58 | news Oktober 2019 | Kultur
Yoga-Einstieg
erleichtern
Körperliche und seelische Ausgeglichenheit,
wer wünscht sich das nicht?
Klassisches Yoga ist für die norwegische
Autorin dieses Titels seit zwanzig
Jahren ideal, um dieses Ziel zu
erreichen. Weil es den ganzen Menschen
umfasst, und Körper und Geist
dabei durch Übungen, Atemtechniken,
mentales Training, Achtsamkeit,
Entspannung und Meditation trainiert
werden. Sie ist überzeugt davon, dass
Yoga für jedes Alter geeignet ist und
problemlos in den Alltag integriert
werden kann. Weil es an jedem beliebigen
Ort und zu jeder Zeit betrieben
werden kann und dabei schon ein
kleiner Aufwand Wirkung zeigt. Um
den Einstieg zu erleichtern, beginnt
sie mit einem kurzen Yoga-Programm,
aus dem sich Anfänger die eine oder
andere Übung heraussuchen können,
um zu schauen, was ihnen Spaß
macht und guttut. Vorab finden sich
kurze allgemeine Tipps zu Kleidung,
Unterlage, Sitzstellung, Atemtechnik.
Dann folgen einfache Übungen, die
Schritt für Schritt erklärt und durch
detaillierte Fotos ergänzt werden.
Jede Übung beginnt und endet mit
Entspannung. Wer tiefer einsteigen
möchte, findet auch intensivere und
kompliziertere Übungen und spezielle
Übungen zu besonderen Problembereichen.
Ein großartiges Buch, um
endlich den Zugang zu Yoga, dessen
positive Wirkung eigentlich jedem
bekannt ist, zu finden. Auch wenn
man wenig Zeit hat. Cornelia Hoppe
„Für Yoga ist es nie zu spät“ von
Bente Helene Schei, O.W. Barth Verlag
München, 149 Seiten, 19,99 Euro
Vom Winde
verweht
Schon bei den ersten Fotos des Buches
ist mir klar: so stelle ich mir
meinen Traumgarten vor. Schmale
Natursteinwege mit Grün zwischen
den Fugen, üppiges Grün durch Büsche
und Bäume und eine ebenso
üppige Vielfalt an blühenden Stauden,
Gräsern und Farnen. Schön, ökologisch
und trotzdem zeitsparend.
Die Landschaftsarchitektin Simone
Kern erklärt, wie so ein Garten entstehen
kann: durch das Nutzen selbst
versamender Arten, sogenannter
„Garten-Vagabunden“. Ihr Vorteil:
Pflanzen, die sich selbst ihren Standort
suchen können, passen perfekt
dorthin, sind deshalb robust und
brauchen weniger Pflege. Gartenbesitzer
können so entschleunigen,
beobachten und abwarten, müssen
aber erkennen, wann dann doch mal
eingegriffen werden muss, um ein
Verwildern zu verhindern. Dazu gibt
sie eine Fülle von Tipps zur Pflanzenvermehrung,
Beetanlage und Pflege.
Sie stellt Gestaltungsideen für verschiedene
Standorte vor – sonnige
Sitzplätze, Staudenbeete, Steingärten
und schattige Ecken – und präsentiert
fünfzig Porträts von geeigneten
Pflanzen. Eine Fundgrube für alle,
die wenig Zeit für den Garten haben
und trotzdem keine Stein- oder Betonwüste
wollen. Im nächsten Urlaub
werde ich versuchen, die ersten Ideen
daraus umzusetzen.
Cornelia Hoppe
„Der antiautoritäre Garten“ von
Simone Kern, Franckh-Kosmos Verlag
Stuttgart, 127 Seiten, 19,99 Euro
Geheimnisvolle
Heimat
Autor Jens Steingässer ist mit dem
Paddeln aufgewachsen. Allein im
Boot unterwegs zu sein, hat für ihn
immer ein Gefühl von Freiheit bedeutet.
