Links: Connor Meister in Aktion (Foto: Andreas Metz Fotografie);
rechts: Connor Meister mit Michael Wendler und Steven Murphy (rechts). Foto: Connor Meister
„ Köpper in die Menge“
Interview: Connor Meister verbreitet als Schlagersänger ansteckend
gute Laune. Sein Debütalbum „Authentisch“ ist seit April überall erhältlich.
Von Andrea Williams
Jung, knackig und gut frisiert: Connor Meister (33)
aus Bielefeld spielte rund zehn Jahre lang in einer
Top-40-Band, bis er als Pop-Schlagersänger
seine wahre Profession fand. news – Das Magazin
traf ihn mit seinem Geschäftspartner und Freund,
DJ Steven Murphy, einige Tage vor seinem großen
Auftritt bei „Schlager im Park“ in Löhne.
Wie bist du Schlagersänger geworden?
Connor: Schlager ist immer eine Musikrichtung
gewesen, wofür sich viele Menschen schämen.
Nach dem zweiten Bier auf dem Schützenfest
können sie allerdings die ganzen Schlagerhits
mitsingen und ordentlich zappeln. Irgendwann
musste auch ich mir eingestehen, dass ich Schlagermusik
sehr gerne höre. Als ich meinen ersten
Song „Amore Finito“ auf einem Oktoberfest sang,
kam er beim Publikum so gut an, dass mehrere
Bookings folgten. Ich entschied mich dazu, weiterzumachen
und ins Studio zu gehen. Seitdem
bin ich nicht mehr aufzuhalten
Wieso trägst du eine Perücke?
Connor: Ich möchte mein Privatleben und die
Menschen in meinem Umfeld schützen. Zudem
ist die Frise sehr markant und hat dadurch einen
unheimlichen Wiedererkennungswert.
Wirst du mittlerweile schon im Supermarkt erkannt?
Connor: Ohne Frise grundsätzlich nicht. Manchmal
setze ich mir privat die Frise auf und gehe
los. Dann kommt es schon vor, dass mich Leute
nach einem Foto oder einem Autogramm fragen.
Es gibt in der Popschlager-Branche keine weiteren
Künstler, die eine Frise tragen. Im Partyschlager
gibt‘s Mickie Krause, Jack Gelee und noch ein
paar andere.
34 | news September 2019 | Kultur
Bist du der bekannteste Schlagersänger der Region?
Connor: In Münster gibt es Mickie Krause. Anna
Maria Zimmermann stammt aus Gütersloh. Sonst
wüsste ich keinen, ohne jetzt arrogant klingen zu
wollen. Bei der größten Après-Ski-Party der Region,
im Lokschuppen Bielefeld, trete ich nun zum
dritten Mal in Folge auf. Zudem bin ich das zweite
Jahr in Folge Support Act bei Michael-Wendler
Konzerten. Das ist schon eine ganz andere
Hausnummer und hätte ich mir vor vier Jahren
nicht träumen lassen. Dadurch kriegen unheimlich
viele Leute was von mir mit. Wenn all die
Menschen deine Songs mitsingen können, ist das
ein Wahnsinnsgefühl. Inzwischen habe ich ein
Management an der Seite, das die Branche kennt.
Wir sind ein unheimlich tolles Team, das nicht auf
dieser typischen Management-Künstler-Ebene
arbeitet. Seit ein bisschen mehr als einem Jahr
bin ich hauptberuflich Musiker.
Du hast einen eigenen Fanclub. Was ist das Verrückteste,
das du von einem Fan geschenkt bekommen
hast? Werden dir BHs auf die Bühne
geworfen?
Connor: In der Tat bekam ich bei meinem zweiten
Auftritt einen G-String und den dazugehörigen
BH zugeschmissen. Generell erhalte ich viele Geschenke,
und eigentlich gibt es da nichts Verrücktes.
Die Leute lassen sich richtig schöne Sachen
einfallen. Ich bin jedem Fan dankbar dafür. Sie
geben mir ein Geschenk, weil sie mir was wiedergeben
wollen. Dabei geben sie mir ja schon genug,
indem sie meine Fans sind, meine Auftritte
besuchen, meine Musik kaufen und downloaden.
Das ist ja schon mehr als genug. Sie schicken mir
auch ihre Lebensgeschichten zu, wodurch echte
Songs entstehen. Daher heißt mein Album auch
„Authentisch“. Es geht darauf um Themen aus
dem wahren Leben.
Was macht für dich einen guten Schlagerhit aus?
Connor: Er muss einfach sein, verständlich, singbar,
mitsingbar und einprägsame Texte haben.
Ein schön durchgehender, reitender Rhythmus
gehört auch dazu.
Wer durfte dein Album zuerst durchhören, der
nicht an der Produktion beteiligt war?
Connor: Nach der Produktion habe ich sofort 3
1/2 Leuten die Songs vorgespielt: meinem Management,
Steven Murphy, meiner Frau und meiner
kleinsten Tochter. Ein Song des Albums wurde
für sie geschrieben: „Ich fange deine Träume ein.“
Wenn den Kleinen meine Musik gefällt, müssen
die Eltern sie ebenfalls anhören, bis sie einen
Foto: Connor Meister