Ran an
den Grill!
Wenn der Duft von Nachbars Grill
in deine Nase zieht, ist es schwer,
zu wiederstehen. Doch bevor Du
jetzt den eigenen Grill hervorreißt
und in Flammen aufgehen
lässt, lass Dir ein bisschen Zeit.
Denn mit der richtigen Technik
schmeckt das Grillgut gleich noch
mal so gut.
Lass den Sprit weg
Klar, das wissen alle, und so blöd ist ja auch keiner!
Benzin und Spiritus gehören genau sowenig
auf den Grill wie andere hochbrennbaren Flüssigkeiten.
Und weil das alle wissen, ist es um so
erstaunlicher, dass jedes Jahr genug Menschen
ihren Weg in die Notaufnahmen finden, weil sie
diese Regel nicht beherzigt haben. Aber auch
sonst gilt: Safety first: Das, was dein Grillgut auf
dem Rost so schöne Farbe gibt, macht das auch
bei dir: Metallteile am Grill sind generell mit Vorsicht
zu genießen. Und auch Fett, das in die Flammen
tropft, kann sich überraschend entzünden.
Also: Rübe weg vom Rost, Sandalen sind speziell
bei Holzkohlegrills gut geeignet, die Gäste mit der
ein oder anderen ungewollten „heißen“ Tanzeinlage
zu unterhalten. Und Grillhandschuhe sehen
vielleicht dämlich aus – schonen aber die Armbehaarung.
Im Zweifel mit dem Nachbarn
Zunächst einmal die Rechtslage: Wenn du deinen
eigenen Garten hast, darf du dich freuen. Halten
sich Lärm und Qualm im Rahmen, steht der Grillparty
54 | news August 2019 | Lifestyle
nichts im Wege. Steht in deiner Mietwohnung
nur ein Balkon zur Verfügung, lohnt es sich,
einen Blick in den Mietvertrag zu werfen: Ist das
Grillen auf dem Balkon nicht ausdrücklich verboten,
ist es Zeit, den Rost zu polieren. Dennoch
solltest du darauf achten, die Rauchentwicklung
möglichst gering zu halten und die Nachbarn
vorab zu informieren – nicht jeder schläft gerne
im Grilldunst seines Nachbarn. Wer vorher seine
Fenster schließen kann, ist sicher dankbar.
Ganz problemlos ist das Grillen auf dem Balkon
jedoch nicht: Streit um Qualm, Häufigkeit und
Lärm haben schon für unzählige Gerichtsprozesse
gesorgt. Generell gilt: Einmal im Monat Grillen
sollte drin sein, um die Rauchentwicklung zu
minimieren, empfehlen Richter immer wieder
Elektrogrills und den Einsatz von Aluschalen, um
qualmendes und brennendes Fett zu verhindern.
Wenn du Stress mit dem Nachbarn vermeiden
willst, lad ihn einfach ein.
Wenn es qualmt, läuft was verkehrt
Feuchte Kohle, zu viel Fett in der Flamme oder die
tote Ratte, die sich im Winter unter
den Kohlen versteckt hat – qualmt
es stark, lohnt sich die Suche nach
der Ursache. Denn der Qualm nervt
nicht nur deinen Nachbarn (siehe
oben), er nervt unter Umständen
auch deine Gesundheit. Entweder,
weil das Grillen mit feuchter Kohle
ziemlich lange dauert – und du
vor dem rohen Fleisch verhungerst.
Oder weil das Fett verbrennt – und
genau das gilt als krebserregend.
Kleiner Funfact: Verkohltes Fleisch
funktioniert nach Meinung einiger
Wissenschaftler wie Aktivkohle
– die wiederum die Aufnahme
krebserregender Stoffe verhindern
kann. Schmeckt aber trotzdem nicht gerade
lecker, oder?
Kohle, Gas oder Strom?
Achtung, jetzt wird es erst richtig heiß: Kaum
ein Thema ist mehr geeignet, für wilde Diskussionen.
Wenn deine Grillparty also mal nicht in
Gang kommt, ist der Satz „Ich kaufe mir übrigens
jetzt einen Elektrogrill“ also bestens geeignet,
für Stimmung zu sorgen. Aber ist das Grillen auf
dem Elektrogrill eigentlich wirklich grillen? Der
Steinzeitmensch im Mann sagt „Nein!“. Experten
sagen „Ja!“. Klar ist: Der Geruch der brennenden
und glühenden Kohle gehört für viele Menschen
zum Grillen dazu. Der Gasgrill ist da zwar eine Alternative,
für Hardcore-Kohle-Verfechter aber nur
ein jämmerlicher Ersatz. Die Vorteile der beiden
Nicht-Kohle-Grills liegen jedoch auf der Hand: An.
Aus. Mal eben ein einzelnes Stück Fleisch grillen?
Warum nicht? Entspannt eine längere Pause beim
Grillen machen? Kein Problem. Schon das Anfeuern
des Holzkohlegrills kostet Zeit, wer lange
Grillen möchte, muss regelmäßig Kohle nachschütten.
Und ist das Grillen vorbei, dauert es, bis
die Kohle so weit abgekühlt ist, dass sie beseitigt
werden kann. Ein Aufwand, den wohl nur ganz
Grillverrückte für ein einzelnes Steak auf sich
nehmen wollen.
Immer drauf damit
Die entscheidene Frage ist jedoch: Was kommt
denn nun eigentlich auf den Rost? Die Klassiker
sind sicherlich Würstchen und Nackensteaks.
Tipp: Mageres Fleisch sollte nie direkt gegrillt
werden. Eine Grillschale kann dir hier helfen,
hat der Grill einen Deckel, kannst du das Fleisch
auch indirekt garen. Auch eine Marinade kann das
magere Grillgut vor dem Austrocknen schützen.
Fleisch und Wurst sind zwar das häufigste Grillgut