Für manche ist es schlicht der Raum, den sie vor dem Zubettgehen als Letztes aufsuchen und der erste, den sie nach dem Aufstehen betreten, für andere der persönliche Wellness-Tempel.

Das Badezimmer ist einer der Räume, die in keiner Wohnung fehlen dürfen. Doch viele Bäder sind in die Jahre gekommen oder schlicht lieblos geplant worden. Was aber in einem modernen Bad alles möglich ist, lässt sich am 17. September gut herausfinden – denn dann findet der jährliche Tag des Bades statt, an dem auch heimische Badstudios einladen, sich zu informieren und inspirieren zu lassen.

Aber natürlich ist ein Badezimmer nicht wie ein anderes. Ob schlicht und elegant, zweckmäßig oder funktional, ein Badezimmer sollte auf seine Nutzerinnen und Nutzer zugeschnitten sein. Das moderne Bad zeichnet sich derzeit durch großformatige Fliesen in eher schlichten Farben aus, farblich abgesetzte Flächen sorgen für Kontrast. Bei der Badplanung nicht vergessen werden sollte aber, dass auch ein Badezimmer aktuellen Trends unterliegt – wer zu sehr darauf einsteigt, steht in einigen Jahren mit einem Bad da, das eben damals schick war, irgendwann aber nur unmodern wirkt, bis es dann zehn Jahre später vielleicht wieder retro ist. Ein weniger langfristiger Weg, Akzente zu setzen, sind Badezimmermöbel.

Planung und die persönlichen Ansprüche

Bei der Planung kommt es natürlich auch auf die Nutzer und ihre Bedürfnisse an. Wenn morgens und abends Eltern und Kinder durch dasselbe Bad-Nadel­öhr müssen, gilt es, möglichst viele Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen. Der vielleicht wichtigste Tipp: Ein Doppelwaschbecken beschleunigt die Angelegenheit ungemein. Wer kleinere Kinder hat, ist für eine Badewanne dankbar, ist der Nachwuchs schon älter, reicht eine Dusche. Viele verschiedene Accessoires machen das Leben einfacher, dazu gehört ein Hocker, um auch den Kindern die Möglichkeit zu geben, Waschbecken und Spiegel zu erreichen. Wer sich schon mal mit Kindern das Bad geteilt hat, weiß: Robuste Materialien sind immer besser als schicke. Stauraum einzuplanen, macht in einem Familienbadezimmer ebenfalls immer Sinn: Am besten hat jedes Familienmitglied sein eigenes Fach.

Bei kleinen Badezimmern ist die Planung das A und O, denn auch ein kleiner Raum kann eine Wohlfühloase sein. Eine Dusche in der Ecke kann viel Platz sparen. Wer auf eine Badewanne nicht verzichten kann, sollte sich für ein raumsparendes oder Eckmodell entscheiden. Wenn es möglich ist, sollte auf eine Duschwanne verzichtet werden: Eine ebenerdige Dusche, kombiniert mit einer Glas-Duschtür lässt einen Raum deutlich größer erscheinen.

Fotos: Ryan Christodoulou/R-Architecture-P on Unsplash

Kompletter Umbau nicht immer nötig

Wer mehr auf Wellness setzt und für wen ein Bad mehr ist als duschen, waschen, Toilette benutzen kann sich dagegen stattdessen für Erholung und Entspannung entscheiden: Neben einer bequemen Badewanne kann ein Badezimmer zum Wellness-Tempel in den eigenen vier Wänden werden. Ein Dampfbad, eine Infrarotkabine, eine kleine Sauna oder ein Whirlpool – der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt, vorausgesetzt, es gibt genug Platz und das Portmonee spielt auch mit.

Nicht immer muss aber ein kompletter Umbau nötig sein: Ein paar neue Möbel, ein paar Ausbesserungen, frische Farbe, neue Lampen und neue Textilien – mit ein paar Akzenten kann auch ein altes Badezimmer gleich viel frischer und moderner wirken. Wer zum Beispiel in einer Mietwohnung wohnt und einen sperrigen Vermieter hat, hat oft nicht viel mehr Möglichkeiten. Immerhin ist alles, was nicht niet- und nagelfest ist, relativ leicht zu tauschen. Ein flauschiger Badezimmerteppich oder Fußmatten, passend zu den Handtüchern, bringen entweder Farbe, Kontraste oder Ruhe ins Bad. Neue Seifenschalen oder -spender, Körbe oder Kisten für Kosmetikartikel oder Toilettenrollen oder neue Klebehaken können Akzente setzen. Ein neuer Spiegel, indirekte und direkte Beleuchtung können ein ganz neues Raumgefühl erzeugen. Tapeten oder Farbe an Wänden ohne Fliesen verändern den Raum ebenfalls deutlich. Zu guter Letzt kann ein neuer Toilettensitz und – wenn vorhanden – ein neuer Duschvorhang Wunder wirken.

Kleines kann Großes bewirken

Wer etwas mehr handwerkliches Geschick mitbringt, kann mit relativ wenigen Mitteln große Veränderungen schaffen, ohne die Substanz verändern zu müssen. Ein neuer Wasserhahn, ein neues Waschbecken oder eine neue Toilette kann den Look eines Badezimmers komplett verändern. Wichtig: Wer so etwas in einer Mitwohnung vorhat, sollte unbedingt vorab das Einverständnis des Vermieters einholen.

Anschlüsse von Waschbecken, Wasserhähnen und Toiletten sind in Deutschland standardisiert. Wer also einen Wasserhahn austauscht, kann davon ausgehen, dass der sowohl an einem älteren Waschbecken passt als auch an einem neuen. Bei Standardmaßen ist es sogar wahrscheinlich, dass die Befestigungsschrauben passen. Anders sieht das bei überbreiten oder besonders schmalen Waschbecken aus.

Erlaubt ist, was gefällt: Waschbecken und Toiletten gibt es in eckigen, runden und ovalen Formen. Immer sollte bei der Gelegenheit auch das Abflussrohr, der Siphon, gewechselt werden. Er ist ein Verschleißteil: Kalk, Haare und Seifenreste setzen sich zu und können mit der Zeit zu Rost führen. Da es die Abflüsse in vielen verschiedenen Formen gibt, macht es Sinn, das alte Modell mit in den Baumarkt oder Fachhandel zu nehmen.

Wird ein Wasserhahn getauscht, sollte der neue zum Waschbecken passen: Ist er zu groß oder zu hoch, kann das dazu führen, dass mehr Wasser als gewöhnlich spritzt oder danebengeht. Besonders angesagt sind derzeit schwarze Armaturen. Die sehen im neuen Zustand zwar super aus, wer in Minden wohnt, sollte allerdings das kalkhaltige Wasser bedenken – und den erhöhten Putzaufwand.

Wer die geblümten oder gemusterten Fliesen nicht mehr mag, muss nicht unbedingt neu fliesen (lassen): Fliesenlack sorgt für einen frischen Look und ist leicht zu verarbeiten. Auch spezielle Wandpanele können für einen völlig neuen Look sorgen.