in einer mäßigen Dosis über die Kohle gegossen wird. Achtung: Niemals den Anzünder auf die Glut gießen! Man zündet an – und lässt den Dingen seinen Lauf. Etwa nach 30 Minuten ist die Kohle weiß gefärbt. Dann ist der Grill bereit – und erst dann sollten Fisch, Fleisch oder Geflügel auf den zuvor gereinigten Rost gelegt werden. Was die Rezepte betrifft, herrscht inzwischen deutlich mehr Vielfalt als noch in den 1960er- oder 1970er-Jahren. Beherrschte einst allein die Bratwurst die Grillpartys, sind die damaligen Nebendarsteller wie Schaschlik oder Fischfilet längst in wichtigere Rollen geschlüpft. Vielfalt herrscht am Rost und sogar der Spargel hat es dorthin geschafft. Generell ist die Kreativität größer geworden. Grilltaschen in zig Varianten, Marinaden oder auch Veganes brutzelt munter vor sich hin – und es darf mit Spannung auf die 2022er-Saison geblickt werden, was sie an Neuerungen und Ideen bringt. Schwer in Mode sind momentan beispielsweise Scampis. Auch die berühmte Folienkartoffel feiert zurzeit wieder sehr große Erfolge.

Auch mal was ausprobieren

Eine weitere Statistik belegt, dass mehr Männer als Frauen vor dem Grill stehen. Warum das so ist, weiß eigentlich keiner. Oder doch? Wissenschaftliche Theorien gibt es darüber tatsächlich und die haben einen Ansatz. Denn die meisten Männer haben schon als Kinder gerne mit Feuer gespielt. Das offene Licht löst eine Faszination aus, die angeboren scheint. Was das Können am Rost betrifft, spielt das Geschlecht selbstverständlich keine Rolle. Das gilt auch für die vielen Ideen. Und so individuell die Geschmäcker, so vielseitig sind die Möglichkeiten, am Grill zu „zaubern“. Die klassische Bratwurst ist immer noch zeitlos schön. Schaschlik, Cevapcici oder Steckfisch zählen ebenfalls zu den Rennern. Aber es gibt auch eher ausgefallene Ideen für einen kulinarisch hochwertigen Grillabend. Gegrillte Kartoffeln erfreuen sich beispielsweise großer Beliebtheit. Sogar die eher schräge Verbindung „Grill und Banane“ stellt sich Mitte April im Selbstversuch als Delikatesse heraus. 2022 ist einiges drin. Auch am Rost und wenn Ihr mögt, probiert doch ruhig einmal neue Varianten aus. Hättet Ihr ein paar Rezeptideen, die bislang noch irgendwo im Verborgenen schlummern? Schreibt sie uns. Wir sind gespannt. Und jetzt wünschen wir Euch allen einen wunderschönen Grillsommer!