Große Ungewissheit
HSG Porta Das zweite Jahr ist immer das schwierigste. Zwar ist die HSG Porta kein
Nobody mehr in der Verbandsliga, sondern nach dem vierten Platz der Vorsaison
ein arriviertes Team. Aber die Floskel vom zweiten Jahr trifft in jedem Fall auf Trainer
Daniel Franke zu. Der steht vor einer großen Herausforderung.
ANWURF
news September 2019 | Sport | 93
Von Christian Bendig
„Ich bin jetzt kein Nobody mehr“, weiß Trainer Daniel
Franke zu genau, dass ihm im vergangenen
Sommer einige nicht zutrauten, einen Verbandsligisten
erfolgreich zu trainieren. Genau das Gegenteil
war der Fall. Im Jahr des 125-jährigen Jubiläums
des SuS Veltheim führte er die HSG Porta auf den
vierten Tabellenplatz. So gut war diese noch nie.
Nach einem guten Saisonstart befand sich das
Team auf einer kleinen Euphoriewelle. Vieles
ging leicht von der Hand und vor allem in den
Heimspielen in der für Gegner ungemütlichen
Karl-Krüger-Halle begeisterte man mit kämpferischen
Leistungen das Publikum. „Da müssen wir
wieder hinkommen“, ist sich Franke sicher, dass
eine erfolgreiche Spielzeit insbesondere in den
Heimspielen gemacht wird. Doch es gibt auch
Zweifel – auch beim Trainer. Denn die Vorbereitung
lief alles andere als optimal. „Ich hatte über
den Sommer den Kader eigentlich nie komplett
geschlossen beim Training“, gibt Franke zu, deswegen
auch ein wenig unzufrieden mit seiner
Mannschaft zu sein. Doch die trotzte auch in der
abgelaufenen Spielzeit dem einen oder anderen
unglücklichen Umstand.
Und der Kader hat sich im Vergleich zur Vorsaison
wenig verändert. Aber mit Alexander Hahne
beendete der Abwehrchef seine Karriere und mit
Lennard Wilken-Johannes wechselte ein Keeper
mit gutem Verbandsliga-Niveau zurück zu seinem
Heimatverein nach Hahlen. Dafür gekommen ist
der zweitliga-erfahrene Peter Frochte und wird
mit Tristan Frerichs ein sehr gutes Torhüter-Duo
bilden. Auch die studienbedingte Handballpause
des gefährlichen Rückraumschützen Nicholas
Held kann aufgefangen werden. Denn insbesondere
im Schlussspurt der Saison 2018/19 spielte
sich Dennis Müller wieder ins Rampenlicht. „Insgesamt
denke ich, dass wir das Potenzial haben,
wieder im Mittelfeld zu landen“, betont Franke.
Dessen Priorität lautet aber aufgrund der Leistungsdichte
der Liga erst einmal, sich ein Polster
auf die Abstiegsränge zu verschaffen. Das soll mit
Unterstützung der Heimfans gelingen. „Die müssen
wir wieder mit couragierten Auftritten in eigener
Halle auf unsere Seite bekommen.“
Kader HSG Porta
Abgänge: Alexander Hahne (Karriereende),
Nicholas Held (Handballpause), Lennart
Wilken-Johannes (TSV Hahlen).
Zugänge: Kjell Watermann (TSV Hahlen), Peter
Frochte (Ahlener SG II).
Kader: Tristan Frerichs, Peter Frochte - Niels
Fuchs, Marten Kollmeier, Dennis Müller, Luca
Halstenberg, Jan-Christoph Hohlfeld, Florian
Göpfert, Tim Held, Niklas Delius, Yannick Naumann,
Kjell Watermann, Malte Tretzack.
Foto: privat