news Oktober 2019 | Kultur | 57
dabei wieder so ein geiles Ergebnis rauskommt.
Ich finde, wir haben das Album richtig gut produziert.
Es gab hier und da Rückschläge, beispielsweise
abstürzende Rechner. Als wir das Ergebnis
hörten, war es im Endeffekt all die Mühe wert. Es
war für uns ein guter Lernprozess. Wir haben so
manches vermieden, was bei heutigen Produktionen
gemacht wird. Darüber bin ich glücklich.
Was habt ihr bislang an Feedback erhalten?
Wladi: Bislang nur Positives. Ich hörte, dass manche
nichts mit den Balladen anfangen konnten.
Das finde ich in Ordnung. Ich bin einfach froh,
wenn wir gehört werden. Ich habe nichts Negatives
gehört, weiß allerdings auch nicht, ob Leute
das Negative vielleicht einfach nicht aussprechen.
Wir sind offen für Kritik.
Matze: Ein Kumpel fragte mich, ob wir die Songs
in der Reihenfolge aufgenommen haben, in der
sie auch auf dem Album erscheinen. Er hatte den
Eindruck, je weiter man sich durchhört, desto fertiger,
erwachsener und durchdachter klingt es.
Clemens: Das empfinde ich tatsächlich auch so.
Wladi: Die Songs entstanden komplett unterschiedlich.
Die ersten Stücke schrieb ich bereits
vor zehn Jahren.
Clemens: Am Anfang eines Albums will man normalerweise
überraschen oder irgendwas Ungewöhnliches
hinsetzen. Etwas, das nicht ins Konzept
passt. Am Ende ist man schon mehr „drin“.
Man wird in Bahnen gelenkt und dann wirkt es
auch anders auf den Hörer.
Wladi: Ich habe von den Alben unserer Lieblingsbands
gelernt. Spätestens der zweite Song muss
den Zuhörer packen.
Matze: Mit dem ersten werden alle abgeschreckt,
die sowieso nicht auf die Band stehen (lacht). Mit
dem zweiten wird der Rest mitgenommen.
Wladi: Du musst zudem die richtige Dynamik dazwischen
haben. Wenn du vier Rocksongs und
dann zwei, drei Balladen hintereinander packst,
macht das keinen Sinn. Unsere Live-Erfahrung
spielte bei der Reihenfolge der Songs eine wichtige
Rolle. Für mich muss ein Album wie ein perfektes
Livekonzert aufgebaut sein.
War es euch generell wichtig, eine CD zu veröffentlichen?
Matze: Auf jeden Fall.
Wladi: Ich höre selbst Musik ausschließlich auf
CDs und Platten. Neue Bands entdecke ich auf
YouTube.
Matze: Wir machen in erster Linie Musik für Leute,
die ganze Alben hören.
Clemens: Das ist ein entscheidender Punkt. Wenn
ich Musik konsumiere, höre ich ein Album von
vorne bis hinten durch. Ich käme niemals auf die
Idee, Lieder von verschiedenen Alben oder sogar
Bands durcheinander zu shuffeln.
Wladi: Ein Album ist ein Gesamtwerk und so wird
es von uns auch gesehen. Wenn ich mir die Mona
Lisa anschaue, gucke ich mir nicht ihre Hand an,
sondern das ganze Bild. Das Internetzeitalter hat
sehr viele Vorteile mitgebracht, aber einer der
Nachteile ist, dass das Album als physisches Medium
ein bisschen verloren gegangen ist. Musikfans
kaufen sich trotzdem weiterhin Alben, keine
Frage. Ich finde es im Übrigen idiotisch, wenn
Leute der Meinung sind, dass Alben aus YouTube
herausgenommen werden müssen. Musik sollte
für jeden zugänglich sein.
Matze: Unser Album findet man deswegen überall,
sogar auf Seiten, von denen ich noch nie etwas
gehört habe. Wir wollen möglichst viele Leute
erreichen.
Habt ihr schon was Neues in Arbeit?
Wladi: Circa ein halbes Album steht.
Matze: Doch unser Fokus liegt jetzt bei Konzerten
und darauf, möglichst viele CDs zu verkaufen. Unser
letztes Konzert ist fast zwei Jahre her.
Wladi: Liveauftritte sind die beste Werbung für
eine Band.
Matze: Und sie machen am meisten Spaß.
Wladi: Das Gefühl des Adrenalins auf der Bühne
ist episch.
Das Debütalbum
„Impromptu“ ist
auf allen gängigen
Portalen erhältlich.
https://imprompturock.
wordpress.com