Weil es draußen zurzeit früh dunkel ist, haben es Einbrecher leichter als im Sommer. Doch mit ein paar Tricks lässt sich ihnen das üble Handwerk legen. Und dieser Schutz muss nicht einmal viel kosten.

Die Holzlatte steht innen unter dem Türgriff. Wer von außen drückt, bekommt keinen Zutritt ins Zimmer. Eine einfache und preiswerte Maßnahme ist das, um unerwünschten Personen das Betreten von Räumen oder Häusern zu vermasseln. Sicherlich schreckt das keinen professionellen Verbrecher komplett ab, doch es macht den Einstieg schwerer. Er steht vor einer Hürde, die überwunden werden muss. Er merkt außerdem, dass sich sein Opfer auf ihn vorbereitet hat und ihm etwas entgegensetzt. Psychologisch hat so was eine enorme Wirkung.

Widerstand kann Einbrecher abschrecken

Mancher Einbrecher rückt ab, wenn er auf eine solche Hürde stößt. Und so manches Opfer fühlt sich gar nicht mehr so wehrlos, wenn es sich dem Bösewicht mit gewissen Mittel entgegenstellt. Das Gefühl, nicht tatenlos gewesen zu sein, erleichtert den potenziellen Opfern von Einbrüchen oft die Verarbeitung des Geschehenen. Denn man darf es nicht unterschätzen: das Gefühl, dass jemand unerlaubt in die eigene Privatsphäre eingedrungen ist, wirkt nicht selten traumatisch. Dann sollten Opfer sich unbedingt Hilfe holen. Die gibt es unter anderem beim Weißen Ring, der sich seit Jahrzehnten mit dem Opferschutz beschäftigt und Betroffenen in ihrer Krisensituation zur Seite steht.

Immer die Polizei rufen

Das Gefühl, sich „gewehrt zu haben“, ist nicht zu unterschätzen. Das bedeutet jedoch ausdrücklich nicht, sich Verbrechern körperlich in den Weg zu stellen. Niemand sollte den Helden spielen und immer den Kontakt zur Polizei suchen. Die wissen, was in solchen Fällen zu tun ist. Also: Solltet Ihr merken, dass Einbrecher im Haus sind oder gerade davorstehen, greift zum Handy und wählt den Notruf 110.

Digitales öffnet viele Schutzvarianten

Grundsätzlich gilt: Je umfassender der Schutz vor Einbrechern ist, desto größer die Abschreckungswirkung. Alarmanlagen sind in der Hinsicht sehr geeignet und die technischen Möglichkeiten werden dank der Digitalisierung immer ausgeklügelter und ausgefeilter. Im Zuge des „Smarthome“ lassen sich Innenräume und Außenanlagen bequem per App überwachen. Hauseigentümer können beispielsweise unterschiedliche Sicherheitspakete bei den Dienstleistern in der Sicherheitsbranche dazu buchen – unter anderem Magnetkontakte für Türen und Fenster. Außerdem lassen sich Notrufe beim Auslösen des Alarms automatisch zur Polizei durchstellen. Es gibt individuelle Lösungen und wer sich eine Alarmanlage zulegen möchte, kann sich von den Fachleuten eine auf das eigene Objekt zugeschnittene Variante zusammenstellen lassen. Fachkundige Tipps und Beratungen gibt es auch von der Polizei. Experten kommen auf Wunsch gerne auch zu Euch nach Hause, um etwaige Schwachstellen aufzudecken und Euch Lösungen anzubieten. Natürlich kostenfrei.

Je mehr Hürden, desto besser

Diese Schwachstellen zu entdecken, ist sehr wichtig, denn Einbrecher suchen sich naturgemäß die Möglichkeiten aus, recht mühelos ins Gebäude zu gelangen. Für Laien sind diese Schwachstellen häufig gar nicht erkennbar. Das einfach verglaste Fenster im Keller ist darunter der Klassiker. Aber auch der ungesicherte Schacht zählt dazu und oft sind es die Dachluken, die unbedacht geöffnet sind. Gitter, Schlösser oder Alarmkontakte machen den Einstieg schwer. Der Einbrecher muss sich dabei immer wieder überwinden. Ratsam ist beispielsweise auch, deshalb weitere Hürden zu schaffen. Unter anderem könnten Zwischentüren im Haus ebenfalls geschlossen werden. Auf diese Weise haben es die Bösewichter mit immer mehr Hindernissen zu tun.

Möglichst keine Neugier wecken

Grundsätzlich ist niemand zu 100 Prozent vor Einbrechern sicher. Sie sind auch nicht nur in der Dunkelheit unterwegs, sondern steigen auch bei hellem Tageslicht in die Häuser ein. Die Dreistheit der Verbrecher ist oft unverschämt hoch und auch den perfekten Schutz gibt es nicht. Während die Polizei mit Präventionstipps und der Fachhandel mit seinen Sicherheitspaketen rein technisch dafür sorgt, dass Ihr vor Einbrechern möglichst sicher seid, könnt Ihr aber auch mit Eurem Verhalten etwas dafür tun, dass Ihr nicht ins Visier der Bösewichte kommt. Vermeidet es unbedingt, öffentlich über Geldbestände oder wertvolle Gegenstände zu sprechen, die Ihr bei Euch zu Hause habt. So was spricht sich herum und man ahnt oft gar nicht, wer dann alles davon Wind bekommt. Redet also besser nicht über die wertvolle Münzsammlung in Eurem Tresor oder über die teure Sammlung von alten Briefmarken. Dadurch weckt Ihr nur die Neugier bei möglichen Einbrechern. Zurückhaltung ist manchmal der bessere Ratgeber.