Gedanken zur Jahreszeit

Von Carsten Korfesmeyer

Im zwölften Monat eines Jahres geht es besinnlich zu. Wir erleben die stillste Zeit im Jahr, die Natur macht Pause und die Nächte sind lang. Das Weihnachtsfest steht vor der Tür und wenige Tage später ist 2022 ein Fall für die Geschichtsbücher. Wie wird es in Erinnerung bleiben?

Angesichts der anhaltenden Krisen dürften wir es eher mit mulmigen Gefühlen verbinden. Sorgen, Ängste und Unsicherheit prägten die vergangenen Monate und momentan sieht es nicht so aus, dass sich daran kurzfristig etwas ändert. Trotzdem sollten und dürfen wir nicht aufhören, daran zu glauben. Das ist wichtig, denn Menschen brauchen positive Perspektiven und Zuversicht. Alles andere macht nur Frust.

Eigene Höhen und Tiefen

Bestimmt hatte jeder von uns in diesem Jahr seine ganz eigenen Höhen und Tiefen. So ist das Leben. Es gibt tolle und doofe Momente, Überraschungen oder menschliche Enttäuschungen. Um Weihnachten weicht die Hektik des Alltags und man hat Gelegenheit, das Erlebte zu reflektieren. Oft ist es dann so, dass wir manches etwas gelassener sehen – und auch bereit sind, vieles mit Abstand neu zu betrachten. Das Leben unserer hemdsärmeligen Welt wird aus der Distanz anders bewertet. Werte wie Nachsichtigkeit, Hilfsbereitschaft, Verzeihen oder die Pflege von Freundschaften gewinnen an Bedeutung. Weihnachten heißt auch, mal wieder richtig Mensch zu sein.

Deshalb ist diese Zeit so wichtig. Die Adventszeit, die Festtage oder auch die Phase zwischen den Jahren holen uns auf den Boden der Tatsachen zurück. Nicht Gewinnstreben oder das knallharte Basteln an der Karriere sind das, was im Leben so wirklich zählt, sondern die Gesundheit, Familie und Freunde. Daraus schöpfen wir unsere Kraft und unsere Zuversicht. Wir haben die Chance, uns das bewusst zu machen und es im besten Fall mit ins nächste Jahr zu tragen. Und vielleicht bewertet Ihr so manches Ereignis aus 2022 mit dem Abstand der Zeit ein wenig anders? Man muss auch mal verzeihen können.

Gelassenheit bei den guten Vorsätzen

Und dann ist da noch die Sache mit den guten Vorsätzen. Letztlich sind diese auch die Sehnsüchte nach einem besseren Leben. Aus dem Wissen heraus, dass uns manches nicht gut tut, wollen wir das eigene Verhalten „auf links“ ziehen. Dass wir uns dabei schnell überfordern, merken wir rasch. Rein statistisch sind 80 Prozent der guten Vorsätze spätestens am 3. Januar wieder gebrochen. Was sagt uns das? Auf jeden Fall ist das nicht unbedingt ein Drama. Denn letztlich sind wir, wie wir nun einmal sind. Fehlbar. Und das ist nur menschlich. Achtet deshalb drauf, Euch mit Euren guten Vorsätzen nicht zu überfordern. Trinkt einfach mal ein Bier weniger oder raucht nicht mehr so viel. Oder geht abends nach der Arbeit öfter mal eine kleine Runde laufen. So was reicht schon häufig aus, damit es einem einfach besser geht.

Auf jeden Fall ist es gut, sich immer erreichbare Ziele zu stecken. Das kann der nächste Urlaub sein, die Teilnahme an einem Zeichenkurs oder ein Weiterbildungsseminar. Sowas macht erfahrungsgemäß glücklich, zuversichtlich und sorgt für innere Ausgeglichenheit. Probiert es doch einfach mal aus?

Das Team von News – Das Magazin wünscht Euch eine besinnliche Adventszeit, erholsame Feiertage und einen guten Rutsch in das neue Jahr. Auch 2023 sind wir selbstverständlich am Puls der Zeit. Darauf freuen wir uns! Wir lesen und wir sehen uns! Euch eine schöne Zeit!