Trubel im Opernhaus
1. September, 19.30 Uhr, Theater Bielefeld
In der musikalisch rasanten Komödie Otello darf nicht platzen!
werden viele Klischees des Opernbetriebs liebevoll aufs Korn genommen.
Inhaltlich spielt das Stück in Cleveland im Herbst 1934.
Eigens wegen des langersehnten Auftritts des berühmten Startenors
Tito Merelli in der Provinz hat sich kein Geringerer als Präsident
Roosevelt angekündigt. Auf dem Programm: Otello von
Giuseppe Verdi. Und wenn schon mal ein Star wie Merelli nach
Cleveland kommt, dann will natürlich die eine oder andere Sängerin
aus dem Ensemble die Chance nutzen, sich dem Italiener persönlich
vorzustellen. Das trifft zumindest auf die Desdemona-Darstellerin
Diana Divane zu. Sie plant schon mal vorab, Merelli ihr
gesamtes Sopranrepertoire vorzusingen – wohlgemerkt nach der
Opernvorstellung in seinem Hotelzimmer. Das Dumme ist nur: Merelli
erscheint nicht. Zumindest nicht rechtzeitig zur Generalprobe,
und da kommen Direktor Saunders und Souffleur Max doch etwas
ins Schwitzen. Plan B: Max, der schon immer mal auf die Bühne
wollte, soll Otello singen. Was er nicht ahnt: Einmal in Kostüm und
Maske, muss er Merelli auch jenseits der Bühne spielen, Frauengeschichten
inklusive.
Auf www.theater-bielefeld.de gibt es weitere Informationen.
Karten sind ebenfalls auf der Homepage erhältlich.
Die Welt einmal
auf den Kopf gedreht
7. September, 20 Uhr, Altes Amtsgericht Petershagen
Erwin Grosche hat noch einmal die Glanzstücke und Lieblingsszenen aus über
vierzig Jahren Kabarettgeschichte ausgepackt. Das ist große Wortkunst und im
besten Sinne des Wortes Kindertheater für Erwachsene. „Manchmal staunt
man am Ende, warum diese ganz eigene Sicht der Dinge einem noch nicht
selbst eingefallen ist, findet auch noch die schrägste Perspektive ganz normal
und wundert sich über nichts mehr“, so die Veranstalter. Hier kann man
sie noch mal erleben: Die Omis mit den neuen Gummistiefeln, die rockenden
Nudeln, die NIVEA-Huldigungen, die Allwetterzoo-Münster- Geschichte. Das
Kleine wird bei ihm ganz groß. Und das Große klein. Auf diese Weise verteilt er die
Proportionen der Welt neu. Oft sind es Gegenstände des Alltags, die er heran zitiert,
um das Leben schöner zu machen.
Die Vorverkaufsstellen sind der Bücherwurm, das Mehdis Kulturzentrum
im Alten Amtsgericht Petershagen und der Ameise Kulturhügel.
Auf www.mehdis-kultur.de gibt es weitere Informationen.
42 | news September 2019 | Kultur
Kinderbuchklassiker mal anders
26. September, 19.30 Uhr, Theater Hameln
Zappelphilipp, Suppenkasper oder Hanns Guck-in-die-Luft, Paulinchen, Konrad
und Friederich, der böse Robert oder eben der struwwelige Peter – Wer kennt
sie nicht, die traurigen Helden aus Heinrich Hoffmanns gruseliger Bilderfibel
Der Struwwelpeter, die Mitte des 19. Jahrhunderts und weit darüber hinaus in
beinahe jedem Kinderzimmer ihr erzieherisches Unwesen trieben?
Die groteske Überzeichnung des Klassikers der deutschen Kinderbuchliteratur,
The Shockheaded Peter, führt weg von den Ungezogenheiten des 19. Jahrhunderts
hin zu einer Anarchie der Gegenwart: In die erweiterte Kampfzone der
Familie. The Tiger Lillies schrieben zu dem Text eine Musik zwischen Bänkelsang
und Zirkus. Mehrfach preisgekrönt, durchgeknallt und mitreißend kommt
das Stück in einer Inszenierung des Rheinischen Landestheaters aus Neuss auf
unsere Bühne.
Auf thea.hameln.de sind Karten erhältlich. Für Theatergänger, die das Junge
Abonnement des Theaters Hameln abgeschlossen haben, ist der Eintritt frei.