Farben wecken Emotionen und können unsere Stimmung spürbar beeinflussen. Bei der Gestaltung Eurer Wohnräume lohnt es, wenn Ihr über die mögliche Wirkung von Türkis oder Grau Bescheid wisst.
Wir kennen das aus Arztpraxen. Der Doktor trägt oft Weiß und in den Räumen überwiegt meist der helle Farbton. Wieso macht man das? Dahinter steckt Psychologie, denn mit Weiß oder generell helleren Farben verbinden wir Reinheit – also genau das, was wir im Falle einer medizinischen Behandlung wünschen. Bei Rot oder Orange spüren wir hingegen Lebensfreude und Aufgeschlossenheit. Beide sind daher gern die Farben von Wohnzimmer oder Essbereich. Und fürs Schlafzimmer sollte es naturgemäß eher ein entspannter Ton sein. Blau wäre das Richtige. Denn diese Farbe steht für Himmel und Meer und somit für Ruhe, Vertrauen, aber auch Sehnsucht. Sanftes Blau kann übrigens bei Schlafstörungen helfen, sagt die Fachwelt.
Was steckt alles hinter Blau?
Blau kann sogar noch mehr – beispielsweise Sprachfähigkeiten und klares Denken fördern. Kleine Räume wirken durch einen blauen Anstrich auch größer. Blau war wahrscheinlich deshalb lange Zeit eine der großen Wohnfarben, bis man sich diese Farbe wohl übergesehen hat. Überhaupt braucht man generell ab und zu einen neuen Anstrich. Womöglich könnte er cremefarben sein. Ist das womöglich der Trend für 2023? Möglich wäre es, denn Cremefarben wirken weniger kühl, dafür heimeliger und wärmer, ohne die positiven Aspekte des eher kühlen Weiß dabei völlig vermissen zu lassen. Ein weiterer Grund für die Beliebtheit liegt wohl in der Kombinierbarkeit begründet: Alle anderen Farben harmonieren damit weitgehend – egal ob Möbel oder Vorhänge. Cremefarben neutralisieren, hellen auf und beleben.
Mode kommt, Effekte bleiben. Und grundsätzlich ist es natürlich immer auch eine Frage des eigenen Geschmacks, welche Farben Ihr für Eure Räumlichkeiten verwendet. Die alte Regel, dass dunkle Farben an den Wänden die Zimmer eher kleiner wirken lassen, ist dabei sicher nicht von der Hand zu weisen – ebenso wie die Tatsache, dass helle Räume freundlicher wirken. Doch andererseits lassen gerade dunkel gestrichene Wände Räume edler wirken, besonders wenn sie mit Kontrastfarben abgesetzt wurden. Im Hinterkopf sollte man bei einer Renovierung aber immer behalten, dass eine Farbe, die im Herbst und Winter heimelig und wohlig wirken kann, im Frühling und Sommer schnell bedrückende Wirkung erzielt.
Weniger ist oft mehr
Generell gilt: Weniger ist mehr. Eine Wand in einer kräftigen Farbe wirkt umso mehr, wenn die übrigen Wände hell gestaltet sind. Doch Vorsicht ist geboten, wenn helle Farben miteinander kombiniert werden: Während ein strahlendes Weiß in Kombination mit dunklen Farben beide Töne wirken lässt, wirken Kombinationen aus Warm- und Kaltweiß einfach nur unentschlossen, weil sie sich gegenseitig nicht zur Geltung kommen lassen. Und man sollte auch etwas bedenken, das im ersten Moment nicht unbedingt ins Auge springt.
Wer einen Holzboden hat, kann mit kühlen Farben zum Beispiel spannende Akzente setzen: Die Wärme des Naturmaterials verleiht dem Raum dann die nötige Heimeligkeit, die Wandfarbe Eleganz. Auch dunkle Akzente sehen bei Holzböden oft toll aus. Geflieste Böden wirken aufgrund der glatten Oberfläche oft kühl – anders sieht das natürlich bei Terrakottafliesen aus. Sicher ist aber: Wird zu hellen Fliesen die Wand kaltweiß gestrichen, wird es schwer, Gemütlichkeit in den Raum zu bekommen. Ihr seht: Da ist so einiges Potenzial drin.
Völlig unterschätzt: Grau.
Das Wort Grau wird oft als Synonym für Langeweile benutzt – die Farbe selbst ist jedoch alles andere als langweilig. Graue Kleidung wirkt zurückhaltend-edel und auch an der Wand kann das funktionieren. Dennoch sollten Räume nicht komplett in Grau gehalten sein. Denn das wirkt trist und kühl. In der Verbindung mit einem weißen oder pastellfarbenen Rahmen kann aus einem kühlen jedoch auch ein wohnliches Grau werden. Kühl, aber auch frisch, kommt die Farbe Türkis daher. Auf größeren Flächen ist die Farbe seltener anzutreffen, wohl auch, weil sie mit vielen anderen Farben schlecht zu kombinieren ist. Türkisfarbene Räume wirken kühl, aber persönlich. Die Farbe sieht gemeinsam mit weißen Möbeln frisch und elegant aus. Und die Farben zwischen Dunkelblau und Violett sind nahezu mystische. Sie wirken beruhigend, aber auch geheimnisvoll. In Wohnräumen wirken diese Farben beruhigend. Als relativ dunkle Farben sollten sie aber eher sparsam eingesetzt werden. Außerdem wird den Farben beispielsweise nachgesagt, den Appetit zu bremsen: Genussmenschen sollten sie im Esszimmer also eher nicht einsetzen.
Was sind Eure Erfahrungen?
Farben spielen bei der Wohneinrichtung eine wichtige Rolle. Sie wirken auf uns und sicherlich entscheiden sie auch über Stimmungen. Womöglich aber ist alles eine Typfrage und news – Das Magazin würde interessieren, welche Farben für Euch am besten in die Küche, ins Wohnzimmer oder ins Schlafzimmer passen. Womöglich habt Ihr auch eine Lieblingsfarbe fürs Büro oder den Hauswirtschaftsraum?
Schreibt uns gerne dazu unter redaktion@news-dasmagazin.de