Bisher hat er immer in entfernten
Regionen nach Abenteuern
gesucht. Nun hat er sich entschieden,
direkt vor seiner Haustür im Odenwald
zu starten und „querflussein“
über die deutsch-deutsche Grenze
bis zu dem Ort im Thüringer Wald
zu reisen, an dem seine Großmutter
sich entschieden hat, um jeden Preis
frei zu sein, und wo er sich seiner
Familiengeschichte stellen will. Und
danach weiter bis zur Ostsee. Die
gesamte Strecke nur mit Paddelboot
und Faltrad, ohne Navi oder GPS,
ohne vorherige Etappenplanung und
größtenteils ganz allein. Er entscheidet
spontan, welchen Fluss er nimmt,
ob er paddelt oder lieber das Faltrad
nutzt. Abenteuer erlebt er eine Menge,
Strapazen, bei denen er teilweise
an seine Grenzen stößt auch, aber
von Anfang an auch wunderschöne
Landschaften fernab von allem, Begegnungen
mit wunderbaren, interessanten
Menschen und eine Flut
unterschiedlichster Eindrücke. So
erradelt und erpaddelt er sich Teile
der Saale, der Havel, der Elbe und der
Peene, aber auch so kleine Flüsse wie
die Modau, die Mümling oder die Tollense.
Ein sehr persönlicher, ehrlicher
und spannender Bericht über eine
ganz ungewöhnliche Reise.
Cornelia Hoppe
„Querflussein“ von Jens Steingässer,
DUMont Reiseverlag Ostfildern,
200 Seiten; 22,90 Euro
Psychoterror
auf Leuchtturm
Roter Sand
Eine Geburtstagsfeier mit der Familie
auf dem einsamen, nur per Boot
und schwer erreichbaren Leuchtturm
Roter Sand, das hatte sich Ihr Schwager
für Lisa Holtkamp ausgedacht.
Ein ganzes Wochenende wollen sie
zu viert dort verbringen. Doch Lisa,
die nach einem schlimmen Verkehrsunfall
und dem Tod ihres Mannes
lange Zeit in einer Klinik gegen ihre
Angstzustände ankämpfen musste,
wird erneut von Angst heimgesucht.
Immer wieder glaubt sie, eine dunkle,
unheimliche Gestalt zu sehen. Ihr
gewalttätiger Mann, der auf Rache
sinnt, fürchtet sie und fängt an, an ihrem
Verstand zu zweifeln. Unter dem
Druck der Abgeschiedenheit und der
Angst brechen alte Konflikte auf, die
abgrundtiefen Hass hervorbringen.
Ein vorzeitiges Fliehen aus dieser
Situation scheint unmöglich, Handys
sind verschwunden, das Festnetz
funktioniert nicht. Von der tödlichen
Gefahr in der sich seine große Liebe
befindet, der er vor 20 Jahren genau
auf diesem Leuchtturm zum ersten
Mal begegnet war, ahnt Kommissar
Anton Hayen von der Wasserschutzpolizei
nichts. Er hat ganz andere Sorgen:
in der Außenweser ist ein großes
Containerschiff mit zwei kleineren
Frachtschiffen kollidiert. Die Strecke
ist für mehrere Stunden komplett
blockiert. Und die Verhältnisse auf
dem Containerschiff Beluga sind ausgesprochen
mysteriös. Fesselnd und
faszinierend, dieser ungewöhnliche
Küstenkrimi. Er lässt auf Fortsetzung
hoffen. Cornelia Hoppe
„Blutroter Sand“ von Tanja Litschel,
Emons Verlag Köln, 336 Seiten,
12,30 Euro
Stadtbibliothek Minden
Diese Bücher können in der Stadtbibliothek Minden ausgeliehen werden.
Öffnungszeiten: Mo., Di., Do., Fr. 11 – 18 Uhr, Sa. 10 – 13 Uhr
www.stadtbibliothek.minden.de · Königswall 99 · 32423 Minden · Tel. 05 71/8 37 91-0